Michael Ballack

Zitat von Bayer04_88

Vielleicht gehen Löw und Ballack ja noch vor´s Gericht, und klären es da. So wie es bei Wiese und Lehmann es gemacht wird im Juli.

Ein höchst interessanter Fall, Euer Ehren.

Beide Parteien erklären einvernehmlich, am Mittwoch, 30.März 2011, eine Vereinbarung getroffen zu haben.
Den Inhalt dieser Vereinbarung betreffend, bezichtigen sich beide beschuldigten Parteien zweienhalb Monate später gegenseitig der Lüge.
Angesichts der Tatsache, dass bezüglich der konkreten Inhalte dieser Vereinbarung Aussage gegen Aussage steht, und weil zum Zeitpunkt dieser Vereinbarung keine Zeugen anwesend waren; ist der Inhalt dieser Vereinbarung aus Mangel an Beweisen zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu beurteilen.
Die Vereinbarung selbst, gleich wie deren Inhalte auch lauten mögen, sowie sämtliche gleich von wem und im Zusammenhang mit, oder als Folge dieser Vereinbarung als vermeintliche Beweise angeführten Aussagen und Handlungen, sind zum jetzigen Zeitpunkt von daher als Beweismittel zur Ermittlung eines Schuldigen nicht verwendbar.

Das hohe Gericht ist zur Urteilsfindung daher auf Zeugenaussagen angewiesen, welche sich auf den Zeitraum zwischen dem 30.März 2011 und dem Abschluss des Verfahrens ad heute, Montag, 20.Juni 2011 beziehen.

Kommen wir zunächst zur Beweisaufnahme.

Der Zeuge Joachim Löw, Bundestrainer, gab am Donnerstag, 16.Juni 2011 zu Protokoll:

Zitat von Joachim Löw

Nachdem ich diese Thematik mit Michael Ballack zuletzt bei unserem Treffen Ende März 2011 in aller Offenheit erörtert habe und wir danach mehrfach telefoniert haben, ist nun vor dem Start in die EM-Saison der Zeitpunkt gekommen, hier klar Position zu beziehen. In unseren Gesprächen hatte ich den Eindruck, dass Michael durchaus Verständnis für unsere Sichtweise hat. Im Interesse aller ist daher jetzt eine ehrliche und klare Entscheidung angebracht.

Der Zeuge Wolfgang Niersbach, Generalsekretär des DFB, gab am Samstag, 18.Juni 2011 zu Protokoll:

Zitat von Wolfgang Niersbach

Es wurde gemeinsam – ich betone: gemeinsam – vereinbart, zunächst Stillschweigen zu bewahren, Michael auch Zeit zu geben, nochmals in aller Ruhe nachzudenken, um dann in einem abschließenden Gespräch mit Joachim Löw festzulegen, wie die Entscheidung letztlich kommuniziert werden sollte.
...
Zugestimmt haben wir dann seinem Wunsch, selbst seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft bekanntzugeben. Vor dem letzten Bundesliga-Spieltag war das nicht möglich, weil keine Unruhe entstehen sollte vor dem wichtigen Leverkusener Spiel in Freiburg. Michael wollte daher einen Zeitpunkt nach Bundesliga-Schluss wählen. Mir gegenüber hat er dann ergänzt, dass er sich erst nach den drei Länderspielen äußern wollte. Das haben wir akzeptiert.

Der Zeuge Michael Ballack, Nationalspieler, gab am Sonntag, 19.Juni 2011 zu Protokoll:

Zitat von Michael Ballack

Demgegenüber passte die seit letztem Sommer andauernde Hinhaltetaktik des Bundestrainers überhaupt nicht zu den Aussagen, die er mir gegenüber und auch in der Öffentlichkeit gemacht hat. Bezeichnend dafür und unwiderlegbar ist eine Aussage eines seiner engsten Mitarbeiter, des DFB-Teammanagers Oliver Bierhoff, im Frühjahr in der Sendung ’Doppelpass’ von Sport1 in Reaktion auf die Forderung eines Journalisten, Michael Ballack doch endlich zu sagen, dass man nicht mehr mit ihm plane. Oliver Bierhoff antwortete sinngemäß, dass man sich nicht alle Türen zuschlagen wolle und Michael Ballack noch sehr wichtig werden könne.

Der Zeuge Alexander Rösner, verantwortlicher Chefredakteur der Sport1 GmbH in Ismaning, lässt seine Sportredaktion am Sonntag, 15.Mai 2011 zu Protokoll geben:

Zitat von Sport1

Fußball / Bundesliga
15.05.2011
Bierhoff wettet auf Ballacks Comeback
Oliver Bierhoff spricht im SPORT1-Doppelpass über die Zukunft des DFB-Kapitäns. Zudem äußert er sich zum Zweikampf Klose/Gomez.
München - Für das Testspiel gegen Uruguay und die EM-Qualifkationspartien hat Bundestrainer Joachim Löw seinen Kapitän Michael Ballack (DIASHOW: Löws Kader) nicht nominiert.
Auch seine ansteigende Form half Ballack nicht.
Doch DFB-Teammanager Oliver Bierhoff ist überzeugt, dass der Leverkusener noch einmal für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen wird.
Darauf wettete er im SPORT1-Doppelpass , ließ allerdings den Zeitpunkt für Ballacks Einsatz offen.
...
Oliver Bierhoff über...
Ballacks Zukunft bei der Nationalmannschaft:
"Michael Ballack weiß genau, wie Joachim Löw über die Situation denkt. Ich glaube, er hat sich für Deutschland unglaublich verdient gemacht.
Jetzt lassen wir einfach mal ein bisschen Zeit verstreichen und dann wird man sehen, was in der nächsten Saison passiert. Aber ich denke, für einen Trainer ist es nicht immer notwendig, alle Türen zuzuschlagen."

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Kommen wir nun zur Beweisführung.

Dem Beschuldigten Michael Ballack sind Widersprüche, welche sich aus dem Abgleich dieser Zeugenaussagen ergäben, nicht nachzuweisen.

Den Beschuldigten Joachim Löw, Wolfgang Niersbach und Oliver Bierhoff sind an Hand Ihrer Zeugenaussagen folgende mögliche Widersprüche nachzuweisen.

1.Entweder die Beschuldigten Löw und Niersbach sagen die Wahrheit.
Der Anspruch auf Wahrheit dieser Version ist nur dann zu halten, wenn die von Niersbach mehrfach gebrauchten Begriffe "gemeinsam" und "wir" neben Löw und ihm selbst auch die dritte Person der Führungs-Troika des DFB, Teammanager Oliver Bierhoff, mit einschließen; denn es muss unterstellt werden, dass diese drei natürlichen Personen als Stellvertreter der juristischen Person DFB in ständigem Informationsaustausch miteinander standen/stehen.
Dass Bierhoff von den sowohl von Löw als auch von Niersbach behaupteten Sachverhalten sechseinhalb Wochen nach dem 30.März, also zum Zeitpunkt der Ausstrahlung der Sendung 'Doppelpass' vom 15.Mai 2011, nichts gewusst haben soll oder will, muss als absolut unglaubwürdig ausgeschlossen werden.
Danach haben alle drei Beschuldigten der DFB-Führungsriege zeitnah, also spätestens Anfang April 2011, um den wahrheitsgemäßen Inhalt der Vereinbarung i.S. der Version der Angeklagten Löw und Niersbach gewusst.
In dem Fall hat der Beschuldigte Bierhoff in der Sendung 'Doppelpass' des Fernsehsenders Sport1 vom 15.Mai 2011 wissentlich die Unwahrheit gesagt.

2.Oder die Beschuldigten Ballack und Niersbach sagen die Wahrheit.
Der Anspruch auf Wahrheit dieser Version ist nur dann zu halten, wenn der Beschuldigte Löw im Anschluss an die Vereinbarung vom 30.März 2011 den Beschuldigten Bierhoff i.S. der Version des Beschuldigten Ballack richtig, den Beschuldigten Niersbach gleichzeitig jedoch falsch - sprich i.S. seiner eigenen Version Löw - informiert hat.
Dies muss als absolut unglaubwürdig ausgeschlossen werden.
In dem Fall hat der Beschuldigte Bierhoff in der Sendung 'Doppelpass' des Fernsehsenders Sport1 vom 15.Mai 2011 nämlich wissentlich die Unwahrheit gesagt, während einen Monat später der Beschuldigte Niersbach unwissentlich ebenfalls die Unwahrheit i.S. der Version des Beschuldigten Ballack gesagt hat; und zwar auf Grund der Falschinformation durch den Beschuldigten Löw und im darauf gründenden falschen Glauben, dies sei die Wahrheit.

3.Oder die Beschuldigten Ballack und Bierhoff sagen die Wahrheit.
Der Anspruch auf Wahrheit dieser Version ist nur dann zu halten, wenn die Version i.S. des beschuldigten Ballack der Wahrheit entspricht.
Dann haben alle drei Beschuldigten der DFB-Führungsriege zeitnah, also spätestens Anfang April 2011, um den wahrheitsgemäßen Inhalt der Vereinbarung i.S. der Version des Angeklagten Ballack gewusst.
In dem Fall hat der Beschuldigte Bierhoff in der Sendung 'Doppelpass' des Fernsehsenders Sport1 vom 15.Mai 2011 völlig unbefangen die Wahrheit gesagt; und zwar deshalb, weil er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konnte, dass einen Monat später sowohl der Beschuldigte Löw in seiner Zeugenaussage vom 16.Juni 2011, als auch der Beschuldigte Niersbach in seiner Zeugenaussage vom 18.Juni 2011, beide wissentlich die Unwahrheit sagen würden.

4.Oder die Beschuldigten Ballack, Bierhoff und Niersbach sagen die Wahrheit.
Der Anspruch auf Wahrheit dieser Version ist ebenfalls nur dann zu halten, wenn die Version i.S. des beschuldigten Ballack der Wahrheit entspricht.
Dann haben nur die Beschuldigten Ballack und Löw, nicht aber die beiden anderen Beschuldigten der DFB-Führungsriege Niersbach und Bierhoff, um den wahrheitsgemäßen Inhalt der Vereinbarung i.S. der Version des Angeklagten Ballack gewusst.
In dem Fall hat der Beschuldigte Löw bezüglich des Inhaltes der Vereinbarung vom 30.März 2011 sowohl dem DFB-Teammanager Bierhoff, als auch dem DFB-Generalsekretär Niersbach wissentlich die Unwahrheit gesagt.

BITTE WEITERLESEN IN TEIL 2

HIER GEHT'S WEITER MIT TEIL 2

Meine sehr vereehrten Damen und Herren, bitte erheben Sie sich von Ihren Plätzen.

Im Namen des Fußball-Volkes ergeht folgendes Urteil.

Dem Beschuldigten Michael Ballack kann auf Grund der Zeugenaussagen kein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden.
Herr Ballack ist unschuldig.

Jeder einzelnen der drei beschuldigten natürlichen Personen Joachim Löw, Wolfgang Niersbach und Oliver Bierhoff kann aufgrund der Zeugenaussagen kein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden.
Für jede dieser drei natürlichen Personen im einzelnen gilt die Unschuldsvermutung;
d.h.:
Herr Löw ist bis zum Beweis des Gegenteils unschuldig.
Herr Niersbach ist bis zum Beweis des Gegenteils unschuldig.
Herr Bierhoff ist bis zum Beweis des Gegenteils unschuldig.

Der beschuldigten juristischen Person Deutscher Fußballbund (DFB) ist auf Grund der Zeugenaussagen anzulasten, dass zumindest eine der drei beschuldigten natürlichen Personen, durch die er als juristische Person sich vertreten lässt, wissentlich die Unwahrheit gesagt hat.
DER DEUTSCHE FUSSBALLBUND (DFB) IST SCHULDIG.