Berlin und seine Folgen

  • Also ich war im Stadion und ich muss sagen, dass das längst nicht so schlimm war, wie es von den Medien gemacht wird...


    Klar ist das Schei.ße, wenn man auf den Platz rennt! Schadet nur dem eigenen Verein, aber ich kann das teilweise verstehen...


    Man kriegt kurz vor Schluss das Gegentor, man realisiert, dass alles aus ist und dann wird man noch blöde provoziert...


    In der Masse kochen die Emotionen schnell hoch, und es bedarf vllt. nur Einen, der den Anfang macht...


    Sanktionen okay, aber so schlimm war das auf jeden Fall nicht und der Schäfer sollte auch 'ne Strafe zu erwarten haben...

    „Das Runde muss ins Eckige“
    „Der Sturm schießt Tore, aber die Abwehr gewinnt die Spiele“

  • Wenn ich sehe in welcher Form hier wieder diskutiert wird, also nicht in W11 sondern "in Deutschland" bekomme ich das kotzen.


    Was ist unter dem Strich passiert?


    150 von 58000 (=0,26%) Zuschauern stürmen das Spielfeld. Sie verletzten niemanden, machen die Spielerbank kaputt und vielleicht noch den ein oder anderen Gegenstand. Nach etwa 4 Minuten kommt die Polizei. Die Leute stürmen zurück in ihren Block. Knapp 30 Leute werden sofort verhaftet, weiter werden bestimmt per TV und Videoaufzeichnungen überführt und ihre Strafe bekommen. Die ganze Sache ist nach 5 Minuten vorbei.


    Nun komme jede Menge Deppen im Doppelpass und sonstigen Sendungen und stellen das komplette Sicherheitskonzept in Frage. Populistisches Geschwätz.


    Natürlich meldet sich auch Ober-Cop-Wendt mit dubiosen Forderungen zu Wort und freut sich das er wieder von sich reden macht.


    Fußball ist eine Grßveranstaltung. es wird IMMER ein Restrisiko bleiben, dass unter den tausenden friedlichen fans Leute sind die durchdrehen und randalieren. leider will das niemand akzeptieren.


    Ich will den Platzsturm der Berliner nicht rechtfertigen. Und die Leute die daran beteiligt waren dürfen sich auch nicht über folgende Strafen beschweren.
    Aber DFB, DFL und Polizei sollen die Vereine mal ihre (Fan)arbeit machen lassen. Denn wenn diese Arbeit (Fanbetreuung, Fanprojekte), und sicherlich auch diverse Konzepte der Polizei, Videoüberwachung usw. in den letzten 15 bis 20 Jahren nichts gebracht hätte, wären die Verhältnisse wohl immer noch so wie in den 80er Jahren.
    Aber da sich macnhe Leute einfach fürchten, dass der Fußball den ein oder anderen Skandal hervorbringt, versucht man mit immer und immer neuen Verboten, Sicherheitsverschärfungen und Überwachungsmaßnahmen jedes restrisiko zu minimieren. Das Problem ist nur man wird es nie völlig ausschließen können.


    Vielleicht könnte man Zuschauer vom Fußball komplett und auf immer und ewig auschließen. Dann würde der Fußball im Mittelpunkt stehen, die TV-Einahmen in Unermässliche Steiegn und die DFL würde sich freuen.


    Das Problem der Polizei wird dann nur sein, dass sich die Leute die heute zum Fußball gehen, dann halt woanders hingehen.... Und dann wird man das restrisiko dort zu spüren bekommen...

  • Ich denke mal, dass viele derer, die jetzt hier ganz entsetzt sind, 2002/2003 noch nicht zum Fussball gegangen und noch weniger auswärts gefahren sind.


    Denn wer da aktiv dabei war, weiss was passiert wenn eine Mannschaft, die es nicht gewohnt ist, gegen den Abstieg spielt. Klar, da gab es keinen medienwirksamen Platzsturm, aber vor und vor Allem nach den Spielen hat's desöfteren richtig derbe gescheppert. Da entwickelt sich eine Eigendynamik die ihresgleichen sucht.


    Wer heute mit dem Finger auf "die da" zeigt, sollte bedenken, dass er in höchstens einem Jahr mittendrin statt nur dabei sein könnte...!


    PSM

  • Da hat der PSM durchaus Recht. Musste seit Samstag auch öfter an die besagte Horrorsasion denken. Und wenn Du dann mal da unten drin stehst, dann kommt auch noch das Pech dazu.
    Herthe hätte zur Pause mindestens 3:0 führen müssen, aber wie gesagt, stehste da unten drin, dann kriegste auch noch in letzter Minute den Genickschlag.


    Will das nicht gut heissen oder rechtfertigen, aber wer das damals erlebt hat, weiß, wie man sich in einer solchen Situation fühlt und welch eine Eigendynamik sich dann entwickelt/entwickeln kann.

    "Wir sind zufrieden", schöner konnte man die Komfortzone nicht beim Namen nennen!
    Völler raus!!!

  • Zu tolerieren ist die Aktion als solche nicht - aber ich kann sie zumindest nachvollziehen.


    Im Grunde spielt die Hertha seit Beginn der Saison gegen den Abstieg.


    Funkel hat eine katastrophale Bilanz ; Preetz und der Vorstand sind der Situation offensichtlich nicht gewachsen.


    Selbst dem dämlichsten Hertha-Fan dürfte klar sein ,dass der Verein bei einem Abstieg für Jahre in der Versenkung verschwindet.


    Bin mir sicher , die werden auch in der 2. Liga durchgereicht.


    Das , was an guten Spielern noch vorhanden ist , wird die Flucht ergreifen.
    Geld haben die Berliner auch nicht.


    Das wird ein komplizierter und langwieriger Neuaufbau.


    Insofern sehe ich den letzten Samstag als pure Verzweiflungstat an.


    Als Hertha-Fan muß das schon verdammt heavy sein , wenn man ein 3/4 Jahr mit anzusehen hat , wie der Verein seitens der Verantwortlichen offenen Auges versenkt wird .

    I've given a million ladies a million foot massages and they all meant somethin'. We act like they don't, but they do.That's what's so fuckin' cool about 'em.

  • Ich kann Wut, Trauer, Enttäuschung nachvollziehen. Die Aktion selbst kein bisschen. Und ich habe 2002/2003 miterlebt. Was da abgelaufen ist und was jetzt in Berlin abläuft, das schadet nur, das nützt niemandem. Es ist was anderes, ob ich eine Sitzblockade vor nem Mannschaftsbus mache oder Spieler bewerfe, bepöbel, attackiere...ja, ist in Berlin nicht passiert. Aber mit den Stangen in der Hand sieht das nu mal erst auch nicht unbedingt friedlich aus...


    Viele Forderungen, die jetzt auftauchen, sind überzogen. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Zahl der Argumente, die Politiker und Co. derzeit in die Hände gespielt bekommen, zunimmt. Das kann man nicht einfach ignorieren. Die beste Möglichkeit, derlei Ansinnen wie von der Politik gefordert abzuwehren, sind Fans, die sich selber regulieren und weit genug im Griff haben. Aber Ereignisse wie Stuttgart, das Derby, die Geschichte in Bochum, jetzt in Berlin, vermutlich Freitag beim Derby in Köln...sowas spielt denen doch voll in die Karten, wieso rafft das denn keiner? Gerade dann, wenn der Focus der Öffentlichkeit auf dem Thema liegt, muss ich nicht noch Brennmaterial ins Feuer werfen.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Ich kann Wut, Trauer, Enttäuschung nachvollziehen. Die Aktion selbst kein bisschen. Und ich habe 2002/2003 miterlebt. Was da abgelaufen ist und was jetzt in Berlin abläuft, das schadet nur, das nützt niemandem. Es ist was anderes, ob ich eine Sitzblockade vor nem Mannschaftsbus mache oder Spieler bewerfe, bepöbel, attackiere...ja, ist in Berlin nicht passiert. Aber mit den Stangen in der Hand sieht das nu mal erst auch nicht unbedingt friedlich aus...


    Viele Forderungen, die jetzt auftauchen, sind überzogen. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Zahl der Argumente, die Politiker und Co. derzeit in die Hände gespielt bekommen, zunimmt. Das kann man nicht einfach ignorieren. Die beste Möglichkeit, derlei Ansinnen wie von der Politik gefordert abzuwehren, sind Fans, die sich selber regulieren und weit genug im Griff haben. Aber Ereignisse wie Stuttgart, das Derby, die Geschichte in Bochum, jetzt in Berlin, vermutlich Freitag beim Derby in Köln...sowas spielt denen doch voll in die Karten, wieso rafft das denn keiner? Gerade dann, wenn der Focus der Öffentlichkeit auf dem Thema liegt, muss ich nicht noch Brennmaterial ins Feuer werfen.


    *unterschreib*

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

  • Klar, das ist nunmal leider nicht von der Hand zu weisen. Allerdings, ganz ehrlich, in so einer Situation, in dem Moment im Stadion, wäre mir das auf gut Deutsch gesagt scheißegal. Natürlich kann man diese Aktion nicht tolerieren und die Jungs bekommen auch alle völlig zu Recht Stadionverbot. Aber ich kann die Reaktion wie einige andere auch nachvollziehen. Was die Presse daraus macht war ja leider abzusehen. Sicher ist, es wird letztlich uns alle treffen. Mal wieder gefundenes Fressen für die Ahnungslosen!

  • Zitat

    Original von BigB


    Serviert von den Hirnlosen.


    :bayerapplaus

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

  • Zitat

    Original von Der Carsten


    Fragt sich für mich wer die Hirnlosen sind, wenn man die Abschaffung von Stehplatzblocks oder die Einführung von Nacktscannern als geeignete Maßnahme ansieht.


    Die Hirnlosen sind diejenigen, die den Schwachsinnigen die Argumente liefern.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

  • Patentrezepte gibt es wohl keine! Die Zunahme der Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem was auch und gerade vor dem Fußball nicht halt macht. Ein Ausschluss diverser Gruppierungen, bzw. deren Fernhalten vom Stadion verlagert das Problem nur und löst es nicht. Auffällig ist vor allem, dass es immer mehr Jugendliche sind, bzw. Heranwachsende sind. Von heute auf morgen wird sich das Thema nicht erledigt haben, nicht, wenn sich in der Einstellung der gesamten Gesellschaft nichts ändert. Weitere Repressionen werden nur weitere Gewalt zur Folge haben, vermute ich mal. Klar ist aber auch, es muss was passieren. Wenn selbst die Fanbeauftragten kapitulieren, sollte man sich mal mit denen unterhalten was geeigntete Maßnahmen wären, bevor man von Seiten der Polizeit die dämlichsten Aussagen in die Welt setzt. Vor allem, wenn man selber, besonders im südlichen Teil, genug Hirnlose in Uniform hat.