Die Debatte darüber, dass das eigene wie auch manch anderes Stadion nur selten ausverkauft sind, könnte sich schon sehr bald als aus der Zeit gefallen erweisen.
Lass die Leute in den kommenden Monaten erst mal ihre Kontostände argwöhnisch beäugen.
Wenn dann auch die Letzten begriffen haben, dass die Inflation - insbesondere Kosten für Grundnahrungsmittel, Heizen, Treibstoffe und Haushaltsstrom - für zumindest eine längere (Übergangs?)Zeit ein bleibendes existenzielles Problem für sie darstellen könnte, dann wird der Rotstift in mindestens 9 von 10 Haushalten selbstredend zum täglichen Schreibutensil.
Wofür werden diese Menschen bereit sein, sich vom verbleibenden Jahresbudget dennoch mehrere 100,- €uro oder sogar mehr als 1000,- €uro auf einen Schlag vom kollapsgefährdeten Konto abbuchen zu lassen?
Für eine Urlaubsreise?
Für ein neues Fahrrad?
Oder doch weiter für zumindest regelmäßige Stadionbesuche zu den Spielen des Lieblings-Fußballvereines, oder gar für das eine Abo, bei z.B. Familien jedoch für gleich mehrere Abos?
Diejenigen, die jetzt am lautesten schreien, "ihr" Fuppes sei das Letzte, was sie sich nehmen ließen, werden erfahrungsgemäß die Ersten sein, welche, so sie keine Abonnenten sind, dem Stadion nicht mehr "öfter" sondern gleich ganz fernbleiben; und so sie Abo/s haben, schon weit vor Ende der kommenden Kündigungsfrist abgesprungen sein werden.
Natürlich wegen ihrer vom Arbeitgeber vor kurzem eingeforderten Unverzichtbarkeit als "wichtigster Mitarbeiter am Arbeitsplatz", wo sie "leider jetzt auch jeden Abend und an jedem Wochenende benötigt" werden.
Oder aus anderen "unglaublich wichtigen" Gründen.
Gerade solche Typen, die ihre laut hinausposaunten Treueschwüre eine Zeigerumdrehung später ganz nach Belieben brechen, sind um die abenteuerlichsten Ausreden nie verlegen.
War die kurzfristige Abo-Aktion mit dem Sonderkündigungsrecht für Neukunden nach den ersten beiden Heimspielen gegen Augsburg und Hoffenheim schon ein erster Vorgriff auf das, was man in Zeiten wie diesen auch auf den Fußball zukommen sieht, oder befürchtet, oder was sich im Hintergrund (rückläufiger Tageskartenverkauf, erste Abo-Kündigungen) womöglich bereits abzeichnet?
Lässt sich vorläufig nicht einschätzen.
Die nächsten Jahre werden die Antwort geben.
Im übrigen ist diese Thematik keine Bayer 04-Baustelle.
Sollten sich diesbezügliche Bedenken bewahrheiten, dann würden sie den gesamten Fußball treffen.
Bleibt zu hoffen, dass uns Allen das erspart bleibt.
Das Alles.