"Patient 001" - das fehlende Puzzleteil
Als Michael Ballack 2006 zum FC Chelsea nach London wechselte, wurde er Opfer eines Brauchs, den Kapitän John Terry bei den "Blues" eingeführt hatte: Jeder Neue muss auf einen Stuhl klettern und ohne musikalische Unterstützung vor versammelter Mannschaft ein Liedchen trällern. Ballack wählte "Du entschuldige, i' kenn' Di'" von Peter Cornelius.
Der Schmusesong, in dem ein Mann nach langer Zeit seine alte Schulliebe wieder trifft, hätte auch ganz gut zum Jobantritt bei Bayer 04 Leverkusen gepasst: Schließlich kennt sich Ballack bestens beim "Werksclub" aus.
Fokus auf die Meisterschaft
Von 1999 bis 2002 erlebte der gebürtige Görlitzer im Rheinland eine sportlich höchst erfolgreiche Zeit, 2002 stand Bayer im Finale der Champions League, des DFB-Pokals und lieferte sich im Kampf um die Deutsche Meisterschaft ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FC Bayern. Der Ausgang ist bekannt: Leverkusen hatte in allen drei Wettbewerben das Nachsehen, der inzwischen beim Deutschen Patent- und Markenamt geschützte Begriff "Vizekusen" war geboren.
Nach jeweils vier Jahren beim FC Bayern und beim FC Chelsea, in denen er drei deutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege, eine englische Meisterschaft und zwei englische Pokalsiege einfuhr, kommt der inzwischen 33-Jährige für zwei Spielzeiten zurück ins Rheinland.
"Mit meiner Rückkehr zu Bayer 04 schließt sich für mich ein Kreis. Ich hatte hier eine schöne und erfolgreiche Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke", erklärte er bei seiner Vorstellung. Doch entscheidend für die Unterschrift war Ballacks Titelhunger: "Für mich persönlich liegt das Hauptaugenmerk auf der Meisterschaft, auch wenn Leverkusen das nicht so offensiv formuliert. Die Mannschaft war schon vergangene Saison nah dran. Da wollen wir wieder hin."
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