Interview mit Daniel Schwaab
Wiedersehen für Daniel Schwaab. Mit Bayer 04 Leverkusen trifft er am Sonntag auf seinen Ex-Club SC Freiburg. Im Gespräch mit Martin Sauerborn spricht der der 21-Jährige über seine alte Heimat und seinen Platz bei Bayer.
Herr Schwaab, man hört, wo Sie herkommen. Ist deshalb in dieser Woche Ihr Terminkalender so voll?
Es liegt ganz sicher daran, dass wir am nächsten Spieltag gegen den SC Freiburg spielen.
Beim Sportclub sind Sie groß geworden. In neun Jahren haben Sie von der D-Jugend bis zu den Profis alles durchlaufen. Wie war es in Freiburg?
Ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt. Die Freiburger Fußballschuhe macht es jungen Spielern möglich, unter Top-Bedingungen und mit Top-Trainern zusammenzuarbeiten. Von der Ausbildung her steht Freiburg in Deutschland ganz weit oben.
In welcher Form haben Sie davon profitiert?
Ich bin mit einem gewissen Talent nach Freiburg gekommen und konnte mich entwickeln. Besonders viel habe ich meinem A-Jugendtrainer Christian Streich zu verdanken.
Warum?
Er war der erste, der mich auf den Posten des Rechtsverteidigers gestellt hat. Meiner Entwicklung hat das gut getan.
Was zeichnet Sie rechts hinten denn aus?
Meine große Stärke ist die Spieleröffnung.
Wie kam es zum Wechsel nach Leverkusen?
Bayer war früh dran und hat mich lange in der 2. Liga beobachtet. Ich habe mich dann früh festgelegt, um den nächsten Schritt zu gehen, musste aber noch ein Jahr warten, weil Freiburg mich nicht gehen lassen wollte.
Und dann sind Sie mit dem SC noch aufgestiegen . . .
Ein unvergessenes Erlebnis. Das wird mich immer mit Freiburg verbinden. Ich freue mich auf das Spiel am Sonntag. Dann kann ich den Jungs zeigen, wie es bei uns in Leverkusen aussieht.
Also gibt es noch Kontakt?
Ich telefoniere regelmäßig mit dem einen oder anderen. Wir tauschen uns offen darüber aus, was in den Clubs so los ist.
Da haben Sie im Moment aber die freudvolleren Geschichten zu erzählen . . .
Freiburg hat gewusst, was in der Bundesliga auf sie zukommt. Sie dürfen sich nicht verrückt machen lassen, dann können sie im Abstiegskampf bestehen. Bei uns läuft es gut.
Nicht nur für das ganze Team, sondern auch für Sie. Daniel Schwaab konnte kaum damit rechnen, Stammspieler bei Bayer zu werden, oder?
Ich war mir der Konkurrenzsituation von vorneherein bewusst. Aber nur mit Konkurrenz kann man sich auch verbessern. Ich bin ehrgeizig, und wenn man dann fit ist und seine Chance bekommt, dann muss man sie nutzen und es dem Trainer schwer machen, einen wieder rauszunehmen. Stand heute habe ich also alles richtig gemacht.
Das heißt, Sie haben sich in Leverkusen gut eingefunden?
Die Rahmenbedingungen sind hier perfekt. Und die Mannschaft hat mich von Anfang an super aufgenommen. Hier gibt es viele junge Spieler, die deutsch sprechen, und keine Kotzbrocken, die immer raushängen lassen, dass man sich als junger Spieler erst einmal beweisen muss.
Und welche Rolle spielt Trainer Jupp Heynckes?
Er versucht immer in die Spieler reinzuhören, redet viel mit uns. Er will verstehen, was in uns vorgeht, um das letzte aus uns rauszukitzeln. Für uns ist er mit seiner Erfahrung genau der Richtige, denn er kann diese Erfahrung auch vermitteln.
Was macht Leverkusen in dieser Saison so stark?
Wir sind in der Lage, uns auf jedes einzelne Spiel konzentriert vorzubereiten. Und wir haben das Gefühl, dass wir noch eine Schippe drauflegen können. Wer auf den Platz geht und meint, schon gewonnen zu haben, nur weil er Tabellenführer ist, verliert.
Wohin führt der Weg von Bayer 04 Leverkusen in dieser Saison noch?
Auf jeden Fall in den internationalen Fußball. Das lassen wir uns nicht mehr nehmen.