ANALYSE VON FRANK LUSSEM
Kreativität, Leidenschaft, Laufbereitschaft – dies waren die entscheidenden Vorteile Bayers, das nach zehn relativ ausgeglichenen Minuten das Geschehen entschlossen an sich riss und in der gleichen Erfolgsformation wie zuletzt klar dominierte, zur Pause schon 2:0 führte und da auch noch zwei Pfostenschüsse von Kroos zu verzeichnen hatte. Bei Stuttgart, mit dem genesenen Tasci für Niedermeier und Gebhart für den gesperrten Kuzmanovic (Gelb-Rot), rückte Rudy neben Träsch auf die Doppelsechs, Gebhart sollte mit Hleb über Außen die Angriffe nach vorne tragen, wo in Cacau und Pogrebnyak eine Doppelspitze lauerte. Meistens vergebens, denn bei Bayer übten die Sechser früh Druck aus, griff zudem ein Rädchen ins andere. Stuttgarts Versuch, Bayer vom Tor wegzuhalten und die Räume engzumachen, scheiterte daran, dass Bayers Ballkünstler auch auf engstem Raum Lösungen finden. Die Gastgeber spielten wie aus einem Guss, ließen weitere gute Chancen ungenutzt. Eine perfekte Leistung der Heynckes-Truppe!
FAZIT
Ein hochverdienter Erfolg für Bayer, das wesentlich mehr investierte und Stuttgart phasenweise wie eine Schülerelf aussehen ließ.
SPIELER DES SPIELS
Stefan Kießling
Ständig in Bewegung, nie zu halten, traumhaft sicher beim Verwerten der Torchancen. Uneigennützig mit Blick für den Nebenmann.
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MANN DES SPIELTAGES
Stefan Kießling
(Bayer Leverkusen)
Den krönenden Abschluss wollte er sich selbst versagen. Nacheinander mussten Sami Hyypiä, Tranquillo Barnetta und Toni Kroos den Kollegen überreden, den Elfmeter endlich zu schießen. Schließlich traute Stefan Kießling (25) sich und schaffte zwei Debüts auf einmal: seinen ersten Dreierpack in der Liga und seinen ersten Elfmeter als Bundesligaprofi. Was für ein Abend für „den momentan besten deutschen Stürmer“, wie sein Trainer ihn unter der Woche adelte. Heynckes’ Worten ließ Kießling Taten folgen.
Quelle: kicker-Printausgabe vom 30.11.09