Robin Dutt

Ich persönlich denke, dass die fachlichen Bereiche eines Trainers viel zu hoch gehängt werden. Bei einem Trainer kommt es viel mehr drauf an, wie gut er darin ist, die Stimmung und die Atmosphäre so gut es geht zu optimieren, dann kann er alles erreichen.

Man kann den Platzwart an die Linie stellen, wenn er mit den Spielern gut umgehen kann und dafür sorgt, dass alle gerne und mit einem guten Gefühl trainieren und spielen. Siehe Jupp bei den Bauern, Klopp in Dortmund, Stani in Hoffenheim, Büskens auf Schalke damals und jetzt in Fürth, usw.

Darauf kommt es an. Und wenn der Trainer noch einigermaßen was von Taktik versteht, dann passt das. Ein Trainer der fachlich gut ist, aber das nicht vermitteln kann, hat keine Chance.

Ein Trainer muss die Mannschaft erreichen können, sie heiß machen und für gute Stimmung im Lager sorgen. Sowas beflügelt ungemein, vor allem bei der heutigen Spielergeneration.

Das ist wie im wahren Leben: der in der Theorie als Jahrgangsbester abschneidet, muß nicht zwangsläufig in der Praxis auch eine Granate sein.

In der Praxis gehört nämlich mehr dazu, als nur auf ner Taktiktafel rummalen, da muß man menschlich mit seinem Spielermaterial umgehen können, auf einzelne eingehen, motivieren und vor allem selber brennen.

Zitat von Fußballgott

Und wenn der Trainer noch einigermaßen was von Taktik versteht, dann passt das. Ein Trainer der fachlich gut ist, aber das nicht vermitteln kann, hat keine Chance.

Ein Trainer muss die Mannschaft erreichen können, sie heiß machen und für gute Stimmung im Lager sorgen. Sowas beflügelt ungemein, vor allem bei der heutigen Spielergeneration.

Genau das ist es. Aber von "Taktik was verstehen" ist ein locker daher gesagtes Wort; ähnlich als "vom Kochen was verstehen" - und auch da gibt es gewaltige Unterschiede.

Also er muß intelligent sein, verschiedene Spielsysteme beherrschen, erkennen, selbst welche entwickeln und natürlich das Ergebnis dieser Kunst seinen Spielern vermitteln.

Zitat von Optimist

Genau das ist es. Aber von "Taktik was verstehen" ist ein locker daher gesagtes Wort; ähnlich als "vom Kochen was verstehen" - und auch da gibt es gewaltige Unterschiede.

Also er muß intelligent sein, verschiedene Spielsysteme beherrschen, erkennen, selbst welche entwickeln und natürlich das Ergebnis dieser Kunst seinen Spielern vermitteln.

Ok, etwas blöd ausgedrückt. Sagen wir jeder Trainer muss das Grundwissen beherrschen. Aber viel wichtiger ist seine Menschenkenntnis, der Umgang mit verschiedenen Typen, die Stimmung aufrecht zu erhalten, Umfeld und Mannschaft zusammenzuführen, darauf kommt es an. Da kann einer fachlich noch so gut sein, da laufen ihm die charismatischen "Durchschnittstrainer" trotzdem den Rang ab.

Zitat von bNNddd

bei mir sind 70% übrigens ein großer teil. colo colo hat nur einen "kleinen teil" bekommen

Ich spielte auch nicht auf die Aufteilung zwischen Bayer und Colo Colo an, sondern auf die Tatsache, dass unsere 70% auch noch in eine ratenweise Zahlung aufgeteilt wurde: Es wurden sofort an uns nur 5 Mio. gezahlt.(Die von dir angesprochenen 12 Mio. waren im Übrigen auch leistungsbezogen, zunächst stehen erst einmal nur 10,5 fest). Falls man Dutt also nur diese 5 Mio. zur Verfügung gestellt hat, kann ich nachvollziehen, wenn er sagt, dass er für dieses Geld keinen wirklich besseren IV als bereits vorhanden finden kann, je nachdem welche weiteren Vorgaben (Gehalt pp.) damit noch verbunden waren. Trotz dass Dutt dazu extrem neigt, seine Spieler in der Öffentlichkeit zu schützen, ist in den Interviews deutlich geworden, dass er schon durchaus die Notwendigkeit eines richtig guten IVs gesehen hat, dies aber mit den ihm zur Verfügung gestellten Mitteln nicht möglich war.

Zitat von Ansteff

Zitat von »Shoggy«
"Das sehe ich gar nicht mal so. Toppmöller hatte damals keinerlei Erfahrungen mit Topteams oder CL und hat uns ins CL-Finale geführt. "

Das stimmt so ja nun nicht. Der hat mit Eintracht Frankfurt und einem Sack voll Stars bis zuletzt um die Deutsche Meisterschaft mitgespielt und er hat sogar den VFL Bochum (!) bis ins Achtelfinale des UEFA-Cups geführt.

1.) sprachen wir von Topteams (mit Verlaub, Frankfurt zähle ich auch mit dem damaligen Kader nicht dazu)
2.) hat er mit Frankfurt und dem "Sack von Stars" eben nicht "bis zuletzt" (oder ist das jetzt Auslegungssache?) um die Meisterschaft mitgespielt, er wurde nämlich bereits Anfang April (in seiner 1. Saison dort übrigens) rausgeschmissen...wegen...Achtung!...Misserfolgs!
3.) sprachen wir von CL-Erfahrung

Zitat von Ansteff

Zitat von »Shoggy«
"Es muss einfach stimmen zwischen Trainer und Mannschaft, dass Dutt zudem die nötige Kompetenz und Motivation besitzt, daran zweifle ich keine Sekunde. "

Warum? Micht hat hier noch nicht viel überzeugt von dem was er in Sachen Führung und Strategie gezeigt hat. Und ob es "einfach stimmt zwischen Tainer und Mannschaft" lassen wir mal unkommentiert so stehen. Das kann aktuell vermutlich niemand von aussen wirklich beurteilen...

Dass (!) es stimmt zw. Mannschaft und Trainer habe ich niemals behauptet. Auch nicht in dem von dir zitierten Satz

Zitat von Shoggy

1.) sprachen wir von Topteams (mit Verlaub, Frankfurt zähle ich auch mit dem damaligen Kader nicht dazu)
2.) hat er mit Frankfurt und dem "Sack von Stars" eben nicht "bis zuletzt" (oder ist das jetzt Auslegungssache?) um die Meisterschaft mitgespielt, er wurde nämlich bereits Anfang April (in seiner 1. Saison dort übrigens) rausgeschmissen...wegen...Achtung!...Misserfolgs!
3.) sprachen wir von CL-Erfahrung

ad 1) Kann man so sehen. Ich sehe es anders. Frankfurt hatte damals meiner Meinung nach eine sehr starke Mannschaft: Stein, Bein, Doll, Gaudino, Okocha, Yeboah... Zum Titelgewinn hat meiner Meinung nach nur etwas mehr Klasse in der Defensive gefehlt.
Ad 2) Stimmt - das hatte ich etwas anders in Erinnerung. In jedem Fall hat er die Truppe jedoch zeitweise wirklich phantastisch spielen lassen - kennen wir irgendwo her, gelle? Erfahrung mit einer Top-Mannschaft war also da.
ad 3) Du sprachst von der CL - ich vom UEFA-Cup. Da hatte er übigens auch mit Frankfurt schon Erfahrung bis zum Viertelfinale gesammelt. Mir hätte es aktuell z.B. völlig gereicht, wenn wir einen Trainer mit der Erfahrung eines Viertel- und Achtelfinaleinzugs in der EL (Pendant zum UEFA-Cup) geholt hätten.

Rausschmiss in Frankfurt hin oder her: Toppmöller brachte zum damaligen Zeitpunkt in jedem Fall erheblich mehr Erfahrung auf Top-Level und auf dem internationalen Parkett mit als z.B. Dutt. Und darum ging es ja wohl.

Zitat von Shoggy

Dass (!) es stimmt zw. Mannschaft und Trainer habe ich niemals behauptet. Auch nicht in dem von dir zitierten Satz

OK, Missverständnis. Da habe ich dem ZUDEM in deinem Satz: "Es muss einfach stimmen zwischen Trainer und Mannschaft, dass Dutt zudem die nötige Kompetenz und Motivation besitzt, daran zweifle ich keine Sekunde." wohl eine falsche Bedeutung zugemessen.

Das kann man so unterschreiben. Toppmöller war der durchweg erfahrenere Trainer. Auch ist Frankfurt eine ganz andere Medienlandschaft. Ähnlich wie in Leverkusen durch MB13 ist hier eine ganz andere Öffentlichkeitswahrnehmung. Viele "Journalisten" sind nach wie vor bei Bayer gern schadenfroh, da sie diesen "werksclub" Gedanken nicht loswerden können. Grade in diesem Bereich ist Dutt ein absoluter Fehltritt. Siehe TW Diskussion, Derbytrainer etc. Toppi war eine ganz andere Hausnummer als Dutt.

@ Shoggy...

Zitat

Falls man Dutt also nur diese 5 Mio. zur Verfügung gestellt hat, kann ich nachvollziehen, wenn er sagt, dass er für dieses Geld keinen wirklich besseren IV als bereits vorhanden finden kann, je nachdem welche weiteren Vorgaben (Gehalt pp.) damit noch verbunden waren.

Das hat er aber nicht gesagt! Er hat folgende Worte gebraucht:

Zitat

„Es gibt die Zusicherung, dass ein Teil des Geldes investiert werden

könnte“, sagt Dutt, „allerdings sehe ich keine Notwendigkeit. Ich bin

mit dem Kader sehr zufrieden.

Das sind nunmal Fakten die stehen.

Zitat von Bird

@ Shoggy...

Das hat er aber nicht gesagt! Er hat folgende Worte gebraucht:

Das sind nunmal Fakten die stehen.

Soll er besser sagen, dass die Verteidigung zwar zu schlecht ist, aber nicht genug Geld für Verbesserungen zur Verfügung steht?

Zitat von WBL-Fabi

Soll er besser sagen, dass die Verteidigung zwar zu schlecht ist, aber nicht genug Geld für Verbesserungen zur Verfügung steht?

Wie wäre es wenn er dazu nichts sagt? Oder er verwendet einfach ein anderes Adjektiv?

@ Fabi:

Wenn Du ins Restaurant gehst und dem Ober sagst: Ich habe zwar Geld dabei, sehe aber keine Notwendigkeit zu essen.

Heißt das doch, Du könntest zwar essen, bist aber satt und willst nichts essen.

Und heißt nicht: Ich hab Mordshunger aber esse hier nichts weil es mir zu teuer ist.

Dann doch besser in der Öffentlichkeit die Klappe halten.

Zitat von johny04

Wie wäre es wenn er dazu nichts sagt? Oder er verwendet einfach ein anderes Adjektiv?

Wenn er gefragt wird, wäre in dem Falle nichts sagen auch ne Antwort in die man ne Menge reininterpretieren könnte

Wie wäre es damit:

„Es gibt die Zusicherung, dass ein Teil des Geldes investiert werden könnte, ob das auch passiert, vermag ich aktuell noch nicht zu bewerten"

Naja, kann man von einem "Derby-Trainer" wohl nicht verlangen.

Zitat von johny04

Wie wäre es damit:

„Es gibt die Zusicherung, dass ein Teil des Geldes investiert werden könnte, ob das auch passiert, vermag ich aktuell noch nicht zu bewerten"

Dann kommt aber sicher die Nachfrage ob eine Verstärkung notwendig sei oder nicht.

Zitat von BayerMania87

Dann kommt aber sicher die Nachfrage ob eine Verstärkung notwendig sei oder nicht.

Und dann sagt er, das er das,wie schon erwähnt, aktuell nicht bewerten will, ende.

Ich dachte man holt sich mit Dutt den eloquenten Medienguru nach LEV? So ein bisschen ausdrücken muss er sich doch können, bzw kann er doch.Mein Gott...

Er kann doch sagen was er will, die Goldwaage ist immer dabei.

Zitat von Marion

Er kann doch sagen was er will, die Goldwaage ist immer dabei.

Genauso siehts aus. Solange es sportlich nicht läuft, kann man jede noch so gute Aussage immer irgendwie negativ interpretieren.

Zitat von BayerMania87

Genauso siehts aus. Solange es sportlich nicht läuft, kann man jede noch so gute Aussage immer irgendwie negativ interpretieren.

Ja, das stimmt, aber diese Aussage war eben nicht gut, die wird ja wieder zum Bumerang, wenn es mal nicht läuft.

Einfach eine unverbindliche Phrase dreschen, wie es die meisten machen würden, und sei es aus taktischen Gründen, er ist doch kein Grünschnabel.

Zitat von Marion

Er kann doch sagen was er will, die Goldwaage ist immer dabei.

Aber das ist doch überall so. Ob der Magath, der Stevens oder der Ehrenmann was sagt: es wird penibel mit der Lupe draufgeschaut.

Denn von den Aussagen lassen sich Fakten ableiten.

Nur scheint der Jahrgangsbeste beim Thema "richtig formulieren" gerade gefehlt zu haben....