Wer ganz oben steht, der hat auch seinen Spaß. So langsam entwickelt Bayers Trainer Jupp Heynckes (64) richtig komödiantisches Talent.
Nach dem 3:0 in Hoffenheim entgegnete Heynckes, dass noch einige seiner Spieler auf den WM-Zug aufspringen könnten. „Obwohl: Vielleicht sollten sie besser das Flugzeug nehmen.“ Südafrika ist ja auch ein bisschen weit entfernt für eine Zugfahrt.
Und wie weit ist Leverkusen von der M**sterschaft entfernt? Bayer blieb auch im 19. M**sterschaftsspiel ungeschlagen, hat bereits 13 (!) Punkte Vorsprung auf den Sechsten Bremen und holte sich die Tabellenführung von Bayern München zurück. Vor den Augen fast aller Bundesliga-Trainer und von Joachim Löw setzte die Werkself vor allem nach der Pause ein erneutes Ausrufezeichen in Sachen T**elkampf – Bayer hat den besten Angriff der Liga (42 Tore) und die beste Abwehr (15 Gegentore).
An den vergangenen Spieltagen musste Bayer meist nachziehen. Aber den Angriff von Bayern auf die Spitze konterte Leverkusen einen Tag später erneut ganz cool. „Dass wir zuletzt einen Tag später spielten als die Konkurrenten, macht uns nichts aus. Da sind wir selbstbewusst genug“, sagte Heynckes, der aber immer noch nicht vom T**el reden will: „Warum sollten wir jetzt schon von der M**sterschaft reden? Das ist viel zu früh.“
Mit dem T**el wird es auch nur was, wenn Bayer voll konzentriert bleibt. Das war am Sonntag in der ersten Halbzeit nicht der Fall. Nach der frühen Führung durch Sami Hyypiä, der sein erstes Bundesliga-Tor erzielte, zeigte Bayer „Fahrlässigkeiten“ (Heynckes).
„Wir dürfen nicht so viele Fehler machen und so hohes Risiko gehen“, befand auch Hyypiä. Nach der Pause bewies Bayer dann eindrucksvoll, was für Klasse-Fußballer es doch in seinen Reihen hat und wurde mit zwei Toren durch den überragenden Toni Kroos und Tranquillo Barnetta belohnt. Doch zufrieden ist man damit bei Bayer noch nicht. Hyypiä und Co. wollen mehr: „Es ist großartig, wo wir jetzt stehen. Aber wir dürfen jetzt keine fünf Prozent nachgeben. Wir haben noch nichts erreicht.“