Tour de France

  • Bei Zabel ist es doch auch so eine Art Scheibchentaktik wie bei Ulle gewesen. Er hat in dieser Pressekonferenz vor Jahren gesagt dass er es mal ausprobiert hat und mehr nicht. Er will natürlich auch seine gewonnen grünen Trikots schützen. Hätte er gesagt dass er es immer genommen hat, hätte man ihm bestimmt das grüne Trikot aberkannt. So war er nach seinem Geständnis fein raus und musste sich keine Sorgen machen, bis halt jetzt diese Liste veröffentlicht wurde...


    Genau so siehts aus. Leider schaden sie dem Radsport dadurch enorm, weil so das Thema Doping immer wieder in die Medien rückt obwohl es eigentlich nichts neues gibt.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Das ist nicht dein Ernst? Man, das waren die späten 90er, da waren alle Spitzenfahrer voll bis an die Unterkante. Auch bei Steels, o'Grady, Freire, etc. würde mich das kein bisschen erschüttern.

    O'Grady hat sogar heute noch gestanden, vor der Tour damals EPO genutzt zu haben. Positiv waren seine Tests nicht, einer aber zumindest verdächtig.

  • Rücblickend war Zabel wirklich der größte Heuchler. Der hat ja sogar so eine Art Homestorydaraus gemacht und indem er seinen Sohn ins Spiel brachte, mächtig auf die Tränendrüse gedrückt:

    Zitat

    Eine andere Version hatte Zabel bei seinem tränenreichen Geständnis am 24. Mai 2007 in Bonn an der Seite von Rolf Aldag gewählt. Eine Woche lang habe er EPO bei der Tour 1996 ausprobiert, aber nicht vertragen. "Wenn ich von meinem Sohn erwarte, dass er ein guter Mensch wird, kann ich ihn nicht weiter anlügen", hatte der sechsmalige Gewinner des Grünen Trikots damals gesagt. Eine Version, die nach den neuesten Erkenntnissen angezweifelt werden muss. Zabel, derzeit Sportdirektor des umstrittenen Teams Katusha, war auf dpa-Anfrage für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.[aus dem Hamburger Abendblatt]


    Man muss also unterstellen, dass er nicht erwartet hat, dass sein Sohn ein guter Mensch wird :wacko:

  • Dazu in der FAS ein ganz guter Artikel heute. Da werden Zabel und vor allem Ullrich aufgefordert endlich reinen Tisch zu machen, damit Kittel & Co. nicht ständig allein vor diesem Hintergrund betrachtet werden.
    Ich finds gut, dass Zabel nun scheinbar endlich alles offenlegt und nicht wieder nur was daherfaselt wie bei dieser mehr als peinlichen PK 2007.

  • Ziemlich schockierend, wie lange Zabel gedopt hat. Bin gespannt, was ihm jetzt noch aberkannt wird. Dürften einige Grüne Trikots sein.


    Mal schaun, bei diesen Aberkennungen ist man ja ziemlich inkonquesent. Irgendwie handelt man da von Fall zu Fall anders.

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  • Bis zur nächsten Enthüllung ist der aktuelle Wasserstand seiner reuigen Beichte also: Ich habe von 1996 bis 2003 gedopt. Wer's glaubt...


    Zumindest ist damit wohl auch die Mär vom Tisch, Sprinter gehörten eher zu den nicht-Dopern!
    Und Voigt kann sein Glück vermutlich kaum fassen, dass ausgerechnet seine Rückstellprobe zu wenig Urin enthielt...

  • Und Voigt kann sein Glück vermutlich kaum fassen, dass ausgerechnet seine Rückstellprobe zu wenig Urin enthielt...

    Gegen Jens Voigt liegt mal absolut überhaupt nichts vor. Nicht mal ein Verdacht. Und er ist einer der offensivsten Anti-Doping-Kämpfer im Fahrerfeld. Wenigstens da sollte man sich doch an die Unschuldsvermutung halten.


    Bei Zabel ist das etwas anders, weil er nun mal fürs Team Telekom gefahren ist und die eine entsprechende Vergangenheit haben. Ich frage mich auch, ob wir von Andreas Klöden irgendwann nochmal was hören.


    Was mich an der Sache mit Zabel besonders stört: Der Film Höllentour hat damit viel Reiz verloren. Dabei war das ein fantastischer Film.

  • Was mich an der Sache mit Zabel besonders stört: Der Film Höllentour hat damit viel Reiz verloren. Dabei war das ein fantastischer Film.

    Naja sieh es als Hollywood Film, Aliens gibt es auch nicht wirklich. Sorry aber ich glaube dem Radsport schon seit Jahren nicht mehr, auch der aktuellen Generation. Ich mag unrecht haben, aber es fällt mir schwer den Sport noch wirklich ernst zu nehmen. Spätesten in 2-3 Jahren ist der aktuelle Toursieger wahrscheinlich auch des Dopings überführt. Das ist reinste Comedy, auch jetzt die Enthüllungen, supi jetzt wissen wir Zabel hat gelogen.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Zitat

    Gegen Jens Voigt liegt mal absolut überhaupt nichts vor. Nicht mal ein Verdacht. Und er ist einer der offensivsten Anti-Doping-Kämpfer im Fahrerfeld. Wenigstens da sollte man sich doch an die Unschuldsvermutung halten.


    Bei Zabel ist das etwas anders, weil er nun mal fürs Team Telekom gefahren ist und die eine entsprechende Vergangenheit haben. Ich frage mich auch, ob wir von Andreas Klöden irgendwann nochmal was hören.


    Für welche Teams ist denn Voigt alles gefahren ? Da gab es ja wohl genug Vorfälle in seinen Teams. Prinzipiell glaube ich Voigt. Aber mich stört immer, dass er nie was mitbekommen haben will. Da ich da von ausgehe, dass Doping in der Regel nicht von den Fahrern, sondern vom Umfeld ausgeht, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ihm nie was angeboten wurde, wie er ja behauptet.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • @ Tapeworm: Ich finde es ungerecht, neue Generationen für die Verfehlungen der früheren Generationen verantwortlich zu machen. Da können wir Deutschen ja ein Lied von Singen. Schwarze Schafe wird es immer geben, in jeder Sportart. Im Fußball zum Beispiel ist es wahrscheinlich weniger das Doping, als vielmehr die Spielmanipulation. Es wird immer verschobene Spiele geben und Spieler/Schiedsrichter, die sich gerne daran beteiligen. Aber es werden eben nicht ALLE Spiele verschoben sein. Und je härter die Gesetze und Maßnahmen dagegen, desto weniger werden es sein. Genau so ist es mit dem Doping im Radsport auch. Die aktuelle Tour de France ist weiterhin ohne Dopingfall. Das dürfte schon fast ein Rekord sein.


    @ BayerMania87: Für kein Team, bei dem systematisches Doping bekannt ist, so wie beim Team Telekom. Er hatte immer mal das Vergnügen mit zweifelhaften Gestalten wie Lance Armstrong, Johan Bruyneel oder Bjarne Riis, aber ich kaufe ihm das durchaus ab. Es kommt ja auch drauf an, mit wem du dir ein Zimmer teilst. Thor Hushovd beispielsweise, einer der besten Freunde von Jens Voigt, hat ebenso noch eine weiße Weste. Und der ist genauso lange dabei.

  • Gegen Jens Voigt liegt mal absolut überhaupt nichts vor. Nicht mal ein Verdacht. Und er ist einer der offensivsten Anti-Doping-Kämpfer im Fahrerfeld. Wenigstens da sollte man sich doch an die Unschuldsvermutung halten.

    Wieso wenigstens? Und Verdachtsmomente gibt es schon lange. Andere Fahrer haben Voigt als unglaubwürdig bezeichnet. Letztendlich ist jeder, der in der Epo- und Eigenbludoping-Hochzeit Spitzenleistungen erbringen konnte, verdächtig. So traurig es ist: Die schrittweisen Enthüllungen aus dieser Zeit zeigen, dass es leider absolut keinen Anlaß für eine generelle Unschuldsvermutung gibt. Das mag man ungerecht finden - aber letztendlich haben sich das die Fahrer jener Generation sich (und den heutigen Fahrern) selbst eingebrockt.

    Bei Zabel ist das etwas anders, weil er nun mal fürs Team Telekom gefahren ist und die eine entsprechende Vergangenheit haben.

    Voit ist für Crédit Agricole und CSC gefahren. Dort tummelten sich Doping-Größen wie Stuart O'Grady, Bobby Julich, Jaksche und Ivan Basso und unter anderem fuhr er 7 x die Tour unter der Leitung von Riis. Was ist da also anders als bei Zabel?
    Ausserdem hast du eine Meinung zu Zabel offenbar ziemlich schnell geändert. Noch vor 2 Wochen hast du nämlich geschrieben:

    Sprinter haben im Radsport nicht so eine Doping-Historie wie die Klassementfahrer. Natürlich gibt es Ausnahmen wie Petacchi (wobei da viel diskutiert wurde) und auch Bonnen, der aber "nur" gekokst hatte. Aber für Sprinter macht das nicht viel Sinn.

    Dafür, dass es für Zabel nicht viel Sinn gemacht hat, ist er aber in Sacxhen Doping 7 Jahre lang eifig am Ball geblieben.

  • @ Tapeworm: Ich finde es ungerecht, neue Generationen für die Verfehlungen der früheren Generationen verantwortlich zu machen. Da können wir Deutschen ja ein Lied von Singen. Schwarze Schafe wird es immer geben, in jeder Sportart. Im Fußball zum Beispiel ist es wahrscheinlich weniger das Doping, als vielmehr die Spielmanipulation. Es wird immer verschobene Spiele geben und Spieler/Schiedsrichter, die sich gerne daran beteiligen. Aber es werden eben nicht ALLE Spiele verschoben sein. Und je härter die Gesetze und Maßnahmen dagegen, desto weniger werden es sein. Genau so ist es mit dem Doping im Radsport auch. Die aktuelle Tour de France ist weiterhin ohne Dopingfall. Das dürfte schon fast ein Rekord sein.

    Ich sach ja, es tut mir für die Leid. Aber solange ich in Berichten vom Radsport zum Teil die selben Hackfressen sehe, sei es als Funktionär im Verband oder bei Teams oder gar Radfahrer selbst die des Doping überführt wurden, die dieser Generation angehören, fällt es mir schwer. Aber das sehe ich nicht nur mit dem Radsport so, ehrlich gesagt hat mich das mit den 100m Läufern auch nicht allzu sehr verwundert, auch eine "Sportart" der ich schon lange nichts mehr glaube und mich daher auch nicht mehr interessiert. Anderseits glaube ich auch den Verbänden nichts, denn der Rubel muss rollen. Konsequent wäre wenn Dopingsünder Lebenslang gesperrt wären und nicht 2 Jahre.


    Und was Fußball betrifft, naja auch da habe ich meine bedenken, aber weniger in der westlichen Ligen. Ok einem Hoycer würde ich auch nicht mehr glauben, der übrigens für seine Verfehlung eine lebenslange Sperre bekommen hat. Solange das beim Doping nicht passiert, glaube ich solche Dopingverseuchten Sportarten, wie Leichtathletik, dem Radsport oder Gewichtheben & CO nicht mehr.

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  • Der von Zabel angegebene Grund, warum er 2007 nicht reinen Tisch machte: "Vor allem wollte ich mein Leben behalten, mein Traumleben als Radprofi. Das hat man ja so geliebt, diesen Sport, die Reisen. Dieser Egoismus, der war einfach stärker."
    Absolut nachvollziehbar und sicher beliebig auf 90% der Fahrer übertragbar. Die werden alle nicht mehr als unbedingt nötig zugeben...


    Und ehrlich gesagt ist mir ein Jan Ullrich, der sich fast gar nicht äussert, sympathischer als einer, der die Öffentlichkeit für dumm verkaufen will...


    Didi Thurau hat die Misere des Radsports mal treffend zusamengefasst: "Die Leute reden so viel über Doping. Aber wer heute nichts nimmt, der bringt auch nichts." Sprich: Man hat letztendlich keine Wahl, wenn man im Radsport nach vorne kommen möchte.

  • Zitat

    @ BayerMania87: Für kein Team, bei dem systematisches Doping bekannt ist, so wie beim Team Telekom. Er hatte immer mal das Vergnügen mit zweifelhaften Gestalten wie Lance Armstrong, Johan Bruyneel oder Bjarne Riis, aber ich kaufe ihm das durchaus ab. Es kommt ja auch drauf an, mit wem du dir ein Zimmer teilst. Thor Hushovd beispielsweise, einer der besten Freunde von Jens Voigt, hat ebenso noch eine weiße Weste. Und der ist genauso lange dabei.


    Bei CA ist das evtl. möglich, dass es da kein systematisches Doping gab. Aber bei CSC ist das fast ausgeschlossen. Wie stellst du dir denn Doping vor ? Denkst du die Profis holen sich die Mittel selbst und organisieren das selbst ? Denke in 99% der Fälle wird das übers Team laufen

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Wieso wenigstens? Und Verdachtsmomente gibt es schon lange. Andere Fahrer haben Voigt als unglaubwürdig bezeichnet. Letztendlich ist jeder, der in der Epo- und Eigenbludoping-Hochzeit Spitzenleistungen erbringen konnte, verdächtig. So traurig es ist: Die schrittweisen Enthüllungen aus dieser Zeit zeigen, dass es leider absolut keinen Anlaß für eine generelle Unschuldsvermutung gibt. Das mag man ungerecht finden - aber letztendlich haben sich das die Fahrer jener Generation sich (und den heutigen Fahrern) selbst eingebrockt.


    Ist klar. Und unsere Großeltern haben sich die Na.zi-Zeit selbst eingebrockt? Was für eine unglaublich ungerechte Denkweise!

    Voit ist für Crédit Agricole und CSC gefahren. Dort tummelten sich Doping-Größen wie Stuart O'Grady, Bobby Julich, Jaksche und Ivan Basso und unter anderem fuhr er 7 x die Tour unter der Leitung von Riis. Was ist da also anders als bei Zabel?
    Ausserdem hast du eine Meinung zu Zabel offenbar ziemlich schnell geändert. Noch vor 2 Wochen hast du nämlich geschrieben:

    Ich habe meine Meinung nicht geändert. Bei Zabel erklärt das natürlich, warum er, im Gegensatz zu vielen anderen Sprintern, so problemlos über die Berge gekommen ist.


    Und nur weil Mitglieder von Voigts Team gedopt haben, muss das noch lange nicht heißen, dass er es auch getan hat oder es gesehen hat. Die haben das sicher nicht während der Teambesprechungen getan. Wenn du jahrelang dein Zimmer mit einem Thor Hushovd teilst, bekommst du nicht unbedingt mit, was im Nachbarzimmer passiert.


    Beim Team Telekom dagegen weiß man, dass es dort die Teamärzte systematisch getan haben. Die haben ja auch gebeichtet: http://www.spiegel.de/sport/so…taendnis-ab-a-855426.html


    Und nur weil dein Teamchef ein ehemaliger Doper ist, muss das nicht gleich auf das ganze Team zutreffen. Wie gesagt, eine extrem ungerechte Denkweise.


    @ BayerMania87: Für solche Fälle gibt es Leute wie Dr. Fuentes. Da muss dein Team nichts von mitbekommen. Natürlich kann es auch über die Teamärzte oder sogar den Teamchef gehen, muss es aber nicht.