Heynckes setzt Anreize

  • Manuel Friedrich soll sich auskurieren


    Jupp Heynckes (64) ließ sich etwas einfallen. Kritisieren, Anreize setzen, motivieren, überraschen - der Trainer nutzte nach dem enttäuschenden 0:0 in Hannover die ganze Bandbreite. Zunächst gab es am Sonntag eine ausführliche Videoanalyse, anschließend eine Gardinenpredigt, die sich gewaschen hatte und von vielen Spielern mit großen Augen quittiert wurde.


    So hatten sie ihren Trainer noch nicht erlebt. Am Dienstag dann präsentierte Heynckes den Trainingsplan. Und der ist Motivation pur für die Profis: Als Zweiter oder Dritter beginnen die Leverkusener am 28. Dezember mit dem Training, trainieren bis zum 30. 12. und dann wieder ab dem 2. Januar 2010. Sollte nach den Spielen gegen Berlin und Mönchengladbach aber die Herbstmeisterschaft stehen, bittet Heynckes erst am 2. Januar wieder zum Dienstbeginn!


    Der Trainer setzt diese Anreize, weil er weiß, dass die Partie beim scheinbar abgeschlagenen Letzten kein Selbstläufer wird: "Wer das denkt, der hat schon verloren. Diese leichten Siege gibt es in der Bundesliga nicht mehr. Wenn wir uns nicht so präsentieren wie in den Spielen vor Hannover, dann wird es richtig schwer", warnt der Coach, der wegen anhaltender Wadenprobleme auf Innenverteidiger Manuel Friedrich verzichten muss. "Er muss das jetzt auskurieren. Es macht keinen Sinn, wenn ein Spieler nur Lauftraining absolvieren kann", sagte Heynckes am Donnerstag. "Ich kenne diese Verletzungen aus meiner Zeit als Spieler und als Trainer. Die können sehr hartnäckig sein", sagte Heynckes, der nicht ausschloss, dass Friedrich auch beim Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am 19. Dezember noch fehlen wird.


    Somit ist es möglich, dass Stefan Reinartz (20) erstmals anstelle von Lukas Sinkiewicz (24) in die Viererkette rückt. Der U-21-Nationalspieler ist gelernter Innenverteidiger, half bislang mehr als solide als Ersatz für Simon Rolfes (27) im defensiven Mittelfeld aus. Auf diese Position könnte in Berlin Gonzalo Castro (22) rücken, der bislang mit Erfolg hinten links spielte. Möglich wird diese Variante, weil Linksverteidiger Michal Kadlec (24) wieder einsatzbereit ist. Der tschechische Nationalspieler fehlte seit dem 29. August verletzt, feierte in Hannover sein Comeback und brennt auf seinen Einsatz: "Ich habe meinen Platz nicht wegen schlechter Leistungen verloren. Das war bitter genug und die schwerste Zeit meiner Karriere. Jetzt will ich wieder ins Team." Dank der Vielseitigkeit seiner Kollegen muss das kein Traum bleiben.


    Quelle: http://www.kicker.de