Kommentar zu Bayer Leverkusen
Der überlegene Sieg in Hoffenheim hat erneut gezeigt, dass Bayer 04 sowohl fußballerisch als auch mental bereit für den M**stert**el ist. Ob es am Ende reicht, hängt vor allem an Jupp Heynckes. Der Trainer muss die verletzten Leistungsträger wieder integrieren.
Die x-te-Frage nach dem Termin für den bevorstehenden Einbruch von Bayer 04 Leverkusen hat Jupp Heynckes zuletzt scherzhaft so beantwortet: „Ich habe einen Schäferhund. Bei mir bricht niemand ein.“ Danach hat seine Mannschaft zweimal mit Siegen auf Erfolge von Bayern München reagiert, und dies auf eine Art, die nahelegt, dass das Klischee vom eingebauten Leverkusener Rückrundenversagen diesmal nicht passt. Das 3:0 in Hoffenheim hat erneut gezeigt, dass Bayer 04 sowohl die fußballerischen Mittel hat, um jedes Bundesliga-Spiel zu gewinnen, als auch die mentale Verfassung dafür. Die Tore fallen wie selbstverständlich und ohne den kräftemordenden Aufwand, den die Werkself unter Bruno Labbadia brauchte. Die Defensive steht, und Phasen der Nachlässigkeit wie in Hoffenheim kann Heynckes per Ansprache beenden. Das Minimal-Ziel, die Teilnahme an der Europa League, dürfte jetzt unverfehlbar sein. Das gibt Sicherheit.
In der Summe klingt das nach: einbruchsicher. Ob es ausreicht, mehr als nur ein guter Herausforderer im T**elkampf zu sein und den Vize-Komplex abzustreifen, wird auch davon abhängen, ob es dem Trainer gelingt, die Stimmung zu konservieren. In der Frage der WM-Kandidaten Rolfes und Helmes zeigt sich Heynckes hart. Den Kapitän und den Torjäger in Hoffenheim erst nach 82 Minuten beim Stand von 3:0 einzuwechseln war knapp unter der Schwelle zur Provokation.
Das ist das einzige sichtbare Konfliktfeld beim Tabellenführer. Womöglich müssen Heynckes und sein Schäferhund Cando bald zeigen, was sie können, wenn jemand ausbricht statt ein.