Die Gedanken um den FC Bayern schopp Jupp Heynckes (66) lange konsequent zur Seite. Vor drei Wochen, nach dem direkten Duell in München, machte der Trainer von Bayer Leverkusen eine Ausnahme. Am Donnerstag nach der 1:5-Pleite nahm er sich die Zeit, um mit den Bayern-Bossen die Vorstellungen für die Kader-Planung auszutauschen. Nachdem nun am Samstag mit dem 8:1 bei St. Pauli die Teilnahme an der Qualifikation für die Champions League geglückt ist, werden beim Rekordmeister die Transfers in Angriff genommen.
In Leverkusen bekommt Sportchef Rudi Völler (51) die Vorzeichen des Münchner Aufrüsten erneut als Erster zu spüren. Arturo Vidal (23) wollte sich vergangene Woche nicht mal mehr an den Verhandlungstisch setzen, als er das Fünfjahres-Angebot von Bayer (Jahresgehalt über drei Mio. Euro) ausschlug. Vidals Entscheidung ist gefallen. "Wir äußern uns nach dem letzten Spiel", sagt sein Berater Fernando Felicevic. Nach Sport Bild-Informationen hat Vidal erklärt, nach München wechseln zu wollen. Heynckes will seinen Lieblingsspieler, über den er auch beim Treffen mit den Bayern-Bossen schwärmte, gerne mitbringen, nachdem der Leverkusen sowieso verlassen will. Vidal würde mit Bastian Schweinsteiger eine starke Doppel-Sechs abgeben.
Wie im Fall Manuel Neuer (25) muss Bayern eine Enigung mit dem abgebenden Klub finden. Der Chilene hat noch einen Vertrag bis 2012. Da Vidals Ex-Klub Colo Colo 30 Prozent der Transfersumme kassiert, will Bayer erst ab einer Ablöse von 15 Millionen Euro verhandeln.
Quelle: Sport-Bild vom 11.05.2011, S. 26.