Stimmung / Support Bayer 04 Leverkusen Thread NR.11

  • Zum Spruchband, es gibt eben nur zwei Geschlechter .. alles andere sind für mich Personen die „besonders“ sein wollen .. aber hierzu gibt es sicher verschiedene Meinungen.


    Zum Support.. ich fand uns gut, die Bremer aber auch überraschend Leise .. habe die gefühlt garnicht gehört ..


    Kennt einer den genauen Liedtext vom Lied welches direkt nach der Halbzeit gesungen wurde ..


    „… ist unser Bayer Sport Verein“

  • Support war solide bis gut. Man merkt aktuell schon das es schwerer wird einen richtig guten support hinzulegen, wenn der Sieg mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit ist

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Jon Snow und Pascalwerkself: Back to the Steinzeit

    You miss 100% of the shots you don't take
    damit jeder weiß woran er ist, damit jeder weiß worum das geht, damit jeder versteht worum es sich hier dreht
    Everything you do is to stop you from dying young, so you can reach your ultimate goal of dying old

  • Natürlich war das Spruchband beleidigend und deswegen eine absolut unnötige Aktion. Macht irgendeinen anderen "amüsanten Spruch", aber doch keinen der gegen eine Minderheit schießt

    Ich hätte das Spruchband so auch nicht gemacht, sondern hätte mir was anderes ausgedacht. Aber es geht doch nicht gegen eine Minderheit, sondern allenfalls gegen den moralischen Zeigefinger, den hier auch manche so sehr schwingen, dass ich fast Sympathien mit den Provokateuren der UL entwickle.


    Also, mal real talk: man könnte sagen, dass die Aussage, es gäbe nur zwei Geschlechter, queere und inter-Menschen beleidigt. Von mir aus. Andererseits ist eine zentrale Erkenntnis der Gender Studies, dass Geschlecht, sofern es mehr bedeutet als die Arbeitsteilung beim Zeugen von Nachkommen, eine soziale Konstruktion ist. Und die soziale Konstruktion unserer Gegenwart ist - leider - ziemlich binär. Insofern "gibt" es nur zwei Geschlechter. Der queere Einsatz war hier immer, die Konstruiertheit sozialer Geschlechterrollen aufzuzeigen und - wo das möglich ist - aufzubrechen. Indem z.b. Geschlechterrollen gewechselt, unerwartetes Verhalten an den Tag gelegt wird etc. Queerness in diesem Sinne lässt sich schon bei Shakespeare oder Sophokles finden und ist vor allem ein Einspruch gegen "Identitätsdenken", das Menschen mir ihrer Geschlechtsidentität identifiziert bzw. eine soziale Identität mit einer biologischen Identität gleichsetzt. Judith Butler wurde schließlich berühmt, indem sie nachwies, dass auch das, was wir "biologische Identität" nennen, eine soziale Konstruktion ist: Warum aus einem Körperteil überhaupt eine Identität machen? Man tut so als würde das Wort "Mann" bloß eine biologische Realität repräsentieren, die in Wirklichkeit überhaupt erst sozial hergestellt wird. Dass Männer "logischer" sind, wie der Verhaltenspsychologe John Snow ausführt, ist eine Folge sozialer Tatsachen, nicht biologischer oder "evolutionärer" (lol) Entwicklungen. Abgesehen davon, dass es empirisch vermutlich falsch ist.

    Worauf will ich hinaus? Darauf, dass jemand, der sich von den Kategorien Mann/Frau nicht "repräsentiert" fühlt, dem queeren EInsatz einen Bärendienst erweist, weil er/sie* die Repräsentationskategorien bloß erweitern will, statt sie zu subvertieren. Darum erneuere ich meinen Vorschlag: einmal mehr über den infantilen Spruch der HeterosexUL lachen oder (je nach Gusto) den Kopf schütteln, die ganz großen Fässer geschlossen lassen und, wenn man sich schon für Minderheiten und sozialen Ausgleich stark machen will, andere Kampffelder aufsuchen als Twitter, W11 und Spruchbänder spätpubertierter Erwachsener.


    Und an alle, die sich jetzt zu Rächern der Enterbten aufspielen: Hope to see you all bei der nächsten Demo gegen das Europäische Grenzregime, Zwangsräumungen und Altersarmut.

  • Irgendwer ist immer empört. Pro-Tipp: einfach mal das Fenster auf Kipp machen.


    Stimmung gestern, joa, war mehr drin. Besonders auf der (im Block stehend Richtung Spielfeld schauend) rechten Seite.


    Aber kann’s sein, dass Werder da ein bisschen mit der Kapazität trickst? Das war auf jeden Fall einer der engsten Blöcke, in denen ich stand. Meiner Meinung nach sah das ein bisschen überbelegt aus.

  • Aber kann’s sein, dass Werder da ein bisschen mit der Kapazität trickst? Das war auf jeden Fall einer der engsten Blöcke, in denen ich stand. Meiner Meinung nach sah das ein bisschen überbelegt aus.

    Bremen ist natürlich bekannt für seine kreativen Lösungen, die anmuten wie ein Baugerüst, das mit Tesa gefixt wurde und Betriebsunfälle wie sonst was provoziert. Aber eigentlich war es doch, bis auf Gladbach vielleicht (und Molde), in diesem Jahr in jeden Block unangenehm zu eng. Ist halt neu, dass so viele da sind.