RP: Derdiyok mimt den Kießling.Tor um Tor holt Eren Derdiyok in Bayers interner Torschützenliste geg

  • VON STEFAN KLÜTTERMANN - zuletzt aktualisiert: 15.02.2010 (RP)


    Es gab Spiele in der Hinrunde, nach denen hätte manch Leverkusener Jeck Eren Derdiyok ans Herz gelegt, sich an Karneval als Phantom zu verkleiden. So unsichtbar und teilnahmslos präsentierte sich der Schweizer mit kurdischen Wurzeln auf dem Platz. Die Stafetten von Bayers Offensivkollegen spielten sich um ihn herum ab. Seit einigen Partien hat Derdiyok den Phantom-Umhang auf dem Dachboden verstaut. Die Partie gegen Wolfsburg war der neueste Beweis.


    Es sind Beschreibungen, die irgendwie an den regelmäßigen Arbeitsnachweis eines engen Kollegen Derdiyoks erinnern: Stefan Kießling. Derdiyok schoss sieben Mal aufs gegnerische Tor, zwei Mal per Fallrückzieher, er grätschte verlorenen Bällen an der Außenlinie hinterher, er ließ sich fallen, ging weite Wege und sorgte mit seinem Kopfball über Umwege für das 2:0, das die Deutsche Fußball-Liga letztlich doch dem Bayer-Stürmer gutschrieb. "Mit meinem Kopfball habe ich den Keeper zu diesem Fehler gezwungen. Letztlich ist wichtig, dass wir gewonnen haben", sagte Derdiyok. Das kuriose Ping-Pong-Tor war sein zehnter Saisontreffer. Eine zweistellige Marke hatte der Sommer-Neuzugang vom FC Basel (3,8 Millionen Euro Ablöse) vor der Spielzeit als Ziel ausgegeben und war von manchem dafür müde belächelt worden. Sogar 13 bis 15 Tore seien drin, legte er damals nach.


    Derdiyok ist ein Spieler, der ab und zu von Jupp Heynckes die väterliche Ermahnung braucht, sich wieder auf das Wesentliche zu fokussieren, der aber gleichzeitig auch das Vertrauen seines Trainers mit Toren zurückzahlt. Manch einer ging in der Winterpause davon aus, Derdiyok sei das Bauernopfer für eine Rückkehr von Patrick Helmes in die Startelf. Doch Heynckes hielt an ihm fest, weil er seine Kopfballstärke schätzt und auf seine Defensivarbeit nicht verzichten will. Wolfsburgs Trainer Lorenz-Günther Köstner lobte nach der Partie am Samstag den Fleiß der beiden Leverkusener Stürmer: "Sensationell, wie die zwei nach hinten mithelfen." Köstners Kollege Heynckes saß zwei Stühle daneben und genoss die Worte im Stillen.


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