Hoffenheim will Spitzenreiter Leverkusen fordern

  • Sinsheim (dpa) - Unter den Augen der fast komplett vertretenen Trainer-Gilde aus der Fußball-Bundesliga will 1899 Hoffenheim den bislang ungeschlagenen Spitzenreiter Bayer Leverkusen stürzen.


    «Wenn jeder sein bestes Potenzial abruft, sind wir in der Lage, auch Leverkusen einen heißen Fight zu liefern», sagte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick vor der Partie am Sonntag. Der Tabellenführer aus Leverkusen denkt aber gar nicht daran, den Platz an der Sonne abzugeben. «Wir müssen versuchen, wieder zu Null zu spielen und auch mal wieder auswärts zu gewinnen», forderte Bayer- Coach Jupp Heynckes. Torhüter Rene Adler, der sich mit einer leichten Schleimbeutelentzündung plagte, kann mitwirken, so dass Heynckes auf die gleiche Elf setzt, die zum Rückrundenstart mit 4:2 gegen Mainz erfolgreich war. «Wir werden genauso beginnen», kündigte er an. Die nach langen Pausen zurückgekehrten Simon Rolfes, Renato Augusto und Patrick Helmes werden zunächst nur auf der Bank sitzen.


    Einen Tag vor der Tagung mit Bundestrainer Joachim Löw in Stuttgart werden die meisten Bundesliga-Trainer unter den 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena weilen. Vor allem Felix Magath (Schalke 04) und Louis van Gaal (Bayern München) dürften den Hoffenheimern die Daumen drücken. Allerdings muss der seit fünf Spielen sieglose Tabellenachte aus dem Kraichgau auf fünf Spieler seines Stammpersonals verzichten. Immerhin hat der zuletzt gesperrte Luiz Gustavo seine Strafe abgesessen und soll gegen den besten Angriff und die zweitstärkste Abwehr der Liga wieder die Fäden im defensiven Mittelfeld ziehen.


    Fraglich ist, ob Carlos Eduardo seine Probleme mit der gereizten Patellasehne rechtzeitig in den Griff bekommt. Dagegen werden Chinedu Obasi und Isaac Vorsah, die ihren Teams im Viertelfinale des Afrika- Cups beschäftigt sind, ebenso fehlen wie die Langzeitverletzten Matthias Jaissle und Tobias Weis. Verzichten muss Rangnick zudem auf Stürmer Demba Ba (Muskelfaserriss).


    Rangnick hat daher ein bescheidenes Ziel für Sonntag formuliert: «Wir dürfen uns nicht am achten Tabellenplatz orientieren, sondern müssen uns von Spiel zu Spiel konzentrieren. Wenn jeder alles abruft und wir selbst gut spielen, ist das schon ein Erfolg.» Seit drei Spielen hat das Team in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena keinen Sieg mehr gefeiert, in dieser Saison gelang zudem noch kein «Dreier» gegen ein Team aus dem oberen Tabellendrittel.


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