Gewinner und Verlierer: Bayer Leverkusen
Die schwere Verletzung, die den Goalgetter um Lichtjahre zurück warf. Der Kanonier im Club, der selbst mit verbundenen Augen traf. Oder aber das hoffnungsvolle Talent, das es den Routiniers mal so richtig gezeigt hat: Gewinner und Verlierer der Hinrunde gibt es reichlich. Goal.com stellt sie Euch vor.
Bayer Leverkusen
Bundesliga: Platz 1
DFB-Pokal: ausgeschieden
Zielsetzung: Unter Jupp Heynckes sollte der Aufbau einer jungen Mannschaft vorangetrieben und endlich wieder ein internationaler Tabellenplatz erreicht werden. Leverkusen spielte in der Bundesliga eine fantastische Hinrunde und liegt als Herbstmeister weit über den Erwartungen.
DER GEWINNER
Eigentlich gibt es zwei große Gewinner bei Leverkusen: Toni Kroos und Stefan Kießling spielten eine überragende Hinrunde und spielten sich in den Dunstkreis der Nationalmannschaft. Der von den Bayern ausgeliehene Kroos erzielte in 17 Spielen sechs Tore und legte viermal auf. Kießling zeigte sich noch treffsicherer als der Spielmacher und schoss gar 12 Treffer. Ganz wichtig, dass beide Spieler ohne Verletzungen durch die Runde kamen und kein einziges Spiel verpassten.
DER VERLIERER
Wenn es überhaupt einen Verlierer beim Tabellenführer gab, dann war das Theofanis Gekas, der praktisch keine Gelegenheit bekam, sich auszuzeichnen. Zu stark war das Duo Derdiyok-Kießling und zu schwach die Auftritte des Griechen, wenn er denn mal ins Spiel kam. Folgerichtig verkündete Bayer Gekas Wechsel zur Hertha.
DER KONSTANTE
René Adler reifte in der Hinrunde der aktuellen Saison weiter und entwickelte sich zum festen Rückhalt, den ein Tabellenführer der Bundesliga braucht. Im Nationalteam hat er die Nase vorne gegenüber Manuel Neuer und war Garant dafür, dass Bayer in den Spielen mit seiner Beteiligung im Schnitt weniger als ein Gegentor kassierte. Der 24-jährige ist enorm wichtig für die Teamchemie und ist, obgleich seines immer noch jungen Alters, eine Führungsfigur in der blutjungen Mannschaft.
Das Zeugnis: Bayer Leverkusen
„Sechs, setzen!“ Wer hat als Schüler diesen Satz nicht schon einmal gehört? Doch jetzt müssen die Vereine zittern. Goal.com stellt ihnen wie immer das Zwischenzeugnis aus. Wurden die Erwartungen erfüllt, oder sogar übertroffen? Wer hat seine Hausaufgaben nicht erledigt? Wer muss um die Versetzung bangen? Das Goal.com-Zeugnis der Hinrunde gibt Auskunft.
LIGA & POKAL – Note: noch sehr gut (1-)
Die Leistungen in der Bundesliga waren überragend. 17 Spiele und keine Niederlage – das ist hervorragend! Doch die einzige Pflichtspielpleite gab es ausgerechnet im DFB-Pokal: Auf dem Betzenberg gab es gegen den 1. FC Kaiserslautern eine 2:1-Niederlage, was das Aus in der zweiten Runde bedeutete.
UNTERHALTUNG – Note: sehr gut (1)
Leverkusen erzielte 35 Tore und ließ hinten nur 13 Gegentreffer zu. Die Fans sahen zumeist beste Unterhaltung, so auch beim letzten Heimspiel gegen Gladbach. Nur in den Spielen gegen Bremen, Hamburg und Hannover fielen keine Treffer. Die Offensivabteilung um Kroos, Kießling und Barnetta spielte zu Zeiten wie im Rausch. Dass auch die Ergebnisse stimmten, war natürlich die Hauptsache.
TRANSFERMARKT – Note: sehr gut (1)
Derdiyok, Hyypiä und Bender waren allesamt Volltreffer. Während der deutsche U-Nationalspieler zuletzt mit einer Verletzung ausfiel, beeindruckte der Finne in hohem Alter mit enormer Spielübersicht und nahezu perfektem Zweikampfverhalten. Derdiyok ersetzte Helmes im Angriff optimal.
TRAINER & UMFELD – Note: sehr gut (1)
Jupp Heynckes hat es wieder einmal allen bewiesen, dass er es noch drauf hat. Und wie! Der 64-jährige wirkte lebendiger als so manch einer seiner jüngeren Kollegen. In Interviews zeigte Heynckes mehr Mediengewandtheit und mehr Wortwitz. Das Umfeld hatte keinen Grund zur Klage und blieb angenehm ruhig.
GESAMTNOTE: Sehr gut (1)
Ganz klar: Als ungeschlagener Tabellenführer kann die Gesamtnote bis dato nur „sehr gut“ lauten. Jupp Heynckes schlug als Trainer voll ein und formte aus einer jungen Mannschaft eine starke Truppe, die nun endlich auch Konstanz zeigt. Die Voraussetzungen für die Rückrunde sind ideal, vor allem da Torjäger Helmes und Renato Augusto wieder zurückkommen.
Fünf Volltreffer, die wir von Bayer Leverkusen 2010 erwarten
Die Fans in der Kurve kriegen die Krise. Der Manager flippt aus. Der Trainer ist doch schon längst gefeuert. So hat eben jeder sein Päckchen zu tragen. Doch das muss nicht sein! Goal.com liefert die ultimativen Tipps, wie die Rückrunde so laufen könnte, oder was den Fans blüht. Fünf Volltreffer, die nicht immer ganz ernst zu nehmen sind...
Leverkusen. Wer hätte das zu Beginn der Saison gedacht: Bayer Leverkusen ist nach 17 Spieltagen Tabellenführer und das auch noch ungeschlagen. Doch da Bayer gar nicht erst für Europa qualifiziert war und im DFB-Pokal ausgeschieden ist, kann sich die Werkself von Trainer Jupp Heynckes voll auf die Bundesliga konzentrieren. Kann der Platz an der Sonne bis zum Saisonende gehalten werden?
Helmes is back!
Er kam, sah und siegte – Patrick Helmes fiel (gefühlt) ewig aus und kam schon zweimal in der Hinrunde zum Einsatz. Der Kreuzbandriss ist Vergangenheit, viel Trainingsarbeit die Gegenwart. Der Goalgetter könnte zur Stelle sein, wenn es bei Derdiyok und Kießling mal nicht so läuft wie bisher. Den Torinstinkt wird er während seiner Verletzung nicht verloren haben: Vor seiner Verletzung erzielte Helmes 21 Tore in 34 Spielen.
„Oldie but Goldie“
Jupp Heynckes gehört noch längst nicht zum alten Eisen. Das zeigte er nicht nur bei seinem Kurz-Engagement bei den Bayern Ende der letzten Saison. Die Arbeit mit den jungen Leverkusenern entfachte beim ehemaligen Torjäger das Feuer neu. Eine Meisterschaft mit Bayer 04 könnte der größte Coup des Trainerfuchses werden. Dazu müsste er aber vor allem die aufstrebenden Bayern hinter sich lassen. Aber die kennt Heynckes ja aus dem Effeff.
Kroos bleibt ganz groß
Der 19-jährige ging mit einer Topform in die Winterpause und wird sie für die Rückrunde konservieren können. Denn wenn Kroos weiter „kroosartig“ spielt und Leverkusen in die Champions League ballert, dann könnte Bayer mit den Millionen einiges bewegen – auch wenn die Bayern nur schwerlich ihr großes Juwel loslassen werden. In der Rückrunde bildet Kroos jedoch noch mit Renato Augusto ein duo infernale.
Bayer bricht nicht ein
Das erste Spiel nach der Pause gegen Mainz wird zeigen, ob Bayer dem ersten Platz wirklich gerecht wird. Ein Einbrechen wie zuletzt unter Bruno Labbadia in der Rückrunde wird es aber nicht geben. Heynckes ist einfach zu erfahren und auch die Schlüsselspieler haben einige Saisons auf dem Buckel, um ein Spiegelbild der Vorsaison zu verhindern.
Schicksalsspiel am 10. April
Hamburg, Dortmund, Schalke, Frankfurt und dann...die Bayern! Der 30. Spieltag wird ein Schlüsselspiel im Kampf um die Meisterschaft. Ein großer Vorteil sind die beiden Heimspiele am 32. und 33. Spieltag (Hannover und Berlin). Schon vor dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach könnte Bayer die Meisterschale schon inne haben. Wie gesagt: Der 30. Spieltag wird zeigen, ob es eng wird, oder ob Heynckes den Bayern ein Schnippchen schlagen kann.
Die Wintertransfers: Bayer Leverkusen
Winterschlussverkauf! Zu verbessern gibt es doch immer noch etwas. Und deswegen werden die Vereine in der deutschen Eliteklasse, aber auch in ganz Europa den Januar nutzen, um auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Auf welcher Position drückt der Schuh? Wer wird nicht mehr gebraucht, oder mit wem flirten die Vereine heftig? Goal.com liefert die Winter-Analyse.
WER WIRD GEBRAUCHT?
Allenfalls spielen Ergänzungen des Kaders in den Planungen von Heynckes eine Rolle. In jedem Mannschaftsteil ist Bayer eigentlich doppelt besetzt, doch vor allem im Sturm wäre noch ein vierter Mann hinter Helmes, Kießling und Derdiyok von Nöten. Die Mischung zwischen jung und alt stimmt bei Leverkusen, doch ein Neuzugang wäre wohl wieder ein Talent, das sich im Sog der Stammspieler entwickeln darf.
WER SOLL KOMMEN?
Im Raum steht immer wieder der Name Baumjohann: Der Mittelfeldspieler will weg von den Bayern und könnte bei Bayer auf seinen Ziehvater Heynckes treffen. Doch ob Baumjohann in Leverkusen spielen würde, ist fraglich. Im Gespräch für den Sturm ist der junge Brasilianer Maicón von Fluminense.
WER KANN GEHEN?
Mit Theofanis Gekas steht der erste Abgang bereits fest. Der Grieche kam auch unter Heynckes nicht zurecht und wird nach Berlin ausgeliehen. Auch Sukuta-Pasu wird in St. Pauli Spielpraxis bekommen, obgleich er wahrscheinlich im Gegensatz zu Gekas später einmal wieder im Bayer-Dress auflaufen wird.
Quelle: GOAL.COM