OT, andererseits aber auch wieder nicht:
25 Jahre nach der Massenpanik im Brüsseler Heysel-Stadion macht einem das gestrige Szenario auf makabre Weise noch einmal bewusst, warum die in der Planungsphase 1984/85 eigentlich für 34.000 Zuschauer ausgelegte Kapazität der alten BayArena nach Baubeginn 1985/86 auf nur noch 22.500 Plätze schrumpfte.
Das wird vielen hier nämlich gar nicht mehr bewusst sein, dass das langjährige "22.500 - ausverkauft" in der BayArena nicht aufgrund eines Planungssolls der Architekten zustande kam;
sondern wegen der nach Heysel 1985 erlassenen Vorschrift der UEFA, die Stehplätze in Europas Fußballstadien abzuschaffen und in Sitzplätze umzuwandeln.
Will heißen:
Hätte Bayer nicht ausgerechnet 1985, sondern erst ein paar Jahre später mit dem Tribünen-Neubau des damaligen Ulrich-Haberland-Stadions begonnen;
dann wären die Baupläne wahrscheinlich so modifiziert worden, dass von vornherein mindestens die jetzt vorhandenen 30.000 Sitzplätze avisiert worden wären.
Gelegenheit für diejenigen, welche komplette Stehplatz-Tribünen wie jene in Dortmund fordern, innezuhalten und sich bewusst zu machen, warum es die Sitzplatz-Vorschrift von FIFA und UEFA überhaupt gibt.
Und Gelegenheit für Massenveranstaltungs-Freaks, über Sinn und Unsinn derselben einmal grundlegend nachzudenken.
Die Bochumer Absage von 2009 jedenfalls erweist sich angesichts der Ereignisse von Duisburg im nachhinein als ausgesprochen klug.