Hoffenheim überfordert Leverkusen bleibt meisterlich
Quelle: n-tv.de
Auch 1899 Hoffenheim kann Bayer Leverkusen nicht stoppen. Mit einem souveränen 3:0-Erfolg feiert die Werkself ihren ersten Auswärtssieg seit September und erobert die Bundesliga-Tabellenführung vom FC Bayern zurück. Bester Spieler auf dem Platz ist erneut die Münchner Leihgabe Toni Kroos.
Cool und clever hat Bayer Leverkusen den Angriff der Münchner Bayern auf Platz eins in der Fußball-Bundesliga abgeschmettert. Mit dem 3:0 (1:0) bei 1899 Hoffenheim verdrängte das Team von Jupp Heynckes den Rekordmeister nach nur 26 Stunden wieder von der Spitze und überstand auch das 19. Saisonspiel unbeschadet. Abwehrchef Sami Hyypiä (11.) mit seinem ersten Liga-Tor, der schon zum achten Mal erfolgreiche Toni Kroos (51.) und Tranquillo Barnetta (71.) entschieden die Partie vor 29.500 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena.
Bei leichtem Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt erwies sich Herbstmeister Bayer auch in Sinsheim als winterfest. Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw wirkten die Gäste ballsicher und effektiv und hatten in Jungstar Kroos einmal mehr ihren Besten. Schon die erste Gelegenheit nutzte die in gleicher Besetzung wie beim 4:2 zum Rückrundenauftakt gegen Mainz 05 angetretene Werkself zur Führung. Nach einer Freistoß-Flanke von Toni Kroos reagierte Hyypiä am schnellsten und drückte den Ball aus kurzer Distanz durch die Beine von Keeper Timo Hildebrand ins Netz.
Hoffenheim bemüht, aber unstrukturiert
1899-Torjäger Vedad Ibisevic, der den Finnen beim Torschuss aus den Augen gelassen hatte, verpasste eine schnelle Antwort, als er an dem mit Fußabwehr reagierenden Rene Adler (15.) scheiterte. Gegen Boris Vukcevic (28.) hätte der Nationalkeeper keine Chance gehabt, doch der Schuss des Youngsters zischte an der langen Ecke vorbei.
Ungeachtet aller Personalprobleme (kurzfristig fehlte auch noch Maicosuel wegen einer Bänderverletzung) spielte Hoffenheim munter mit, offenbarte aber im Aufbau Schwächen. Carlos Eduardo war nach Verletzungspause die fehlende Spielpraxis anzumerken und auch der nach Ablauf seiner Sperre ins Team zurückgekehrte Luiz Gustavo brachte nicht die erhoffte Ordnung in die Reihen.
Erst pomadig, dann konsequent
Doch Adlers Leichtsinn verhalf den Gastgebern vor der Pause noch zu einer weiteren Chance. Der Schlussmann vertändelte den Ball vor dem Strafraum gegen Ibisevic, aber der nachsetzende Vukcevic traf das verlassene Tor nicht (34.). "Das war teilweise ein bisschen pomadig. Das wird normalerweise bestraft", ärgerte sich Bayer-Sportdirektor Rudi Völler zur Pause über die Nachlässigkeit.
Konsequenz bewies Bayer dagegen sechs Minuten nach Wiederbeginn. Daniel Schwaab setzte sich energisch auf der rechten Seite und passte in die Mitte, wo Kroos den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte. In seinem 150. Bundesliga-Spiel rundete Barnetta auf Vorarbeit von Kroos den Erfolg ab, mit dem die Leverkusener eine Serie von fünf Auswärts-Remis beendeten. Ihren letzten Dreier in der Fremde hatten sie zuvor am 26. September beim 1:0 in Köln gefeiert.