Tour de France


  • Naja, ich würde alle Sprinter sofort gegen einen vernünftigen Bergfahrer oder Gesamtwertungsfahrer eintauschen. Natürlich sind die Sprinter top, aber das keiner auch nur ansatzweise in der Gesamtwertung in die Nähe der Top 20 kommt, ist auch recht ernüchternd. Man könnte auch sagen man ist den Bereichen gut, wo man sich nicht quälen muss.

    Da frage ich mich aber auch, wo sind die ganzen Talente, die es die letzten Jahre gab und potenziell was erreichen könnten. Ein Gerdemann oder ein Fothen sind doch mit Anfang 30 jetzt im idealen Alter aber man hört gar nichts mehr von ihnen.

  • Vielleicht sind die Dopingkontrollen hier in Deutschland doch zu gut. Die Spanier haben zwar keinen einizigen Etappensieg (das erste Mal seit 15 Jahren), kommen aber auf den Plätzen 3, 4, 8 und 9 im Gesamtklassement an. Wie gut, dass man dort die ganzen Blutbeutel vernichtet hat...

    "Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf." - Hermann Hesse, Demian.

  • An Kontrollen liegt es sicher nicht. Die sind hier nicht wesentlich besser wie wo anders. Um auf Gesamtwertung zu fahren muss man halt 365 Tage im Jahr für den Sport leben und sich täglich quälen. Hier fehlen aber die Sponsoren, damit die Sportler so ein Risiko eingehen.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Die Spanier haben zwar keinen einizigen Etappensieg (das erste Mal seit 15 Jahren), kommen aber auf den Plätzen 3, 4, 8 und 9 im Gesamtklassement an. Wie gut, dass man dort die ganzen Blutbeutel vernichtet hat...

    Die Spanier haben da eben eine ganz andere Tradition. Schon immer haben die hervorragende Kletterer hervorgebracht, aber nur selten mal einen guten Sprinter (abgesehen von Oscar Freire). Bei uns ist es eben umgekehrt.


    Bei Tony Martin wird ja schon lange diskutiert, ob er irgendwann vom reinen Zeitfahrer zum Klassementfahrer umsteigt. Aber ich glaube, das will er gar nicht. Ich finde das auch überhaupt nicht schlimm, weil es eben die Top-Fahrer im Gesamtklassement sind, die noch am ehesten mit Doping in Verbindung zu bringen sind.


    Ich hoffe, dass ein Kittel vielleicht nächstes Jahr auch um Grün mitsprintet.


    Es war übrigens die erfolgreichste Tour aus deutscher Sicht seit 36 Jahren!

  • Zitat

    Bei Tony Martin wird ja schon lange diskutiert, ob er irgendwann vom reinen Zeitfahrer zum Klassementfahrer umsteigt. Aber ich glaube, das will er gar nicht. Ich finde das auch überhaupt nicht schlimm, weil es eben die Top-Fahrer im Gesamtklassement sind, die noch am ehesten mit Doping in Verbindung zu bringen sind.


    Er hat doch schon angekündigt, dass er es nächste Saiosn versuchen will mehr auf Klassement zu fahren.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Der französische Senat veröffentlicht heute seinen Anti-Doping-Bericht mit einer Liste der Nachtests von der Tour de France 1998. Ersten Meldungen zufolge wurden da u.a. Jan Ullrich und Marco Pantani positiv auf EPO getestet. Das dürfte aber niemanden mehr überraschen. Die Tests bei Chris Boardmann und Jens Voigt waren dagegen laut Eurosport-Kommentator Andreas Schulz bei Twitter ohne Befund. Jens Voigt behält also seine weiße Weste. Wäre toll, wenn das so bleiben würde. Für mich der beeindruckendste Radsportler überhaupt.

  • ???
    Jens Voigt ist NICHT dabei! Daher verstehe ich deine Einlassung nicht :LEV9

    "Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf." - Hermann Hesse, Demian.

  • Erik Zabel steht wohl auch auf der Liste. Das schockiert mich dann doch etwas. Er hatte ja zugegeben, EPO zwei Jahre vorher genommen zu haben, aber von 1998 war nie die Rede.



    Das ist nicht dein Ernst? Man, das waren die späten 90er, da waren alle Spitzenfahrer voll bis an die Unterkante. Auch bei Steels, o'Grady, Freire, etc. würde mich das kein bisschen erschüttern.

  • Du sagst es selbst: Spitzenfahrer. Darunter verstehe ich Klassementfahrer und keine Sprinter. Denen hilft Epo höchstens dabei, das Zeitlimit einzuhalten. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es das damals überhaupt schon gab.


    Es ist hier auch keinesfalls das komplette Feld der 98er Tour positiv getestet worden, obwohl das bekanntermaßen die Skandal-Tour schlechthin war (Festina).

  • Das gab es auch damals in den Bergen schon.


    Wenn Zabel schon zugegeben hat EPO auszuprobieren, dann hätte es ihm wohl auch einen Nutzen stiften können.
    Auch, grade für die Sprinter, kann etwas mehr "Frische" am Ende auch einen Unteschied macht. Schnellkraft hin oder her, wer weniger müde oder erschöpft ist, der hat einen Vorteil.



    Ich glaube nicht daran, dass die 1998er Tour sehr viel schlimmer war, als die 1997er oder 1999er Tour. Das war einfach die Zeit des massiven Dopings.


    Ich würde so weit gehen und sagen, dass zwischen 1996 und 2005 alle Tour-Trikotträger und auf den Plätzen folgende Fahrer zum größten Teil gedopt war. Wer nicht erwischt wurde, hatte Glück.

  • Zabel hatte bei seinem Geständnis ja gesagt, dass es ihm helfen sollte, über die Berge zu kommen. Kurioserweise steht aber auch Cippolini auf der Liste und der ist vor den Bergen eigentlich immer ausgestiegen :LEV18


    Ich bin ja schon froh, dass der französische Senat das erst nach der Tour veröffentlicht hat. Wirklich neu sind die Inhalte ja nicht, aber das Medienecho ist natürlich wieder groß.

  • Cipollini war mein FC K*ln des Radsports. Die Tour absichtlich nur in der "ersten Woche" fahren und sich wie der Gottkönig der Sprinter fühlen; beim ersten Anstieg der Kategorie 4 dann die Segel streichen (die kann man wirklich auch als Sprinter noch hochkommen). Gut, dass sein Team dafür dann auch mal ausgeschlossen wurde. Ich hätte Cipollini allerdings auch für immer ausgeschlossen nach dem zweiten Mal. Eine Frechheit ist auch, dass die Roadbike letztens einen Artikel über die "Traditionsmarken Italiens" hatte u.A. mit GIOS, Colnago, de Rosa und ...und...und Cipollini.....


    So ich arbeite besser mal weiter...


    Wer weiß, was es für Sprinter sonst noch gab ;-). Neu isses wirklich nicht und schockieren tut es mich kein Stück. Viel Spannender sind die Ergebnisse der Froome-Proben.

  • Zabel hatte bei seinem Geständnis ja gesagt, dass es ihm helfen sollte, über die Berge zu kommen. Kurioserweise steht aber auch Cippolini auf der Liste und der ist vor den Bergen eigentlich immer ausgestiegen :LEV18


    Das die beiden draufstehen ist ja nun wirklich kein Wunder. Wer Zabel abgenommen hat, dass er es nur mal ne Woche ausprobiert hat, ist da viel zu leichtgläubig. Man würde nen neues Produkt ja nicht während ner Tour testen sondern wohl schon vorher. Doping bei den Sprintern ist genauso verbreitet wie in anderen Bereichen. Bei Cippolini bin ich mir sicher, dass er auch noch andere Sachen genommen hat. Das es auch negative Proben gibt ist ja klar. Dies ist aber noch kein eindeutiges Indiz für Sauberkeit. Es kann auch einfach nur Zufall sein, dass die Werte unter den Grenzwerten geblieben sind.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Du sagst es selbst: Spitzenfahrer. Darunter verstehe ich Klassementfahrer und keine Sprinter. Denen hilft Epo höchstens dabei, das Zeitlimit einzuhalten. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es das damals überhaupt schon gab.


    Wieso gehst du eigentlich immer davon aus, dass es nur um die Spitzenfahrer geht? Heppner haben sie es für '98 nun auch nachgewiesen. Der war im betreffenden Jahr 56. im Klassement! Vermutlich war die Probe nur deswegen dabei, weil er damals eine Etappe gewann.


    Es würde mich nicht überraschen, wenn in diesen Jahren über 90% des Feldes gedopt waren... Und wieder wird klar, dass auch bei den Geständnissen gelogen wurde, dass sich die Balken bogen. Ich kann mich noch erinnern, dass Zabel unter Tränen von einem einmaligen Doping-Versuch sprach (der natürlich verjährt war). Lächerlich!


    Auch Sprinter mit Ambitionen aufs Grüne Trikot profitieren von Epo, denn sie kommen leichter über die Berge, erholen sich besser von den Strapazen und sind so in der Lage häufiger und intensiver um die Punkte mitzusprinten.

  • Bei Zabel ist es doch auch so eine Art Scheibchentaktik wie bei Ulle gewesen. Er hat in dieser Pressekonferenz vor Jahren gesagt dass er es mal ausprobiert hat und mehr nicht. Er will natürlich auch seine gewonnen grünen Trikots schützen. Hätte er gesagt dass er es immer genommen hat, hätte man ihm bestimmt das grüne Trikot aberkannt. So war er nach seinem Geständnis fein raus und musste sich keine Sorgen machen, bis halt jetzt diese Liste veröffentlicht wurde...