Berlin und seine Folgen

  • Zitat

    Original von gonzo22
    vor allem die übeltäter haben doch alle jahreskarten und werden somit nicht wirklich ausgeschlossen... klar muss es strafen geben aber dann für die fans die den platz stürmten und nicht andere unbeteiligte...


    Genau das ist der Punkt.
    Wenn es passiert, dann kann nicht automatisch aus dem - WIR FANS ein - DIE TÄTER werden. Für mich spielt es auch keine Rolle von welchen Verein die Fans sind, egal pb Berlin, Rostock, LEV oder Köln.


    Es passieren Dinge, die haben mit FUSSBALL gar nichts zu tun.
    Diese Sachen haben IM STADION nichts verloren.
    Am Ende ist jetzt sogar der Nürnberger Towart "SCHULD".
    Das ist ein totales Armutszeugnis.


    Mal sehen was am Wochenende wieder so abgeht, und wie die hilflos die Bundesliga darauf reagiert. Hoffentlich kann genug Polizei die Spiele genug sichern.... (Gibt ja sonst keine Aufgaben für die Herren in Blau)

    Gruß FA-CHEF
    Kaderbeurteilungs Messmethoden von mmikee
    1.Objektive Kaderanalyse nach Berbatov
    2.Approximationsverfahren nach Voronin, Juan oder Schneider
    3.Ramelow-Schätz-Verfahren


  • finde ja das strafmaß ganz sinnvoll, weil es einerseits nicht der aktuellen hysterie folgt, aber andererseits deutlich macht, dass es so wie im moment nicht weiter geht. berlin hat durch das bußgeld und die sperre einen verlust von 400000 euro. wenn jetzt nicht auch beim letzten fan in der bundesliga angekommen ist, was er dem verein den er ja unterstützen will antut, dann braucht sich auch niemand mehr über die stadionverbote zu beschweren.
    die geltungssüchtigen zaunäffchen, die jetzt noch mist bauen gehören klar aussortiert und es liegt an den fans, dass sie stellung beziehen und sagen "wir wollen nicht, dass du unserem verein schadest". das blöde ist ja, dass solche aktionen ja bisher von allen immer fröhlich beklatscht wurden, wie man zum beispiel auch in dem video aus dem herthablock sehen konnte.

  • Zitat

    Original von Korallenbaer


    finde ja das strafmaß ganz sinnvoll, weil es einerseits nicht der aktuellen hysterie folgt, aber andererseits deutlich macht, dass es so wie im moment nicht weiter geht. berlin hat durch das bußgeld und die sperre einen verlust von 400000 euro. wenn jetzt nicht auch beim letzten fan in der bundesliga angekommen ist, was er dem verein den er ja unterstützen will antut, dann braucht sich auch niemand mehr über die stadionverbote zu beschweren.
    die geltungssüchtigen zaunäffchen, die jetzt noch mist bauen gehören klar aussortiert und es liegt an den fans, dass sie stellung beziehen und sagen "wir wollen nicht, dass du unserem verein schadest". das blöde ist ja, dass solche aktionen ja bisher von allen immer fröhlich beklatscht wurden, wie man zum beispiel auch in dem video aus dem herthablock sehen konnte.


    Ich bleibe dabei: "Geisterspiele" bzw. wie jetzt in Berlin sind ne Unverschämtheit gegenüber jedem friedlichen Fan. Die Behörden und der Verein sollen zu sehen, dass sie die Übertäter identifizieren und bestrafen. Aber nicht alle anderen.
    Ne Frechheit ist das jetzt nur die "Ostkurve leer bleibt, die braven anderen Zuschauer der Haupt- und Gegentribune aber rein dürfen... :LEV11 :LEV11 :LEV11

  • Zitat

    Original von doktormarius
    Ich bleibe dabei: "Geisterspiele" bzw. wie jetzt in Berlin sind ne Unverschämtheit gegenüber jedem friedlichen Fan. Die Behörden und der Verein sollen zu sehen, dass sie die Übertäter identifizieren und bestrafen. Aber nicht alle anderen.


    Ich finde den Weg hart, aber halte ihn für den einzig erfolgversprechenden. Denn dadurch, dass Du andere Unbeteiligte sauer machst, hast Du die Chance, dass innerhalb der Szenen ein Selbstreinigungsprozeß einsetzt. Und m.E. ist das die einzige echte Chance, der Chaoten Herr zu werden. Geldstrafen für die Vereine und dergleichen interessieren doch keine Sau...

  • Zitat

    Originally posted by Erik M.
    Ich finde den Weg hart, aber halte ihn für den einzig erfolgversprechenden. Denn dadurch, dass Du andere Unbeteiligte sauer machst, hast Du die Chance, dass innerhalb der Szenen ein Selbstreinigungsprozeß einsetzt. Und m.E. ist das die einzige echte Chance, der Chaoten Herr zu werden. Geldstrafen für die Vereine und dergleichen interessieren doch keine Sau...


    so, oder eben eine zerhackstückelung der fankultur wie in england. es wird, gerade in köln immer so blumig und toll von der eigenverantwortung der fanszene geredet, dass man es eigentlich nicht mehr ernst nehmen kann ohne einfluss von aussen.

  • Zitat

    Original von Erik M.


    Ich finde den Weg hart, aber halte ihn für den einzig erfolgversprechenden. Denn dadurch, dass Du andere Unbeteiligte sauer machst, hast Du die Chance, dass innerhalb der Szenen ein Selbstreinigungsprozeß einsetzt. Und m.E. ist das die einzige echte Chance, der Chaoten Herr zu werden. Geldstrafen für die Vereine und dergleichen interessieren doch keine Sau...


    An diesen Selbstreinigungsprozess glaube ich nur sehr bedingt. Denn die Leute, die bspw. Zünden machen das nur für die Leute ersichtlich, die drumherum stehen. Teilweise nicht mal das. Siehe bei uns in Bremen. Das heißt die Leute die weiter weg stehen könenn gar nichts reinigen, selbst wenn sie es wollten. Und bei einem Platzsturm wie in Berlin, werden die Verantwortlichen eh größtenteils per Video etc identifiziert...

  • Zitat

    Originally posted by doktormarius
    An diesen Selbstreinigungsprozess glaube ich nur sehr bedingt. Denn die Leute, die bspw. Zünden machen das nur für die Leute ersichtlich, die drumherum stehen. Teilweise nicht mal das. Siehe bei uns in Bremen. Das heißt die Leute die weiter weg stehen könenn gar nichts reinigen, selbst wenn sie es wollten. Und bei einem Platzsturm wie in Berlin, werden die Verantwortlichen eh größtenteils per Video etc identifiziert...


    gut bei leverkusen sind das ja wirklich absolute ausnahmeerscheinungen und vielleicht ist ja die sonderzugsanktionierung auch schon bei den richtigen angekommen.
    wenn jetzt zum beispiel die herthafans nicht vollkommen blöd sind, dann werden die das mit dem platzsturm nicht mehr so schnell in erwägung ziehen, wenn ihnen malwieder jemand eine unflätige geste gezeigt hat.
    übrigens auch wunderbar wieder diese scheinheiligkeit bei den leuten. überall, auch in leverkusen fliegen bei jeder gelegenheit mittelfinger durch die blöcke, dass man vor scharm errötet und keiner ausser mir denkt sich was dabei, aber sobald sich mal ein spieler so einen fehlgriff leistet (geht nicht, gar keine diskusion), nehmen das dieselben leute zum anlass die eigene ersatzbank auseinander zu nehmen...

  • Zitat

    Original von Korallenbaer


    gut bei leverkusen sind das ja wirklich absolute ausnahmeerscheinungen und vielleicht ist ja die sonderzugsanktionierung auch schon bei den richtigen angekommen.
    wenn jetzt zum beispiel die herthafans nicht vollkommen blöd sind, dann werden die das mit dem platzsturm nicht mehr so schnell in erwägung ziehen, wenn ihnen malwieder jemand eine unflätige geste gezeigt hat.
    übrigens auch wunderbar wieder diese scheinheiligkeit bei den leuten. überall, auch in leverkusen fliegen bei jeder gelegenheit mittelfinger durch die blöcke, dass man vor scharm errötet und keiner ausser mir denkt sich was dabei, aber sobald sich mal ein spieler so einen fehlgriff leistet (geht nicht, gar keine diskusion), nehmen das dieselben leute zum anlass die eigene ersatzbank auseinander zu nehmen...


    Deine Selbstbeweihräucherung ist ja richtig zum Kotzen

  • Zitat

    Original von Korallenbaer


    gut bei leverkusen sind das ja wirklich absolute ausnahmeerscheinungen und vielleicht ist ja die sonderzugsanktionierung auch schon bei den richtigen angekommen.
    wenn jetzt zum beispiel die herthafans nicht vollkommen blöd sind, dann werden die das mit dem platzsturm nicht mehr so schnell in erwägung ziehen, wenn ihnen malwieder jemand eine unflätige geste gezeigt hat.
    übrigens auch wunderbar wieder diese scheinheiligkeit bei den leuten. überall, auch in leverkusen fliegen bei jeder gelegenheit mittelfinger durch die blöcke, dass man vor scharm errötet und keiner ausser mir denkt sich was dabei, aber sobald sich mal ein spieler so einen fehlgriff leistet (geht nicht, gar keine diskusion), nehmen das dieselben leute zum anlass die eigene ersatzbank auseinander zu nehmen...


    Sorry, aber was ist das denn für ein Quatsch??? Wenn du bei sowas errötest und es dir peinlich ist, solltest du die Spiele vielleicht eher im Fernsehen verfolgen. Sorry, aber das gehört zum Fussball dazu, dass man in seinen Emotionen auch mal das ein oder andere Wort benutzt, dass man sonst eher nicht wählt, dazu gehört auch der sog. "Stinkefinger"...

  • wens intressiert....



    Was ist passiert?


    Wie Ihr sicherlich alle mitbekommen habt, stürmten nach dem verlorenen Spiel gegen den 1. FC Nürnberg etwa 150 Personen den Innenraum des Olympiastadions. Nach unserem Kenntnisstand war der Personenkreis, der den Innenraum stürmte, breitgefächert. Auch aus unserer Gruppe waren einige Mitglieder beteiligt, was wir nicht verschweigen wollen, ebenso gab es Beteiligte auch aus anderen ultraorientierten Gruppen, langjährigen Ostkurvengängern, wie auch eine erhebliche Anzahl „ganz normaler Herthafans“. Im Zuge des Platzsturms kam es zu Sachbeschädigungen, die wir verurteilen und wozu wir unseren Teil zum Ersatz des Schadens beitragen wollen.


    Dies soll kein Schuldeingeständnis unserer Gruppe sein. Es gab Mitglieder der „Harlekins Berlin“ die auf dem Platz waren und es gab viele „Harlekins Berlin“, die es nicht waren. Nicht mehr und nicht weniger. Die Aktion war in keiner Weise von uns oder irgendjemand anderem geplant oder vorhergesehen. Wer so etwas behauptet, hat wohl weder das Spiel gegen Nürnberg im Stadion gesehen, noch die Saison aufmerksam verfolgt.


    Die Folgen


    Die Meinungen in unserer Gruppe zum Thema sind nicht eindeutig. Einige fanden angesichts der Situation ein solches Zeichen angebracht, andere waren der Meinung es ging deutlich zu weit. Einig sind wir uns, dass niemand die Absicht hatte Hertha BSC zu schaden! Dass es so weit gekommen ist, trifft uns als Herthaner mit Leib und Seele heute schwer. Dass seit der Entscheidung des DFB-Sportsgerichts auch finanziell erheblich büßen muss, geht nicht spurlos an uns vorbei. Dass viele Herthafans beim Heimspiel gegen Stuttgart nicht ihren Verein unterstützen dürfen ist ein sehr harter Schlag. Wie über unsere Ostkurve, über „Ultras“, über unsere Gruppe, aber auch generell über Herthaner in den Medien nach dem Vorfall berichtet wurde, ist für uns kaum zu ertragen.


    Wie viele Experten gaben ihre Einschätzung ab und sprachen von „Gewalt“ oder „Wilden Jagdszenen“? Um gleich ein Missverständnis zu vermeiden: Wir wollen nichts an den Geschehnissen herunterspielen oder verharmlosen. Wir sind uns bewusst, dass das Betreten des Spielfeldes in Deutschland ein Tabubruch darstellt. Dass die Szenerie ein „Betreten“ deutlich übertrifft steht ebenfalls außer Frage. Wir sind uns bewusst, dass die Bilder in den Medien für Außenstehende von Fußballfanszenen, absolut furchterregend aussehen. Dies sind negative Momente des Geschehens, die wir nun spüren müssen.


    Wie konnte es soweit kommen?


    Der Platzsturm ist sachlich schwer zu erklären. Es ist auch für uns, die wir Beteiligte in unseren Reihen haben, unmöglich in alle Köpfe zu sehen. Klar gestellt ist bereits, dass von einer geplanten Handlung nicht die Rede sein kann. Das nun folgende ist keine Antwort, wie es dazu kommen konnte, erst recht nicht wie es hätte verhindert werden können. Es ist nur eine Vermutung, die sich aus ständigem Meinungsaustausch und Erlebnisberichten gebildet hat.


    In den letzten zwei Wochen verging nahezu kein Tag, an dem die Vorfälle nicht diskutiert wurden. Im Ganzen handelte es sich nach unserer Wahrnehmung deutlich um das Entladen verschiedenster angestauter Emotionen, die nach der Niederlage in diesem bedeutenden Spiel zum Ausbruch kam. In vermutlich jedem steckte die Wut über eine unfassbar beschissene Saison, die mit eben dieser Niederlage wohl ihren traurigen Höhepunkt fand. Während einige Fans wie paralysiert zu Boden sanken, schlug bei anderen die schwerwiegende Emotion in blinden Aktionismus um. In wenigen Minuten wurde klar, was Hertha BSC und was wir in dieser Saison alles verloren haben. Für viele war der Moment eine Extremsituation. Extremsituationen rufen teilweise extreme Reaktionen hervor. Der Platzsturm war eine solche extreme Reaktion.


    Wir alle in der Ostkurve, verbunden durch unsere Leidenschaft für Hertha BSC, haben in dieser schwierigen Saison immer wieder gemeinsam hinter unserem Verein gestanden und in immer wieder aussichtslosen Situationen alles für die Mannschaft gegeben, auch wenn die Spieler es teilweise oft gar nicht verdient hatten. Es fiel uns oftmals nicht leicht, manchmal mussten wir uns sogar dazu zwingen noch ein „Ha Ho He – Hertha BSC“ über die Lippen zu bekommen, angesichts der großen Enttäuschung die über das Spielgeschehen herrschte. Dem einen oder anderen in der Fanszene war das Zuviel und wir mussten verbale Schelte für unsere Haltung ertragen. Das haben wir so hingenommen und uns nicht von unserem Weg der Unterstützung abbringen lassen, bis es auch schon in der Hinrunde Momente gab, an denen wir nicht weiter wussten und als Zeichen auch zwei Spiele auf organisierte Unterstützung verzichteten.


    Ihr erinnert Euch vermutlich, wir schrieben mit dem Trainerwechsel im Herbst 2009 einen offenen Brief an die Mannschaft und den neuen Trainer, der dem Großteil der Spieler aber wohl vorenthalten wurde oder zumindest keine erkennbare Wirkung zeigte. Nach der Niederlage in Nürnberg wurde der Mannschaftsbus gestoppt und verzweifelt wurde versucht, die Spieler wachzurütteln. Wir appellierten mit Spruchbändern eindringlich an die Moral der Mannschaft, wir appellierten auf diese Weise an die Spieler, damit ihnen bewusst werden sollte, für wen sie hier spielen und was es für uns alle bedeuten würde, wenn Hertha BSC absteigt. Wir suchten das persönliche Gespräch mit den Spielern. Wir wurden nicht müde, auch viel kritisierte Spieler unsere Unterstützung zuzusichern. Als sich trotz allem nichts an der Situation veränderte, besuchten wir zusammen mit 300 Herthanern schweigend das Training vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Was sollten wir noch sagen? Es waren so viele Worte und Gesten bereits erfolglos geblieben.


    Zur Rückrunde gaben wir mit unserer „Niemals aufgeben!“-Aktion in Hannover die Marschroute vor und es schien zu gelingen – dachten wir. Die Mannschaftsleistung erhielt langsam ein Bundesliga-Durchschnittsniveau, was normalerweise okay ist, aber eben nicht ausreicht um die Hypothek der Hinrunde zu tilgen und vom letzten Tabellenplatz wegzukommen. In den folgenden Spielen sah man zwar den Schriftzug unserer „Niemals aufgeben!“- Aktion auf den „Aufholjäger-Shirts“ in unserer Kurve, bei der Mannschaft blieb davon jedoch gerade bei Heimspielen wenig hängen. Am Abend vor dem entscheidenden Heimspiel gegen Nürnberg versuchten wir nochmals mit Plakaten an der Geschäftsstelle, welche die Spieler persönlich ansprachen, unseren Anteil dazu beizutragen, dass jeder sich bewusst wird, dass es um ein Endspiel geht, das um jeden Preis gewonnen werden musste!


    Wie in einem Kurzfilm liefen wohl in vielen Köpfen diese frustrierenden Erlebnisse in der Nachspielzeit des Nürnberg-Spiels ab und ballten sich zusammen zu einem emotionalen Wutausbruch. In dieser heftigen Situation haben vermutlich schon einige gar nicht mehr realisiert was Raphael Schäfer (Torhüter, 1. FC Nürnberg) auf dem Platz veranstalte. Das teilweise Leute aus den oberen Reihen der Ostkurve wutentbrannt nach unten stürmten, ist wohl auch eine Reaktion auf die provozierenden Gesten Schäfers gewesen. Erste Fans hielten es nicht mehr aus, sprangen in den Graben vor der Kurve und klettern in den Innenraum. Was dann passierte glich einer Welle. Immer mehr Personen schienen das Gleiche zu fühlen. Was passieren sollte, wusste augenscheinlich niemand. Später hat man Stimmen gehört, einige hätten erwartet, es würden die Spieler zur Rede gestellt. Es bleibt alles spekulativ.


    Nach einigen Minuten schien bei den meisten die erste Wut entladen zu sein. Mit der Rückkehr der Vernunft entschied sich die Masse, es nicht auf eine Konfrontation mit der Polizei ankommen zu lassen.


    Sachlichkeit im Umgang mit den Vorfällen?


    Wir wissen, dass die ganze Szene für viele beängstigend aussieht, aber gerade wenn es in diesen Tagen um Diskussionen zum Thema Strafmaß und zivilrechtliche Ermittlungen geht, sollte doch der sachliche Tatbestand betrachtet werden. Kein Mensch wurde auf dem Spielfeld verletzt! Wenn es die Personen auf dem Spielfeld darauf angelegt hätten ihre Wut gegen Personen herauszulassen, hätten sie jede Gelegenheit dazu gehabt. Zu einer Auseinandersetzung mit Ordnern oder Polizisten kam es allerdings – in unseren Augen – bewusst nicht. Dass das Verhalten der Ordner dazu seinen Teil auch beitrug wollen wir anerkennen. Was alles anderes hätte geschehen können ist spekulativ. Werden die Fakten betrachtet, ist festzustellen, dass sich auch in größter Wut niemand zu Gewalttaten gegen andere Personen hinreißen ließ.


    Sachlich betrachtet gab es neben der „Erstürmung des Spielfelds“, Sachbeschädigungen, zwei Böllern sowie „Rennereien mit PVC-Stangen in der Hand“. Dass die Presse aus den Fahnenstangen sofort Eisenstangen und Holzlatten gemacht hat, ist eine dreiste Erfindung. Kein Wunder, dass Unbeteiligte und Nichtkenner von Fußballszenen vermuten, dass dort Kräfte am Werk waren die Gewalt organisiert hätten. Ebenso falsch ist die Behauptung einiger Zeitungen, dass einer der beiden Vorsänger aus unserer Gruppe von der Polizei verhaftet wurde, nachdem er durch ein Megafon zur Gewalt aufgerufen hätte - beide Vorwürfe sind schlicht unwahr.

  • Randalierer – Herthaner?


    Mehrfach hieß es in der Presse und auch bei Aussagen von Vereinsoffiziellen, dass diese „Chaoten“ und „Randalierer“ mit Sicherheit keine Herthaner seien. Trotz allem Verständnis über den Schaden, den Hertha BSC erleiden musste, vor allem durch die öffentliche Reaktion, sind wir über diese Bezeichnung sehr enttäuscht. Nur aus Leidenschaft konnte es überhaupt so weit kommen, dass einige Leute ihre Emotionen nicht mehr im Zaum halten konnten. Diese Herthaner haben es nicht ausgehalten, dass ihre Hertha in diesem Moment abgestiegen sein sollte. Diesen Fakt haben sie einfach nicht verkraftet. Viele der beteiligten Personen sind seit langen Jahren Herthafans. Gerade aus den Reihen der Ultras gibt es einige, die seit 15 Jahren kaum ein Herthaspiel verpasst haben, die jeden Tag in der Woche für Hertha BSC leben. Dies soll keine Entschuldigung sein, keine Rechtfertigung und kein Ersuchen um Milde, es ist lediglich ein Teil der Wahrheit. Auch wenn sich – aus Sicht der Verantwortlichen und verbreitet der Medien – diese Fans falsch verhalten haben, auch wenn sie straffällig geworden sind, so sind sie doch immer noch Herthaner!


    Außerdem ist es bedenklich, dass in solchen Fällen grundsätzlich immer Personen diskreditiert werden, auch wenn noch gar nicht klar ist, wer beteiligt war, anstatt sich auf den Sachverhalt zu konzentrieren und diesen zu verurteilen.


    Konkrete Folgen


    Inzwischen haben für diese Aktion 33 Herthaner Stadionverbot bekommen, darunter auch Mitglieder unserer Gruppe. Mit weiteren Stadionverboten ist zu rechnen. Wir werden deshalb keinen Boykott oder ähnliches starten, suchen aber nach einer Lösung, um den Ausgeschlossenen über die bisherige „Sektion Stadionverbot“-Fahne hinaus unsere Solidarität zu zeigen. Wer sich schon einmal im Affekt etwas „geleistet“ hat, dass später schlimmste Folgen hatte, der ahnt, wie sich die betroffenen Leute fühlen. Wir wollen, werden und können unsere Jungs nicht im Stich lassen!


    Von Seiten des Vereins gab es Bemühungen bereits kurz nach dem Nürnberg-Spiel in den Dialog mit uns zu treten. Erste Gespräche gab es bereits und das rechnen wir den Verantwortlichen hoch an! Ebenso ist das Fan-Projekt Berlin stets bemüht im Dialog zu vermitteln und Hilfestellungen zu geben. Eine Spaltung zwischen Vereinsführung und Fans, oder gar zwischen uns Fans kann nicht unser Anliegen sein.


    Was Strafen, bzw. Einschränkungen im Fanalltag in Zukunft angeht so ist noch wenig endgültig entschieden. Wir wissen um ein Verbot von PVC-Stangen für das Dortmund-Heimspiel, was angesichts des Missbrauchs solcher Stangen für ein Spiel verständlich ist. Wir unterstützen die Haltung des Vereins keine Einschränkung für Gästefans (in dem Fall Dortmund) im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom Nürnberg-Spiel festzulegen.


    Auswärts in Wolfsburg


    Dass wir in Wolfsburg keine Stimmung organisiert haben, hatte nichts mit der Situation der ausgesprochenen Stadionverbote zu tun. Es war durch die sportliche Lage - viele von uns waren sich nach dem Nürnberg-Spiel sicher dass der Abstieg nun unvermeidlich ist - und die Ohnmacht ob der gesamten Situation begründet. Es gab keinen Plan was wir tun sollten. So waren auch die Rufe „Absteiger“ und „Wir sind Herthaner und ihr nicht!“ gegen die Spieler beim Warmlaufen keine verabredete Aktion. Auch hier ging es um eine emotionale Reaktion auf den Fakt, dass diese Spieler vermutlich diejenigen sind, die unsere Hertha nach 13 Jahren wieder aus der Bundesliga abstürzen lassen, um dann schleunigst den gesunkenen Dampfer zu verlassen. Eine Situation die vor allem viele jüngere Herthafans noch nie erlebt haben und vielleicht vorher auch nicht so viel über die Bedeutung der Rufe nachdachten. Es war im Übrigen keines Falls so, dass nur „Ultras“ diese Sprechchöre angestimmt und gerufen hätten. Gerade vor dem Spiel haben etliche Teile des Gästebereiches die Rufe mitgetragen. Dass es danach zu „Spaltungen“ im Gästebereich gekommen sei, ist nicht unsere Wahrnehmung und auch sicher nicht unsere Absicht. Wir wollen niemandem verbieten für Hertha zu schreien, zu singen oder die Fahne zu schwenken. Das wäre auch widersprüchlich, wo wir doch sonst Woche für Woche alle Fans genau dazu bewegen wollen. Ob wir als Gruppe allerdings in dieser Saison wieder zur organisierten Stimmung übergehen werden, wissen wir zurzeit noch nicht. Es ist zunächst eine anhaltende Reaktion auf dem Platz von Nöten. Die Enttäuschung ist einfach noch zu groß und trotz des unerwarteten Sieges in Wolfsburg trauen wir dem Team den unbedingten Willen, sich für Hertha konstant über mehrere Spiele zu zerreißen und den Klassenerhalt doch noch zu schaffen irgendwie nicht zu. Die Aussagen einiger Profis uns gegenüber und in der Öffentlichkeit sprechen eine deutliche Sprache, momentan steht keine Mannschaft oder gar Einheit auf dem Rasen!


    Ausblick


    Unser mittelfristiges Ziel ist es, wieder mit einer lautstarken Ostkurve in die neue Saison zu starten, egal in welcher Spielklasse. Ziel ist ein neu aufgebautes und hungriges Team, das bereit ist, alles für die Herthafahne auf der Brust zu geben. Mit unserer einmaligen Ostkurve, die geschlossen hinter Hertha BSC steht, im Rücken sollte dann wieder Großes erreichbar sein!


    Wir hoffen auf einen versöhnlichen Saisonausklang und freuen uns - so schwer das heute fallen mag - auf eine neue Saison in der Ostkurve von Hertha BSC. Wir stehen auch in Zukunft jederzeit für einen ernsthaften Dialog mit Euch zur Verfügung - wir sind eine Kurve!




    Harlekins Berlin ´98


    quelle: http://www.hb98.de

  • Zitat

    Originally posted by Chris
    Sorry, aber was ist das denn für ein Quatsch??? Wenn du bei sowas errötest und es dir peinlich ist, solltest du die Spiele vielleicht eher im Fernsehen verfolgen. Sorry, aber das gehört zum Fussball dazu, dass man in seinen Emotionen auch mal das ein oder andere Wort benutzt, dass man sonst eher nicht wählt, dazu gehört auch der sog. "Stinkefinger"...


    natürlich ist das quatsch und ich erröte mit sicherheit nicht beim anblick ausgestreckter mittelfinger. irgendwann werde ich wohl lernen müssen, dass es bei werkself den einen oder anderen gibt, der mit ironie, sarkasmus und dem stilmittel der übertreibung nichts anfangen kann.


    aus dem alter den gegnerischen fans und spielern meinen mittelfinger entgegen zu halten bin ich zum glück raus und normalerweise ist mir das total wurscht, aber diese gottverdammte scheinheiligkeit gleich auf die barrikaden gehen zu müssen oder das als rechtfertigung dafür zu nehmen, wenn das dann mal ein spieler macht, bringt mich auf die palme.


    wieso müssen sich fussballfans selbstgerecht auf ein niveau begeben, das sie einem anderen nicht billigen wollen? was unterscheidet denn den spieler vom fan? warum wollen leute die dem torwart gerade "******loch, w*****, h********" zugerufen haben jetzt respekt von diesem für sich in anspruch nehmen?
    das geht in der realen welt nicht, das geht nur beim fussball.


    ich find diesen widerspruch unverständlich.
    und das hat auch mit sicherheit nichts mit selbstbeweihräucherung zu tun.

  • ich finde diese Stellungnahme sehr gut.


    Zeigt sie doch in vielen Teilen die Verbundenheit mit dem Verein,
    leider eine vollkommen falsche Reaktion.


    Aber es ist passiert und nicht mehr rückgängig zu machen. Mit Sicherheit ein Geschnehniss, dass niemals mehr aus den Köpfen der Fans herausgehen wird und so etwas nie wieder passier lässt.


    Und ein Stück Text in der Stellungnahme hat mich sehr nachdenklich gemacht:
    Das die Spieler nicht so sehr mit dem Verein vereint sind wie die Fans.


    Das ist genau das, was überall mokiert wird. Auch bei uns.


    Es geht für uns um eine Herzenssache, für 90 % der Spieler nur um Geld; und das in jedem Verein.

    Wer kämpft, darf auch verlieren;
    wer gar nicht kämpft, der hat schon verloren !

  • für meinen geschmack wird von zu vielen hier für die aktion zuviel verständnis aufgebracht, statt es strikt zu verurteilen. wie sich manche im gleichen atemzug dann davon distanzieren hat schon was von scheinheiligkeit.


    unterm strich sind diese idioten daran schuld, dass der normale fußballfan immer mehr reglementierungen über sich ergehen lassen muss. dieser schwarze peter lässt sich nicht einfach anderen zuschieben, und dementsprechend sollte auch die reaktion darauf ausfallen.


    nach unterhaching oder unserer triple-vize-saison war ich auch alles andere als glücklich, deshalb lauf ich aber nicht los und lass meiner zerstörungswut freien lauf. niederlagen(serien) gehören zum sport nunmal dazu. wer das nicht akzeptieren und damit umgehen kann, sollte sich eher ein anderes hobby suchen.


    ich weiß, dass das einige hier wieder mal anders sehen...

    w11- 2.Liga (Aufstiegskandidat)


    Kader:
    ter Stegen, Heimeroth - Johnson, Diekmeier, Bellinghausen, Plattenhardt, Daems - Robben, Polanski, Kvist, Niemeyer, Lanig, Baier - Obasi, Novakovic, Pekhart, Hain