Heute trifft „Don Jupp“ mit Bayer auf seine ewige Liebe. BILD sprach mit Günter Netzer über Heynckes, die alten Zeiten und Leverkusens Erfolgs-Geheimnis:
Wieso hängt das Herz von Henyckes und auch Ihres immer noch so an der Borussia?
Netzer: „Der Klub, die Stadt sind unsere Wurzeln. Wir beiden waren ja echte Gladbacher Jungs. In dem Klub ist damals aus dem Nichts Großartiges entstanden. Etwas, was heute noch dem Verein gut tut.“
Netzer, Vogts und Heynckes waren die Aushängeschilder?
Netzer: „Nach außen vielleicht. Aber da waren mehr – wir hatten großartige Spieler. Wenn ich nur an Hacki Wimmer, Luggi Müller, Sieloff, die ganzen Top-Dänen denke.“
Und Weisweiler als Trainer?
Netzer: „Er hat uns seine Art Fußball interpretieren lassen. Und Hennes ist auch ‚schuld`, dass zum Beispiel Bonhof, Vogts und Heynckes auch Trainer geworden sind.“
Was zeichnet denn „Don Jupp“ aus?
Netzer: „Er ist noch gelassener, souveräner geworden. Die Spieler sehen, da ist einer durch und durch Fußballer. Jupp ist authentisch. Ein absoluter Fußball-Kenner. Und er hat Tiefen durchschritten – auch dies gehört zu einem erfolgreichen Trainer.“
Für Bayer ist er ein Glücksfall?
Netzer: „Wohl wahr. Und es war ein Genie-Streich von Rudi Völler, ihn zu holen.“
Also bricht Bayer auch nicht ein?
Netzer: „Wenn man lange darüber redet, dann passiert es. Doch das gibt es mit und unter Jupp Heynckes nicht. Ein toller Trainer, Bayer hat wundervolle Fußballer – ich verschwende keinen Gedanken daran.“
Und wie oft denkt „Don Jupp“ im Spiel an seine Borussia?
Netzer: „Zu keiner Sekunde. Er wird erst danach wieder sein Herz für Gladbach entwickeln.“