Die letzten beiden Tests ohne den Leverkusener
Keine Sekunde Spielzeit gönnte ihm Bundestrainer Joachim Löw in den beiden letzten Testspielen und auch kein Wort in den Tagen von Südtirol. Wer Stefan Kießling (26) lange kennt, erkannte ihn dort fast nicht wieder: der sonst vor Tatendrang strotzende Strahlemann wirkte gehemmt und unsicher, auf dem Rasen und außerhalb. „Ja, die Situation hat mich verunsichert“, bestätigt er. Plötzlich konnte er überall lesen, er sei Streichkandidat Nummer eins, „ständig und jeden Tag, das nervt“. Einen wie ihn ganz besonders, Kießling braucht das harmonische Umfeld wie der Fisch das Wasser. Nun will er es sich schaffen: „Ich werde die Verunsicherung in Power umwandeln.“ Dass er nach den vergebenen Chancen im Malta-Spiel (3:0) sportlich in Ungnade gefallen ist, kann sich Kießling nicht vorstellen: „So schlecht war es ja auch nicht!“ Mit der Landung in Johannesburg beginnt heute für Stefan Kießling das Abenteuer WM neu: „Die Pause hat mir gut getan. Ab heute werde ich mir den Arsch aufreißen!“
Quelle: kicker-Printausgabe vom 07.06.10