NK12 beim Daniel-Nivel-Cup in Leipzig - ein kleiner Bericht

  • Freitag morgen, kurz nach dem Aufstehen ein Blick auf den
    Zeitplan und die bange Frage, klappt das alles? 11.30 in Langenfeld, 13.00 im
    Fanhaus, 14.00 an der Autovermietung, 15.00 am Bahnhof-Lev-Mitte und
    zwischendurch noch Autos tauschen und für das ganze Wochenende einkaufen? Aber
    es klappt, nahezu exakt auf die Minute pünktlich sind wir in Leverkusen-Mitte,
    wo bereits fast alle Mitfahrer eingetroffen sind. Einige Minuten nach drei
    kommen im strömenden Regen auch die beiden letzten an und es kann losgehen. Eine
    bunte Truppe, die in dieser Zusammensetzung noch nie unterwegs war, aber wo vom
    ersten Moment an so ein Gefühl vorhanden war „das passt“. Was die nächsten Tage
    dann auch bestätigt haben.


    Begleitet vom Mottolied „Alle Kinder lernen lesen“, was noch
    öfter in den folgenden Tagen zu hören sein würde (manch einem zu oft;)) ging es
    dann auf die Autobahn in Richtung Düsseldorf und Wuppertal, die wir aber
    staubedingt in Hagen bereits verlassen und uns lieber durchs Sauerland zur A44
    durchgeschlagen haben. Der Weg als Ziel war die Losung und es hat prächtig
    funktioniert, eine Bombenstimmung durchweg unterwegs, völlig egal, welches Lied
    gerade aus den Boxen schallte, es wurde gesungen und gefeiert. Und wenn der
    ganze Bus dann mal Pipi musste – oder einzelne Teilnehmer rauchen – wurden die
    Rastplätze längs der A 44 und A 38 zu Fussballplätzen mit angeschlossener
    Disco, begleitet von teils skeptischen, teils amüsierten Blicken anderer
    Pfingstreisender. Pure Leidenschaft, purer Spaß, pures Vergnügen. Nach knapp 7
    Stunden abends um kurz vor zehn in Leipzig eingetroffen – selbstverständlich begleitet
    von „Alle Kinder lernen lesen“, ist es uns dann dieses Jahr auch gelungen, die
    Zelte mal im halbwegs Hellen aufzubauen. Noch ein wenig skeptisch beäugt von
    den Hamburger Zeltnachbarn, aber letztlich freundlich willkommen geheißen. Und
    dann ging das Programm auch schon los, Grillen, Festzelt, Zeltplatz, Grillen,
    Festzelt. Das war nun der Rhythmus für die folgenden Tage, nur gelegentlich
    unterbrochen durch das ein oder andere Fußballmatch und einen Gang zur
    Tankstelle, wo wir für günstige 24 Euro einen Kasten Krombacher erstanden
    haben. Die letzten von uns sind Samstag morgen nach einem Trip durch Leipzigs
    Unterwelt gegen 6 Uhr ins Zelt zurück gekehrt, das erste Match stand für 10:15
    auf dem Plan, damit sind wir top vorbereitet ins Match gegangen.


    Erster Gegner: das Raritätenkabinett Köln. Trotz offensichtlichen
    Schlafmangels und reichlich vorhandenen Restalkohols haben wir eine ordentliche
    Leistung abgeliefert, das Spiel aber trotzdem mit 0:1 verloren. Die Entstehung
    des Gegentores war das Motto für unsere Matches: „unnötig“. Im zweiten Match
    war zwar das erste Gegentor erneut saudämlich in der Entstehung, letztlich aber
    waren wir chancenlos, auch wenn das 0:4 gegen die SGlatschtglei eine Spur zu
    hoch ausgefallen ist. Aber irgendwie hatten wir nach wie vor mit
    Konzentrations- und Koordinationsproblemen zu kämpfen. Das nächste Spiel gegen
    Achterbank Holland brachte dann aber endlich den ersten Sieg, die ersten Tore,
    ein 2:0 und neue Zuversicht. Welche nach einem 0:4 gegen die Kappler Jungs
    Chemnitz wieder gewichen war, hier war leider auch die Höhe des Ergebnisses
    vollauf verdient, der Gegner hat uns nach allen Regeln der Kunst vorgeführt. Immerhin
    aber auch der Vorjahressechste. Im letzten Spiel des Tages ging es dann bei
    bestem Fritz-Walter-Wetter gegen die „Fanfreundschaft Köln/Nürnberg“. Und dort
    war dann zu erleben, was passiert, wenn man sich seiner Sache zu sicher ist.
    Schnell 1:0 in Führung, den Gegner im Griff und dann nachlässig geworden, einen
    Strafstoß nicht erhalten, Endergebnis 1:2 – das letzte Spiel des Tages, aber
    selbst das sorgte nur kurzzeitig für schlechte Laune. Grill und Festzelt waren
    in Sichtweite, diese Aussicht motivierte ungemein. Außerdem gab es den ganzen
    Tag über eine wunderbare Entwicklung mit Platznachbarn aus Eisenach. Die AWE
    Kickers mit ihren grünen Dante-Locken
    supporteten uns in eigenen Spielpausen nach Kräften und haben uns wieder
    gut aufgebaut. Und abends im Festzelt haben wir dann den Spieß konsequent
    umgedreht und nicht nur Leipzig gezeigt, wie man es im Rheinland versteht, zu
    feiern. Da haben wir nach einem guten Auftakt Freitag abend bereits gute
    Eindrücke hinterlassen! Uffta! Täteräää! Nach dem Festzelt wurde die Party dann
    mit den Eisenachern gemeinsam auf den Zeltplatz verlagert, wo es stundenlang
    nur noch gegenseitige Sprechchöre und Gesänge hagelte, einer nach dem anderen,
    pausenlos, nur unterbrochen von dem ein oder anderen Berliner Kameraden, der
    sich in seinem Schönheitsschlaf gestört fühlte. Zugegeben, er hatte ihn auch
    dringend nötig. Aber so was hält echte Rheinländer ja nicht auf, kurz den
    Standort verlagert und einfach weitergefeiert. Wir machen durch bis morgens
    früh und singen Bumms fallera…eine Wahnsinnsnacht.


    Nach erneut viel zu wenig Schlaf ging es dann Sonntag früh
    zurück auf den Fussballplatz und urplötzlich war alles anders. Der erste
    Gegner, die Nobodys Berlin, der erste Sieg, ein 3:1 und damit den Rückstand zum
    Mittelfeld schon aufgeholt. Gut gespielt, gegen einen Gegner, der aber offenbar
    noch mehr Koordinationsprobleme hatte als wir am Vortag. Das zweite Spiel,
    erneut eine sehr gute Leistung, lange ein 1:0 in Führung gegen den FC Oben Ohne,
    bis ein Handspiel in der Defensive einen Strafstoß und leider den Ausgleich
    brachte. Der Versuch, sich auf einen epileptischen Anfall zurückzuziehen blieb
    leider erfolglos beim Schiedsrichter. Im gleichen Spiel dann noch einen Akteur
    wegen vermeintlich überharten Einsteigens für 2 Minuten verloren, so war nicht
    mehr drin, als das 1:1 dann über die Zeit zu bringen. Fazit:
    Vokuhila-Schiedsrichter mit Lippenpiercings gehen mal gar nicht! Fussball-Mafia
    DFB! Im nächsten Spiel dann eine scheinbar unlösbare Aufgabe, der bis dato
    ungeschlagene Tabellenführer und Vorjahresachte als große Hürde. Aber sensationeller
    Kampf um jeden Zentimeter und ein lichter Moment von Mützenmann Teddy und
    Eisenfuss Chris brachten ein kaum geglaubtes 1:0 zu Stande. Und urplötzlich war
    sie wieder da, die Chance auf die nächste Runde. Alle anderen Gruppenspiele
    liefen dann gegen uns, so dass wir im letzten Spiel unbedingt einen Sieg
    brauchten. Und gegen Sturm Ost, die mit großem Anhang, viel Spaß und noch mehr
    Fahnen angetreten waren sah es auch lange danach aus, ein traumhaftes 1:0 durch
    den Mützenmann hielt bis kurz vor Schluß, bevor ein Eigentor der Kategorie „da
    machste nix gegen“ den Traum vom Sieg beendete. Das große Warten und Rechnen
    begann. Reicht es vielleicht trotzdem? Am Ende sind wir punktgleich mit dem
    Qualiplatz für die Hauptrunde, aber um drei Tore in der Tordifferenz
    schlechter. Zweimal 0:4, das tut dann schon weh. Oder auch das unnötige 1:2 am
    Vortag. Hier ein Unentschieden und wir hätten uns für die nächste Runde
    qualifiziert.


    Dennoch blieb am Ende die Gewissheit, noch mal alles gegeben
    und trotz der Ergebnisse auch sportlich einen ordentlichen Eindruck
    hinterlassen zu haben. Mit aufrechtem Gang und erhobenen Köpfen ging es dann
    zurück zum Grill. Viel Ruhe, duschen, schlafen, andere Spiele gucken, bis dann
    am Abend die Abschlussparty anstand. Und auch da haben wir dann wieder Vollgas
    gegeben und einen mehr als guten Eindruck hinterlassen. Frei nach dem Moto „Sportlich
    sind wir nicht so erfolgreich, aber feiern können wir“ unfassbar viel gute
    Laune und Fröhlichkeit verbreitet, wie tagsüber auf dem Platz auch Abends
    sportliche Fairness verbreitet und so kam es zwar einerseits überraschend, aber
    doch nicht von ungefähr, dass wir am Ende immerhin wenn auch nur einen kleinen
    Trostpreis, aber dennoch eine Auszeichnung für unser Fairplay und unser
    Auftreten während der drei Tage erhalten haben. Wir haben unsere Farben in
    Leipzig würdig vertreten und eine 1-a-Visitenkarte hinterlassen – und wir hatten
    Spaß dabei. Und wie. Bis zum Ende wieder gefeiert, bis die Leute dann
    irgendwann doch erschöpft ins Zelt fielen, sich nicht mehr auf den Beinen
    halten konnten oder keine Stimme mehr hatten. Auch der letzte Abend war ein
    Abend zum genießen. Und so haben wir uns dann heute morgen auf den Rückweg gemacht,
    völlig erschöpft, aber glücklich und zufrieden und mit der Gewissheit,
    garantiert im nächsten Jahr wieder nach Leipzig zu fahren und an die vielen
    absolut geilen Erlebnisse dort anzuknüpfen. Ein völlig genial-geiles Wochenende
    ist nun leider vorbei. Danke an Pedro Feller fürs Organisieren, ans Fanprojekt
    für die Trikots, danke an die AWE Kickers Eisenach für Supporten, Singen, Spaß
    haben, an die Hamburger Jungs und danke an die ganze Truppe, Chris, Chris,
    Teddy, Kevin, Jens, Gonzo, Dante und Niklas! Auf ein neues in 2012!

  • Netter Bericht.


    Im nächsten Jahr vielleicht ein bisschen weniger Alkohol. Dann klappt es auch mit einer besseren Platzierung... :LEV8 :D


    Die AWE-Kickers aus Eisenach kenne ich überhaupt nicht. Sind aber auch, laut deren Homepage, noch sehr jung...