Zunächst einmal muß man feststellen dass Polizei, Ordungsdienste sowie die Vereine Kontrollen bzw. Begleitungen nicht aus Langeweile durchführen sondern sind alle diese Aktionen das Ergebnis diverser Ereignisse. Schließlich kosten diese Maßnahmen enorme finanzielle Mittel bzw. bescheren Polizisten enorme Überstunden.
Keiner wird jedoch bestreiten dass die operative Umsetzung der Maßnahmen zuweilen groteske Formen angenommen hat. Hierzu zählt sicherlich auch die Geschichte am Frankfurter Gästeblock vom 22.9.
Die Gretchenfrage ist nun ( bildlich gesehen ) :
Wer hat den ersten Stein geworfen ?
Die ganze Auseinandersetzung ist ein über Jahrzehnte gewachsener Prozess. In den 70er Jahren war die Präsenz der Polizei um ein Vielfaches geringer, die Ordner der Vereine eine Handvoll Freiwilliger deren Aufgabe in erster Linie das Abreissen der Tickets bedeutete. Jedoch war die Bereitschaft zur Durchführung von " Aktionen " seitens der Fussballfans ebenso hoch wie heute.
Die Polizei stand immer und immer wieder am Pranger weil die Medien Montags nach mehr Sicherheit schrieen. Die Katastrophe im Brüsseler Heyselstadion am 29.5.1985 mit 39 Toten und 454 Verletzten war schließlich der Höhepunkt.
Unter dem größer werdenden öffentlichen Druck wurden die Maßnahmen der Polizei immer rigider. Jetzt sind seit Brüssel 25 Jahre vergangen und wir Fussballfans supporten auswärts in Festungen, stehen in Sonderzügen unter ständiger Beobachtung.
Keiner der unbeteiligten Fussballfans erwartet eine " reine Kurve " ! Dies wäre das Ende der Fussballkultur ! Aber eine angemessene Portion Vernunft bzw. Selbstreinigungsprozesse innerhalb der Szene würden auf Dauer die Repressalien deutlich mildern.