Kaum einer verdient mehr in der Liga, aber in Leverkusen spielen andere. Vieles deutet auf eine atmosphärische Störung zwischen Trainer Heynckes und seinem Altstar hin.
Von Michael Ashelm, Leverkusen
23. Januar 2011
Der Groll war ihm anzumerken. Ärgerlich gestikulierte Michael Ballack, redete auf den Fitnesstrainer ein, der das umsetzen musste, was Jupp Heynckes angeordnet hatte. Der hauptverantwortliche Fußball-Lehrer der Leverkusener ließ den 34 Jahre alten Rückkehrer zum Schluss des Trainings am Freitagmittag noch eine Sondereinheit absolvieren, da war die Mannschaft schon in der Kabine. Eine Szene, die Ballack missfallen musste, weil sie demütigend wirkte und den Mittelfeldstar so abhängig vom Wohlwollen des Trainers zeigte. Angebunden an einer Leine sollte der langjährige deutsche Kapitän noch Sprints mit einem Gewichtsschlitten im Schlepptau machen. Ballack zog das Programm durch, erfüllte die Anweisungen, während Heynckes die Läufe aus der Distanz beobachtete, ohne ein Wort mit dem Spieler zu wechseln.