TelDaFax

Zitat

Alle, die hier jetzt Beifall klatschen weil in ihren Augen der böse Herr Holzhäuser im nachhinein als der Belzebub dasteht, wären doch auf die Barrikaden gegangen wenn die Geschäftsführung damals den Vertrag mit TELDAFAX aufgelöst hätte.

Warum? Wenn die Gründe dafür nachvollziehbar gewesen wären (und sie waren es durchaus), schliesse ich das für viele aus. Nach Lage der Dinge war der Stromverramscher klar auf dem absteigenden Ast, hatte bereits erhebliche Kundenverluste, Probleme mit Netzbetreibern und auch interne Querelen bzgl. der eigenartigen Preisgestaltung etc. Das Schiff war leck, Gerüchte von einer Übernahme kursierten, es stank überall.

Zitat von BayerMania87

naja ich meine mich zu erinnern, dass es durchaus recht viele gab, die ab 2009 gefordert haben, dass man das Engagement mit TelDaFax bitte schnellst möglich beenden möchte.

Ein Vergleich wird es nicht geben. Das einzige was möglich ist wäre, dass die Insolvenz erst zu einem späteren Zeitpunkt absehbar war und demzufolge erst ab diesem Zeitpunkt die Rückzahlungen stattfinden. Eigentlich könnte man so argumentieren, dass zumindest 2009 und 2010 TelDaFax noch kein hoffnungsloser Fall war, sondern erst 2011.

Auch wenn ich mich wiederhole und zum x-ten Male hier poste, aber Wolfgang Holzhäuser war selber von Anfang an gegen ein Engagement bei Teldafax. Das hat er klipp und klar beim damaligen Fanclubmeeting geäußert, als der Sponsor gerade erst vorgestellt wurde. Er sagte damals sinngemäß, das er lieber noch mit potentiellen anderen Partnern verhandelt hätte, er aber im Gesellschafterausschuß überstimmt wurde. Ich glaube nicht, das er seine eher negative Einstellung gegenüber Teldafax im Laufe der Zeit geändert hat.

Zitat

Prozess: Ex-Teldafax-Chef übernimmt Verantwortung für Pleite

Die Pleite des Billigstromanbieters Teldafax hat Hunderttausende Kunden viel Geld gekostet. Vor Gericht gesteht ein Ex-Chef des Unternehmens nun die Unfähigkeit des Managements.

Bonn - Im Teldafax-Strafprozess hat einer der drei Angeklagten Verantwortung für die Pleite des Billigstrom-Anbieters übernommen. Es sei zutreffend, dass zunächst kein Insolvenzantrag eingereicht und die Buchführung seit dem Herbst 2010 nicht mehr ordnungsgemäß geführt worden sei, sagte der letzte Vorstandschef des Unternehmens, Gernot Koch. "Hierfür übernehme ich die Verantwortung."

Vor dem Bonner Landgericht muss sich der Manager neben seinen Ex-Vorstandskollegen Klaus Bath und Michael Josten wegen des Vorwurfs der Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrotthandlungen verantworten. Bath und Josten wollten sich dazu zunächst nicht äußern.

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft war Teldafax bereits 2009 insolvenzreif. Der Energiediscounter hatte aber erst zwei Jahre später einen entsprechenden Antrag eingereicht.

Mehr als 500.000 Kunden wurden nach Einschätzung des Insolvenzverwalters geschädigt, weil sie dem Unternehmen Vorauszahlungen für die Lieferung des vermeintlich günstigen Stroms geleistet hatten. Ob sie jemals ihr Geld wiedersehen, ist ungewiss.
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Ob das überhaupt Einfluss auf unseren Prozess mit dem Binärbähr hat muss man abwarten. Krass ist jedenfalls immer wieder: Bereits seit 2009 war das Unternehmen *eigentlich* insolvent und unsere damalige Führung will von nichts gewusst haben. Aber sie sind ja schon in erster Instanz baden gegangen...

Zitat

Der ehemalige Vorstand Koch übernahm die Verantwortung dafür, zwischen Juli 2009 und Februar 2010 keinen Insolvenzantrag gestellt zu haben, obwohl das möglicherweise rechtlich geboten gewesen wäre. Er argumentierte in seiner einstündigen Erklärung, dass er zu verunsichert gewesen sei, um einen Antrag zu stellen: Teldafax' Rechtsanwälte, externe Berater sowie das Hauptzollamt, dem Teldafax Stromsteuern schuldete, hätten widersprüchliche Aussagen gemacht, ob ein Insolvenzantrag nötig sei. Spätestens nachdem Koch Ende 2010 neues Kapital, unter anderem von russischen Investoren, gesichert hatte, sei er überzeugt gewesen, dass die Firma ausreichend liquide gewesen sei.

Die Bayer Anwälte werden die Aussagen sicherlich sehr interessiert durchlesen.

- 2010 sollte es nochmal frisches Kapital von Investoren geben.
- Der Vorstandschef sagt selber aus, dass TelDaFax keine ordnungsgemäße Buchhaltung geführt hat (sprich: die Zahlen waren frisiert).
- Rechtsanwälte und externe Berater von TelDaFax waren sich uneinig über die Lage des Unternehmens.

Dass Bayer 04 in der ersten Instanz verloren hat, ist für mich ein Skandal. Angesichts dieser Fakten MUSS das Urteil in der zweiten Instanz zugunsten von Bayer 04 ausfallen. Keinen Cent für den Bähr und die anderen Aasgeier!!

Also wenn selbst die Anwälte und Berater von Teldafax sich nicht sicher sind was Stand der Dinge ist - wie sollen es dann Rudi und Holzi wissen!?

Kommt ab und an mal vor, dass ein kleineres Gericht in der ersten Instanz so ein populistisches Urteil fällt.. Kommt man wenigstens ins Gespräch. In späteren Instanzen wird es dann schon korrigiert.

Hat Bayer 04 denn überhaupt Revision eingelegt und wurde die Revision zugelassen? Ich gehe mal davon aus, aber in den Medien findet man keine weiteren Infos. Wir haben hier doch den ein oder anderen mit guten Quellen.

Kann mich an eine Aussage von Schade erinnern, dass man in Berufung/ Revision gegangen ist und er damit rechnet, dass sich das ganze noch eine Weile zieht.
War ein Video-/ Fernsehinterview, wo er auf die "Altlastes, die er von seinem Vorgänger übernehmen musste" angesprochen wurde.

Zitat von pRdGm

- 2010 sollte es nochmal frisches Kapital von Investoren geben.
- Der Vorstandschef sagt selber aus, dass TelDaFax keine ordnungsgemäße Buchhaltung geführt hat (sprich: die Zahlen waren frisiert).
- Rechtsanwälte und externe Berater von TelDaFax waren sich uneinig über die Lage des Unternehmens.

Dass Bayer 04 in der ersten Instanz verloren hat, ist für mich ein Skandal. Angesichts dieser Fakten MUSS das Urteil in der zweiten Instanz zugunsten von Bayer 04 ausfallen. Keinen Cent für den Bähr und die anderen Aasgeier!!

Wann genau hast Du Jura studiert und abgeschlossen? Schwerpunkt Insolvenzrecht? Immer wieder sehr belustigend, wenn die Hobby-Juristen hier ihre natürlich völlig unvoreingenommene Auffassung der Rechtslage preisgeben......
Bär ist kein Aasgeier, der macht nur seinen Job und versucht für die Geschädigten möglichst viel Kohle rauszuholen. Darüber empörst Du Dich ernsthaft? Wärst Du einer derjenigen, der von diesen Betrügern mit einer Vorauszahlung geschädigt worden wäre, würde Deine Meinung sicher anders ausfallen..... Einfach mal nachdenken, bevor man so etwas von sich gibt.

das war bestimmt der gute herr bath der dort langsam auspackt, weil er weiß dass er nur so sein eigenes Strafmaß noch mindern kann. lieber privatinso, als für einen längeren zeitraum in den bau zuwandern

Bayer hat Berufung gegen die (drei) Urteile des LG Köln zum OLG eingelegt, das Verfahren wird noch dauern (min. etliche Monate). Die Begründung der Urteile über § 17 II 2 InsO ist aus meiner Sicht mehr als fragwürdig. Ich kenne die Verfahren und Herrn Bähr - möchte ihn aber nicht in bedstimmte Kategorien einordnen. Wobei die eine genannte m.E. nicht falsch ist. Und ein InsoVerw arbeitet immer (auch) im eigenen Interesse.

Zitat von Triplevize

Wann genau hast Du Jura studiert und abgeschlossen? Schwerpunkt Insolvenzrecht? Immer wieder sehr belustigend, wenn die Hobby-Juristen hier ihre natürlich völlig unvoreingenommene Auffassung der Rechtslage preisgeben......
Bär ist kein Aasgeier, der macht nur seinen Job und versucht für die Geschädigten möglichst viel Kohle rauszuholen. Darüber empörst Du Dich ernsthaft? Wärst Du einer derjenigen, der von diesen Betrügern mit einer Vorauszahlung geschädigt worden wäre, würde Deine Meinung sicher anders ausfallen..... Einfach mal nachdenken, bevor man so etwas von sich gibt.

Hast du Jura studiert und abgeschlossen? Schwerpunkt Strafrecht? Dann kannst du ja darlegen, wo genau hier der Tatbestand des Betrugs erfüllt ist? Warum wurden noch keine Ermittlungen eingeleitet? Also wenn schon dann bitte richtig..
Und du kannst dir ja mal anschauen für wen der Bär was rausholt..

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http://www.handelsblatt.com/un…-vor-gericht/9316612.html

Betrug kann sowohl unter das Schneeballsystem selbst, als auch für sämtliche Vertragsabschlüsse NACH Eintritt des Insolvenzgrundes subsumiert werden. Ermittlungsverfahren ggn. Vorstand/GF nach einer Insolvenz sind ganz normal.

Zitat von Langzeitgedächtnis

Hast du Jura studiert und abgeschlossen? Schwerpunkt Strafrecht? Dann kannst du ja darlegen, wo genau hier der Tatbestand des Betrugs erfüllt ist? Warum wurden noch keine Ermittlungen eingeleitet? Also wenn schon dann bitte richtig..
Und du kannst dir ja mal anschauen für wen der Bär was rausholt..

Nordisch, lasse04: Schön zu hören, danke für die Infos!

Ich hoffe, dass sich Bayer 04 in dieser Sache solange wehrt, bis alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Sogar einem Vergleich würde ich nur dann zustimmen, wenn dieser finanziell extrem attraktiv wäre - und ein solches Angebot wird vom Oberaasgeier bestimmt nicht kommen, der will schließlich ein paar Milliönchen für sich selber behalten.

Wenn man mal ein bisschen in neutralen Foren liest, merkt man übrigens schnell, dass nicht nur Bayer-Fans das Insolvenzrecht in diesem Punkt als ungerecht empfinden. Da tauchen jede Menge kritische Stimmen auf. Beispiele:

Heise-Forum: http://www.heise.de/newsticker…zahlen/forum-287200/list/
Kommentare unter einem Artikel vom Handelsblatt: http://www.handelsblatt.com/un…ab_comments/10872594.html

Zitat von pRdGm

Ich hoffe, dass sich Bayer 04 in dieser Sache solange wehrt, bis alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Sogar einem Vergleich würde ich nur dann zustimmen, wenn dieser finanziell extrem attraktiv wäre - und ein solches Angebot wird vom Oberaasgeier bestimmt nicht kommen, der will schließlich ein paar Milliönchen für sich selber behalten.

Gab doch schon ein Angebot für nen Vergleich, dieser wurde jeder abgelehnt. Wie hoch dieser war hab ich jetzt leider nicht mehr im Kopf.

Das Angebot kam aber schon vor seinem Sieg in der ersten Instanz. Seitdem hat sich die Lage ja leider verändert.

@ fatmoe

Der Vergleich lag bei gut 7 Mio Euro. Also etwa 50:50.