Aber vielleicht kommt da ja jetzt wieder etwas. Bei den Sprintern sind die Deutschen ja inzwischen schon das Maß aller Dinge, deshalb gibt es auch bei den Klassikern mal hin und wieder einen deutschen Erfolg. Den besten Zeitfahrer der Welt haben wir auch. Fehlt nur noch ein guter Berg- bzw. Klassementfahrer, denn im Endeffekt sind die es, die den Sport in ihren Ländern so richtig populär machen, so wir Ullrich damals.
Vielleicht wird ja etwas aus Emanuel Buchmann? Der hat mir gestern schon sehr gut gefallen. Mal schauen wo er sich heute einfindet, wahrscheinlich aber eher weit hinten, nach dem Ritt von gestern.
Und schon wieder zwei Aufgaben bei der Tour. Dürften insgesamt jetzt fast 25 Fahrer weniger sein.
Tja, wie schreibt man das jetzt am besten.
Also, mir haben in den vergangenen Tagen zwei Dinge sehr zu denken gegeben.
Zum einen.
Ist mir bewusst geworden, dass Erbsenzählen mit Scheuklappen nicht mein Ding ist.
Ob und wie viele Touretappen, Sprints, Punkte usw. z.B. von Deutschen errungen werden, das interessiert mich nicht wirklich.
Gleiches gilt aber auch für Fahrer anderer Nationen, es wäre mir unmöglich, "meine" Tour nur auf Franzosen, Spanier, Amerikaner usw. usw. zu fokussieren.
Warum sollte ich mich selbst um die Begeisterung über die Leistungsvielfalt und -dichte jener überwältigenden Mehrheit aller Tourfahrer bringen, welche als Nicht-Deutsche oder Nicht-Franzosen oder Nicht-... das größte Radsportereignis der Welt 3 Wochen lang quer durch Frankreich tragen?
Wenn meine "Begeisterung" sich darin erschöpfen müsste, mein eigenes Tourerlebnis derart beschränkt wahrnehmen zu sollen, dann würde ich es lieber ganz bleiben lassen.
Um es themenbezogen ins Bild zu setzen:
Die Tour ist für mich wie ein Topp-Rad mit 30 Gängen.
Und wenn man mir schon einmal im Jahr 3 Wochen lang die Gelegenheit einräumt, auf einem solchen Rad selber mitfahren zu dürfen, dann versuche ich selbstredend, wenn möglich alle 30 Gänge, auf jeden Fall jedoch so viele wie mir möglich davon auszuloten.
Warum sollte ich ausgerechnet die Ressourcen eines solches Topp-Rades verschleudern, indem ich mich mit der Absicht darauf setze, immer bloß im ersten Gang herumzukriechen zu wollen?
Dann ist da noch ein zweiter Punkt:
Mir ist in den letzten Tagen bewusst geworden, dass es in meiner Welt eine Menge Prioritäten gibt, welche meine Sportbegeisterung überlagern.
Die erdgeschichtlichen und geographischen Rahmenbedingungen und Besonderheiten der ungezählten Regionen auf unserem Planeten.
Mehr noch die über Jahrtausende gewachsene ureigene und vielschichtige Kultur einer Region.
Vor allem aber die Bevölkerung, welche ihre jeweilige Region einzigartig prägt.
Und insbesondere die Menschen - ich sage bewusst Menschen und nicht Sportler - , welche bei der Ausübung ihres Sports auf die wohlgesonnene Unterstützung durch die Bevölkerung dieser Regionen rechnen dürfen.
Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum mein Bedürfnis angesichts einer Meldung wie jener vom Montag über eine schwere Erkrankung eines von mir sehr geschätzten Aktiven darin bestand, aus meinem diesbezüglichen Post sämtliche Tour-bezogenen Inhalte am darauffolgenden Dienstag morgen wegzueditieren, und dann erst einmal Abstand nehmen und innehalten zu wollen.
Zwei Tage später nun muss ich feststellen, dass es mir unmöglich ist, an meine bisherigen Tour-Posts anknüpfen zu können.
Und das, obwohl ich noch vorige Woche selbst sinngemäß schrieb, "Die Tour geht immer weiter".
Das wird sie auch, und auch für mich.
Aber den roten Faden, hier etwas zu schreiben, krieg ich zumindest in diesem Jahr nicht wieder zurück.
Für jede einzelne Etappe hatte ich schon vor Wochen vieles für meine späteren Etappen-Vorschau-Posts vorformuliert, und diese Texte jeweils tagesaktuell ergänzt.
Aber jetzt passen diese Vorbereitung und mein persönliches Erleben der Tagesaktualität nicht mehr zusammen, es ist wie verhext.
Vielleicht kennt der eine oder andere von Euch ja solche Lebenssituationen.
Danke für Euer Verständnis, ich bin raus.
Euch allen noch viel Freude bei der Tour 2015!
Mir verleidet aktuell die Sky/Froome-Performance ein wenig den Spaß an der Tour. Wenn man liest, dass Froome Leistungsdaten aufweist wie einst Ullrich/Armstrong zu ihren extremsten Zeiten - und wenn man sieht, wie einfach seine Helfer ausgewiesene Bergspezialisten im Griff haben/einfangen, dann sind die Zweifel, dass das mit sauberen Dingen zugeht (zumindest bei mir) zu groß um es genießen/bewundern zu können.
Klar gehe ich davon aus, dass in Zeiten des nicht-entdeckbaren Mikro-Dopings ein Großteil des vorderen Fahrerfeldes nicht sauber unterwegs ist - aber bei allen möglichen physiogonomischen Vorteilen eines Chris Froome und seiner Helfer... ich kann es mir nicht vorstellen. Dafür deklassieren sie den Rest zu auffällig. 
Oder schiebe ich schon wieder Paranoia?
Ansonsten macht die Tour dieses Jahr - wenn man die Zweifel ausblendet - richtig Spaß. Tolle Profile, spannende Szenarien...
Hallo Bergischer Löwe, es fällt mir nicht ganz leicht auf deinen Post zu antworten.
Daher erstmal dies; ich finde es sehr schade das du dich aus diesem Thema verabschiedest, denn ich habe deine Vorberichte sehr gemocht.
Deshalb will ich versuchen, meine Antwort auf deinen Text zu geben.
Zum ersten; ja ich habe Sympathien und auch Antipathien für/gegen bestimmte Fahrer im Feld. Wie wohl jeder andere auch. Und, es finden sich auf meiner Symphathie-Seite eher deutsche, polnische und Commonwealth-Fahrer. Das hat damit zu tun das ich a) Deutscher bin, b) einen großen polnischen Familienanteil habe und c) eher ein anglophiler Mensch bin. Das halte ich für normal. Dennoch weiß ich die Leistungen eines Arnaud Demard, Thomas Voeckler oder David Theklehaimanot zu würdigen. Denn das sind Fahrer für die die Tour einfach das Größte in ihrem Leben ist. Bei anderen, wie einem Herrn Contador oder einem Herrn Nibali verstehe ich nicht, das die überhaupt noch faren dürfen. Und ob ein Herr Froome sauber fährt weiß ich einfach nicht. Der Verdacht fährt nunmal bei jedem mit, der in der Tour mehr als nur mitfährt. Wie Rodriguez heute Kwiatkowski aufgefahren hat, nun ja.
Wie gesagt, ich habe Sympathien für Menschen aus Regionen, denen ich mich verbunden fühle. Wie du (und ich auch) z.B. für die Bretonen.
Zum zweiten; die Erkrankung von Basso ist etwas schreckliches. Aber vielleicht kann ich dir ein wenig Hoffnung machen. Denn ich kenne genau diese Krankheit besser als mir lieb ist. Der Krebs muß bei Basso in einem sehr frühen Stadium erkannt worden sein, denn sonst hätte er nicht Rad fahren können. Denn bei einem ausgewachsenem Hodenkrebs schwillt da unten alles an und tut derartig weh, das dir schon der Anblick eines Sattels zuwider wird. Sorry für die Beschreibung, ich weiß wovon ich rede. Die gute Nachricht, diese Art von Krebs ist »relativ leicht« operativ heibar. So wie bei Ivan ja wohl gestern geschehen. Das es so ist, hat mit der Anatomie des Mannes zu tun, die Eier sind nunmal außerhalb des Körpers gelagert und ein Krebs kann sich von da aus schlecht ausbreiten. Es gibt also aus meiner Sicht berechtigte Hoffnung, das Basso schon im nächsten Jahr wieder fahren kann. Auch wenn es im Moment erstmal beschissen klingt, man kommt nach einer Operation relativ schnell wieder auf die Beine. Ich weiß das.
Lieber Löwe, ich hoffe, das du diesen Post liest und vielleicht etwas Hoffnung schöpfen kannst. Und wieder mitschreibst. Es wäre schade um deine Beiträge.
In diesem Sinne alles Gute
Grüß Dich rotemuetze,
mein derzeitiges "Loch" hat wohl mehr mit aktuellen Veränderungen an/in meiner eigenen Person zu tun.
Da wirken von außen wirkende Ereignisse auf mich wie zusätzliche Anstöße zum innehalten und nachdenken.
Es ist durchaus nicht so, dass ich hier nicht weiter mitwirken möchte.
Und wenn die Zeit reif ist, werde ich dies auch wieder tun.
Es braucht derzeit einfach nur eine kurze schöpferische Pause, und gut ist.
Danke für Dein Verständnis und Deine lieben Worte, und bleib Du bitte auch am Ball.
Denn solch sachliche und einfühlsame Posts wie die Deinen lesen hier nicht nur alle gerne.
Sie sind für mich sogar noch mehr als das.
Nämlich Mahnung, meinen eigenen Widerborstendrang zu zügeln, und mich um adäquate Sachlichkeit zu bemühen.
Klappt aber leider noch längst nicht immer.
In diesem Sinne auch Dir alles Gute!
Moin Löwe, gut das du antwortest. Ich hab mir schon gedacht, das es auch persönliche Gründe für so eine Verabschiedung geben muß. Nun denn, innehaten und nachdenken sind immer gute Ansätze.
Zum Sportlichen, ich hätte mir heute zwar gewünscht, das wenigstens ein Ausreißer durchkommt, aber da war halt der Wunsch der Vater des Gedankens. Wenigstens hat Sagan nicht die vollen 30 Punkte einfahren können. Damit bleibt der Kampf um Grün die spannendste Entscheidung der ganzen Tour. Und ich denke, dieser kampf wird erst in Paris entschieden und Greipel hat da die besten Karten. Oder was meint Kollege BigB dazu?
Ja, leider sieht es so aus, als ob alle Trikots schon vor den Alpen endgültig vegeben sind. Einzig Rodriguez hat noch die Chance, das Bergtrikot tatsächlich zu übernehmen. Gelb, Weiß und Grün scheinen in festen Händen zu sein. Greipel müsste morgen schon die Etappe gewinnen (inkl. Zwischensprints) ohne das Sagan nennenswerte Punkte holt, um noch an Grün ranzukommen. Nach seinem Sturz heute (und auch sonst) dürfte das eher schwierig werden. Schade. Paris allein reicht leider nicht mehr.
Also so ganz verstehen tue ich dich nicht BigB in deinen Kommentaren davor bzgl. der Nachführarbeit von Giant oder Lotto.
Was sollen die Tempo machen wen ein Greipel oder auch ein Degenkolb bei einem Kat 3 oder 4 Berg schlapp machen?
Wir haben vllt. derzeit die besten Sprinter, gerade Kittel halte ich für die absolute Nummer 1 aber sobald das Terrain schwerer wird gehen die Lichter aus.
So bei den Klassiker mag das noch funktionieren mit Dege aber eine Rundfahrt?
Ich sehe aktuell nicht ein Fahrer der Sagan wirklich gefährlich werden könnte. Maximal ein Stybar aber der muss im Team helfen.
Würde man die Regeln ändern und diese Zwischensprints ändern, sprich keine Zwischensprints mehr nach Bergen der Kat 3 oder 2 dann könnte es was werden für Kittel oder Greipel aber so wird das niemals was mit Grün.
Viel Spannender wird es in den Alpen. Bin wirklich gespannt ob Nairo und Valverde attakieren bis Froom blutet.
Sollte Froome diese Attacken kontern dann glaube ich auch nicht mehr dran, dass Froome sauber fährt.
Man glaubt nicht das Froome sauber fährt, will aber jede Etappe Attacke von anderen Fahrern sehen.
Fahren die dann alle sauber? Gerade bei Nairo Quintana in seinem 6 Wochen Trainingslager ist es auch schwer zu glauben 
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Also so ganz verstehen tue ich dich nicht BigB in deinen Kommentaren davor bzgl. der Nachführarbeit von Giant oder Lotto.
Was sollen die Tempo machen wen ein Greipel oder auch ein Degenkolb bei einem Kat 3 oder 4 Berg schlapp machen?
Degenkolb kommt problemlos über solche Berge. Aber gerade zu Beginn einer Etappe können Teams noch kontrollieren, welche Gruppe sie ziehen lassen und welche nicht. Lotto hat Sagan jetzt zweimal fahren lassen. Das ist okay, wenn sie sich lieber auf den Schlusssprint konzentrieren wollen. Aber mit Grün wird das dann nichts. Degenkolb hätte es meiner Meinung nach auch mal in einer Gruppe versuchen können. Aber bei Giant Alpecin geht bislang überhaupt keine Taktik auf, sie verpokern sich jedes Mal. Ohne Kittel wirken die ziemlich aufgeschmissen.
Sagan ist derzeit eine Klasse für sich. Es würde mich nicht wundern, wenn der nochmal Klassementfahrer wird.
Sagan wäre auch nicht der erste, der sich vom Sprinter zum Klassementfahrer entwickelt. Denke es wird auch so kommen.
Aber bei Degenkolb sind wir anderer Meinung. Berge sind nicht seins da ist Sagan mindestens 1 Liga besser als Dege. Aber bin auch kein Eurosportexperte 
Bei Nairo bin ich mir ziemlich sicher, dass er sauber fährt.
Es gab die Aussage von Nairo die ungefähr so lautet: bei nationalen Rennen nehme ich nicht mehr teil, da ich da keine Chance habe. Leider gibt es in meinem Land keine Dopigkontrollen.
Ich meine es stand sogar letztens im Interview der Tour.
Und schwupps, ARD schaltet ab... Berühmte letzte Worte: "Hoffen wir mal, dass alles gut geht.."
Was für ein Verein, allein dieser nichtsnützige Reporter! 
