RP) Vor dem anstehenden Heimspiel gegen den SC Freiburg (morgen, 17.30 Uhr) pflegt Spitzenreiter Bayer 04 den Stil des selbstbewussten Realisten: Keine Reaktion auf die Provokationen der Konkurrenz, keine lauten Sprüche, aber auch demonstratives Vertrauen in die eigene Stärke.
Jupp Heynckes und Rudi Völler – ein Duo der moderaten Töne in Zeiten Leverkusener Erfolgs.
"Ganz klar, wir werden uns nicht provozieren lassen und weiterhin die besonnenen Töne pflegen. Sollen die anderen ruhig auf den Putz hauen und von der Meisterschaft reden – wir bleiben entspannt. Allerdings sollten wir uns tunlichst nicht kleiner machen als wir sind. Wir glauben fest daran, bis zum Schluss oben mitmischen zu können." (Bayers Sportdirektor Rudi Völler im Vorwort des BayArena Magazins)
Leverkusen (RP) Fast könnte der Betrachter meinen, Jürgen Klinsmanns Buddha-Figuren von der Säbener Straße in München hätten über geheime Kanäle den Weg in die Katakomben der BayArena an der A 1 gefunden. So ausgeglichen, so in sich ruhend präsentiert sich der Spitzenreiter in diesen Tagen.
Auch vor dem vermeintlich leichten Heimspiel gegen Abstiegskandidat SC Freiburg vermag keine verbale Attacke der Konkurrenz Jupp Heynckes und Co. aus der Reserve zu locken. "Es geht auch darum, die Leistungen der anderen Mannschaften anzuerkennen", sagt Heynckes. Damit meint er Kollege Robin Dutt und dessen Breisgauer genauso wie die anderen Mitglieder der Spitzengruppe aus München und Gelsenkirchen.
In Demut versinken, fast entschuldigend, dass man immer noch an der Spitze residiert, das wollen sie dann aber auch nicht in Leverkusen. "Jede Stichelei von außen sehe ich in erster Linie als Wertschätzung gegenüber meiner Mannschaft", sagt Heynckes. Denn eins sei auch für ihn klar: Einen Fußball, wie ihn Bayer in dieser Saison spiele, habe es schon länger nicht mehr gegeben.