René Adler
Der Nationalkeeper hat zuletzt einige Glückwünsche entgegen nehmen dürfen. Die Spieler der Bundesliga haben ihn in der Winterpause zum besten Torwart der Hinrunde gewählt, und am Freitag ist Adler 25 geworden. Doch gegen Mainz gab es für ihn schon nach acht Minuten keine Glückwünsche, sondern Vorwürfe. Nach einem Freistoß lenkte Adler den Ball an den Pfosten statt zu klären, und der Mainzer Tim Hoogland staubte zum 0:1 ab. Auch anschließend wirkte Adler nicht immer so sicher wie sonst.
Daniel Schwaab
Der Rechtsverteidiger hatte anfangs etwas Mühe, ihm unterliefen zwei ungenaue Pässe und ein Stellungsfehler. Anschließend steigerte sich Schwaab, das Zusammenspiel mit dem vor ihm postierten Barnetta klappte einige Male sehr gut. Insgesamt aber war es eine eher durchschnittliche Vorstellung des 21-Jährigen, nach 75 Minuten wurde er ausgewechselt.
Manuel Friedrich
Vom ehemaligen Mainzer ist bekannt, dass er Fußball nur gern spielt, aber nicht schaut. Gibt er weiterhin einen so stabilen Innenverteidiger wie gegen seinen früheren Verein, wird Friedrich in der nächsten Saison gar nicht erst in die Verlegenheit kommen, während der Woche mal ein Europacupspiel im Fernsehen anzuschauen. Er wird dann nämlich selbst auf dem Platz stehen.
Sami Hyypiä
Der Finne ist ein Muster an Disziplin: Er nahm die Arbeit schon kurz nach Weihnachten und damit noch vor dem offiziellen Trainingsbeginn wieder auf. Dieser Eifer steht ganz im Gegensatz zur Ruhe und Abgeklärtheit, mit welcher der 36-Jährige auch gegen Mainz wieder die Bayer-Abwehr organisierte. Hyypiä beeindruckt, weil er fast nie foult und meistens längst dort steht, wo die gegnerischen Angreifer erst noch hinwollen. Beschwerte sich nach dem zweiten Tor der Mainzer heftig beim Schiedsrichter. Weil er selbst gefoult worden sei.
Michael Kadlec
Der Linksverteidiger kehrte nach überstandenem Syndesmoseband-Anriss gleich in die Startelf zurück, weil Gonzalo Castro verletzt ausfiel. Schöner hätte der Einstand für den Tschechen nicht ausfallen können, nach einer Kroos-Ecke gelang ihm per Kopf der wichtige 1:1-Ausgleich. Vor allem in der Defensive aber war Kadlec die mangelnde Spielpraxis anzumerken, mit Florian Heller und Tim Hoogland hatte er einige Male ziemlich viel Mühe.
Stefan Reinartz
Der 21-Jährige wirkt gelegentlich wie eine jugendliche Kopie des alten Hyypiä. Er bestach auf der Sechser-Position durch unaufgeregtes Spiel. Mit Übersicht leitete er eroberte Bälle an Kroos und die übrigen für den Angriff zuständigen Mitspieler weiter. Reinartz selbst dagegen hielt sich mit Offensivaktionen merklich zurück. Aber das soll wohl auch so sein.
Arturo Vidal
Der 22-jährige Chilene bildete neben Reinartz den zweiten Teil der jungen Leverkusener Abräum-Abteilung. Vidal wirkte in seinen Aktionen nicht ganz so sachlich wie sein Nebenmann, bemühte sich aber mehr um die Offensive. Doch ob er auch im nächsten Spiel als Sechser auflaufen wird, scheint angesichts der Rückkehr von Nationalspieler Simon Rolfes fraglich. Seine Vielseitigkeit könnte ihm trotzdem einen Platz in der Startformation sichern: Nach der Auswechslung von Schwaab rückte Vidal auf die Rechtsverteidiger-Position.
Toni Kroos
Seine Leistung gegen Mainz verdeutlicht weshalb Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kürzlich die baldige Rückkehr des 20-Jährigen nach München anordnete. Kroos setzte die Bayer-Angreifer mehrmals kreativ und geschickt ein und krönte seine Vorstellung mit dem ebenso überlegten wie präzisen Abschluss beim Tor zum 3:1. Auch Bundestrainer Joachim Löw wird Kroos' gelungenen Rückrundenauftakt erfreut zur Kenntnis genommen haben
Tranquillo Barnetta
Seine stärkste Szene hatte der Schweizer, als er Kießlings perfektes Zuspiel zum 2:1 veredelte. Barnetta gefiel in der ersten Halbzeit mit seinen Antritten und Dribblings auf dem rechten Flügel, zudem bewies er mehrfach ein gutes Auge und ein gutes Timing bei Abspielen auf die Kollegen. Im zweiten Durchgang allerdings, insbesondere nach dem 2:3-Anschlusstreffer der Mainzer, war Barnetta nur noch selten am Ball und wurde deshalb wie Schwaab nach 75 Minuten ausgewechselt.
Stefan Kießling
"Mit Händen und Füßen" würden die Leverkusener die Tabellenführung verteidigen, hatte der Stürmer vor dem Spiel angekündigt. Der Nationalspieler ließ Taten folgen. Er benutzte seine Füße, um viele Meter zurückzulegen und um Barnetta das Tor zum 2:1 mit einem Traumpass aufzulegen. Obwohl er nicht traf, war es erneut eine starke Leistung von Kießling. Seine Hände setzte er übrigens auch ein, als er eine Schiedsrichter-Entscheidung gestenreich kommentierte.
Eren Derdiyok
Der Angreifer beherrscht nicht nur den Schweizer Dialekt, sondern auch Türkisch, Englisch, Französisch, Spanisch und ein bisschen Hochdeutsch. Den Nachweis, dass er nicht nur sprachbegabt ist, sondern auch über großes fußballerisches Talent verfügt, blieb Derdiyok weitgehend schuldig. Bis er in der 88. Minute mit seinem Tor zum 4:2 das Spiel entschied. In welcher Sprache er wohl die Freude über seinen Treffer herausgebrüllt hat?
Simon Rolfes
Nach seiner Meniskus-OP kam der Nationalspieler in der 75. Minute ins Spiel und damit zu seinem zehnten Einsatz in dieser Saison. Beinahe hätte er kurz vor dem Ende einen Treffer erzielt, doch der Ball ging weit über das Tor.
Renato Augusto
Der lange verletzte Mittelfeldspieler kam nach 75 Minuten in die Partie. Von seinem sonstigen Bewegungsdrang war noch nichts zu sehen.( :LEV9) Augusto blieb unauffällig, vermutlich hat der Brasilianer fürchterlich gefroren.
Patrick Helmes
Der Angreifer lief in der 90 Minute auf den Rasen, einmal nach vorn vor das Mainzer Tor und dann wieder Richtung Kabine. Sein Einsatz beschränkte sich auf rund 15 Sekunden.