Die Reifeprüfung, nächster Teil

  • Die Reifeprüfung, nächster Teil
    Drei Mal musste Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen in der Rückrunde schon sonntags nachlegen, um die Spitze zu behaupten. Jetzt tritt die "Werkself" wieder parallel zu den direkten Verfolgern Bayern München (bei Meister VfL Wolfsburg) und Schalke 04 (beim SC Freiburg) an. Beim VfL Bochum (alle Spiele Sa., ab 15 Uhr im Live-Ticker/Live-Radio!) wollen die Leverkusener den fünften Sieg in Folge - und ihre "weiße Weste" bewahren.



    Jupp Heynckes wäre aber nicht der erfahrene Erfolgstrainer, wenn er nicht mahnend den Zeigefinger heben würde vor dem vermeintlich leichten Spiel beim Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. "Bochum ist in der Rückrunde genauso ungeschlagen wie wir. Das ist eine Mannschaft, die mit Leidenschaft kämpft und eine hohe Moral hat", sagt Heynckes.


    Hyypiä fordert mehr Aggressivität


    Der Trainer weiß, dass es all sein Fingerspitzengefühl braucht, damit das hochtalentierte, aber auch sehr junge Bayer-Gebilde seine Erfolgsserie vielleicht sogar bis zum Titel fortführen kann. Statistiken wie jene, dass Leverkusen, neben dem Champions-League-Sieger FC Barcelona, die einzige ungeschlagene Mannschaft innerhalb der europäischen Top-Ligen ist, könnten den Spielern sonst leicht zu Kopf steigen. Man müsse berücksichtigen, trägt Heynckes vor, "dass wir eine junge Mannschaft haben. Jung kann nicht perfekt sein, sondern da muss man immer noch dazu lernen."


    Abwehrchef Sami Hyypiä, mit 36 so etwas wie Heynckes' Erzieher auf dem Platz, springt dem Coach zur Seite. "Wir müssen wieder aggressiver in die Zweikämpfe gehen, dürfen dem Gegner nicht solche Möglichkeiten wie gegen Freiburg geben. Das kann auch mal schief gehen", sagt der Finne.


    Da Bayer 04 seinen Lernprozess aber bislang stets innerhalb einer Partie absolvierte, könnte Heynckes am Samstag in Bochum seinen persönlichen Rekord von 27 ungeschlagenen Bundesligaspielen in Folge einstellen. Dabei hat er mit Gonzalo Castro und Thomas Zdebel wieder zwei Alternativen mehr zur Verfügung. Neben dem langzeitverletzten Kapitän Simon Rolfes werden Lukas Sinkiewicz und Hans Sarpei fehlen .


    Holtby darf auf Debüt hoffen


    Bei den zuletzt vor allem auswärtsstarken Bochumern würde man dem Tabellenführer natürlich nur zu gerne die erste Niederlage zufügen, hat aber auch großen Respekt. "Bei uns muss einfach alles stimmen", nennt Paul Freier im Interview mit bundesliga.de die Grundvoraussetzung für einen Bochumer Erfolg.


    Cheftrainer Heiko Herrlich ist sich der Leverkusener Stärke zwar auch bewusst, will aber nicht tiefstapeln. "Die Mannschaft ist auf einem guten Weg, die Automatismen funktionieren immer besser und die Spieler, die zuletzt nicht in der Anfangsformation standen, machen den anderen Druck", sagt er. Nach nur einem Sieg aus den bisherigen Heimspielen will der VfL das eigene Publikum im rewirpowerSTADION mal wieder mit einem Sieg verwöhnen.


    Personell sieht es für die Gastgeber gut aus. Lediglich ein Einsatz von Diego Klimowicz kommt nach überstandener Bronchitis zu früh. Neuzugang Lewis Holtby darf sich Hoffnungen auf sein Debüt für den VfL machen, ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Milos Maric, der über Probleme in den Adduktoren klagt. Anthar Yahia steht nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup wieder zur Verfügung.


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