Die Kolumne auf schwatzgelb.de verdeutlicht mal wieder, was mich an diesem Verein so stört. Dort wird die Nase dermaßen hoch getragen, dass alle Welt nur den ekligen Rotz zu Gesicht bekommt. Selbst Bayernfans können da nicht mithalten, da ist es eher die Seite der Offiziellen, die einem die Kinnlade runterfallen lässt. Klar ist die Stimmung dort phänomenal, das Stadion groß und laut, aber dieses ewige Kommerzgekeife von einer Aktiengesellschaft die im Signal-Iduna-Park auftritt ist an Doppelmoral im Fußball nur schwierig zu überbieten. Ähnlich auf Schalke, wo man sich gerne mit Kreml'schen Ölmilliarden und Stadtwerksgeldern weiterbehilft, um anschließend auf die wunderbare traditionsbedingte wirtschaftliche Unabhängigkeit hinzuweisen. Wenn's bei uns ruhiger ist, dann sind wir direkt ein steriles Gebilde, wenn's irgendwoanders still ist, hat man dort halt nur mal einen schlechten Tag.
Hier im Ruhrgebiet läuft es ganz einfach: Entweder du bist Schalker oder eben Dortmunder. Ein paar Bochumer und Bayernsympathisanten schwimmen am Rand, Duisburger und Oberhausener drücken in der Regel Schwarz-Gelb oder Blau-Weiß nebenbei die Däumchen. Die Identifikation wird dann als heroischer Akt angesehen, hurra, ist natürlich grandios unter lauter Gleichgesinnten. Da finde ich es dann doch ansprechender, Fan eines Vereins zu sein, der von Arbeitern gegründet wurde (wo man im Pott diesen doch, zumindest oberflächlich, eigentlich so nahe steht), der dann eine Zeit lang vom Bayer übers Ligamaß hinaus unterstützt wurde, sich jetzt im üblichen Rahmen bewegt, und der seine Tradition nicht als Selbstzweck missbraucht.
Was man in Dortmund am eigenen Bahnhof so geil findet, wird wohl noch länger ein Geheimnis bleiben, denn einen sonderlichen Charme versprühen die vergilbten Katakomben da unten nicht. Dass man anscheinend zu doof ist, den offiziellen Parkplatz inklusive Pendelbusse zu finden, wissen wir jetzt allerdings.
Naja, was reg ich mich so auf. Mit einem Sieg morgen werden wir die Majas zumindest für ein paar Minuten stillstellen.