Bayer ist tatsächlich Spitzenkusen. Denn auch die Herren der ruhenden Bälle kommen aus Leverkusen...
Die Statistik ist beeindruckend. Von den 35 erzielten Treffern fielen 16 nach Standardsituationen - das sind 46 Prozent. Ligaspitze!
Zufall? Oder haben Cheftrainer Jupp Heynckes und sein Assistent Peter Hermann nachgeholfen? „Standardsituationen sind ein Teil unserer Trainingsarbeit“, sagt Heynckes. „Wir haben natürlich auch Spieler, die das wirklich extrem gut machen.“
Die zwei Könige der ruhenden Bälle heißen Toni Kroos und Tranquillo Barnetta.
Gleich viermal zirkelte Kroos den Ball so mundgerecht einem Mitspieler zu, dass der nur noch einlochen musste. Die Spezialität des 19-Jährigen ist sogar Bundestrainer Joachim Löw aufgefallen. „Toni ist bei Standardsituationen sehr stark.“
Barnetta ist vielleicht nicht so spektakulär wie Kroos, seine Ausbeute dagegen kann sich sehen lassen.
Der Schweizer ist mit sieben Scorerpunkten hinter dem Bremer Mesut Özil (zehn Punkte) der zweitbeste Vorbereiter der Liga. Besonders seine Eckbälle sorgten dafür, dass sich Bayers Torjäger Stefan Kießling mit zwölf Treffern an die Spitze der Torjägerliste hieven konnte.
Schon wäre ein Geheimnis des Bayer-Höhenflugs gelüftet. Keine Mannschaft in der Liga ist nach Freistößen oder Eckbällen so gefährlich wie die Heynckes-Truppe.
Und das soll gefälligst auch in der Rückrunde so bleiben. Die Aussichten, die Spitzenposition zu verteidigen, sind glänzend.
Mit dem Brasilianer Renato Augusto steht Heynckes wieder ein dribbelstarker Techniker zur Verfügung, der von seinen Gegenspielern oft nur durch Foulspiel zu bremsen ist. Viele schöne „kroosartige“ Freistöße winken da und sollen dafür sorgen, dass die Tormachine weiter auf Touren bleibt. Denn klar ist: Bayer will sich nicht so schnell von der Tabellenspitze vertreiben lassen. Im Gegenteil! „Wir stehen zu Recht da oben“, erklärte Erfolgscoach Heynckes frech, „und es wird schwierig, uns von da oben wegzuholen.“
Quelle: express.de