Von VOLKER GEISSLER
Er ist der beste Abwehrspieler der Zweiten Liga, verfügt über sensationelle Statistiken.
Bamba Anderson gewinnt 75 Prozent seiner Zweikämpfe, kam dabei in der gesamten Saison bisher ohne Gelbe Karte aus. Und jetzt trifft er neuerdings auch noch. Die Premiere stieg nach 51 Minuten gegen Union Berlin. Marco Christ schlug eine scharfe Freistoß-Flanke in den Strafraum, der Brasilianer schraubte sich hoch um rammte die Kugel unhaltbar zum erlösenden 1:0 in den Kasten.
„Er ist sehr gefestigt, stand hinten wie ein Recke. Schön, dass seine Familie da ist, jetzt können sie zuhause Samba tanzen. Ich gönne ihm das Tor“, sagte Trainer Norbert Meier nach dem Spiel.
Riesenfreude über das Ende der Seuche gegen die Eisernen und eine erneute Top-Leistung des Samba-Verteidigers. Aber je öfter Anderson auf diese Art und Weise auftritt, um so mehr wächst die Sorge, dass seine erste Saison in Düsseldorf gleichzeitig auch seine letzte ist.
Denn der Arena-Besuch vom Freitag verdeutlichte, wie sehr sein Verbleib am seidenen Faden hängt. Eine von Jupp Heynckes und Rudi Völler angeführte Delegation aus Leverkusen beobachtete Andersons Gala-Auftritt.
Der Brasilianer gehört Bayer, ist inzwischen in der zweiten Saison verliehen. In der vergangenen Spielzeit stand er in Osnabrück unter Vertrag, kam dort über den Reservistenstatus aber nicht hinaus. Nach dem Wechsel nach Düsseldorf explodierte Bamba.
Manager Wolf Werner telefonierte bereits mehrfach mit seinem alten Weggefährten Heynckes, Bayer will sich aber erst im März oder April entscheiden. „Für seine Entwicklung wäre es gut, wenn er noch ein Jahr bei uns bleibt“, sagt Werner. Dann würde das Leihgeschäft einfach verlängert. Dagegen sprechen Bambas Leistungen und das wahrscheinliche Leverkusener Comeback auf internationaler Bühne. Mit dem ausgeliehenen Toni Kroos hat Bayer übrigens ein ähnliches Problem. Da könnten Völler & Co ja eigentlich mal mit gutem Beispiel vorangehen...
Quelle: express.de
