Sport1.de: Fremdkörper Ballack und noch mehr Fragezeichen

  • Nach der Einwechslung des Mittelfeld-Stars geht bei Leverkusen nichts mehr zusammen. Am Ende steht eine fast historische Pokal-Blamage.


    Dresden - Michael Ballack stand fassungslos im Dresdner Regen und kämpfte grimmig gegen die finale Demütigung.
    Das Trikot einer historischen Pokalpleite auch noch einem Gegenspieler als Trophäe überreichen - das wollte der einst beste deutsche Fußballer um keinen Preis.
    Ballack wimmelte energisch alle Bittsteller ab und flüchtete in seiner sächsischen Heimat unter dem Hohngelächter der Zuschauer in die Kabine, ohne ein Wort der Erklärung.
    "Als Ballack kommt, geht Bayer unter", titelt die "Bild am Sonntag" am Tag nach der Leverkusener Pokal-Blamage.


    Einer der schlimmsten Einbrüche der Geschichte
    Dabei war der Ex-Capitano sicher nicht der alleinig Schuldige daran, dass der deutsche Vize-Meister nach einer 3:0-Führung einen der schlimmsten Einbrüche der Pokalgeschichte erlebte.
    Das Problem: Nach dem 3:4 nach Verlängerung beim plötzlich entfesselt spielenden Zweitligisten Dynamo Dresden sah es dennoch danach aus.
    "Ich bin sprachlos. Ich bin mit Michael eingewechselt worden beim Stand von 3:0, und plötzlich stand es 3:3 - da denkst du, du bist im falschen Film", sagte Stefan Kießling entgeistert.
    Es lief die 63. Spielminute, als der neue Trainer Robin Dutt dachte, er könne es sich wohl erlauben, in einer bis dahin perfekt funktionierenden Mannschaft den wichtigen Taktgeber (Simon Rolfes) und einen Torschützen (Eren Derdiyok) auszutauschen.
    Falsch gedacht.


    Dutt nach Premieren-Pleite ratlos
    "Mir fehlt einfach die Vorstellungskraft dafür, dass man beim Stande von 3:0 und klarer Überlegenheit nicht zwei neue Spieler einwechseln kann", sagte Dutt, dessen Pflichtspiel-Premiere bei Bayer kaum schlimmer hätte verlaufen können.
    Wie konnte solch ein Spiel noch verloren gehen? Bei einem Zweitliga-Aufsteiger, der längst geschlagen schien?
    Dutt war ratlos. "Sechs Wochen Aufbauarbeit sind kaputt", sagte er.
    Auch Bayers Sportdirektor grübelte über den sensationellen Verlauf des Spiels


    Völler: "Einwechslungen nicht Grund für die Niederlage"
    "Ich glaube nicht, dass die Einwechslungen der Grund waren. Dresden spielte plötzlich anders. Da flogen ständig hohe Bälle in unseren Strafraum", sagte Rudi Völler.
    Die Wechsel brachten aber zumindest einen Bruch. Ballacks Pässe waren oft ungenau, seine Torschüsse blieben ohne Wirkung. Und das Spiel herumreißen, das konnte er an diesem Tag nicht.
    Seine Körpersprache und seine Kommunikation auf dem Platz blieben reserviert, Ballack wirkte fast wie ein Fremdkörper.
    Die Diskussion über den gebeutelten Mittelfeldmann wollte Dutt aber nicht eröffnen. "Es macht jetzt keinen Sinn, die Rolle eines einzelnen Spielers zu analysieren", sagte er.


    Analyse und Einzelgespräche
    Das Verhältnis sei in Ordnung, Ballack habe seine Entscheidung, zunächst auf der Bank zu sitzen, "sportlich enttäuscht, aber menschlich mit Respekt" aufgenommen.
    Der neue Bayer-Chefcoach kündigte an, in den nächsten Tagen das Spiel in Ruhe zu analysieren und mit den Spielern Einzelgespräche zu führen.
    "Das wird eine harte Woche. Und auch wenn wir zum Saisonauftakt gegen Mainz gewinnen, wiegt das diese Niederlage nicht auf", sagte Dutt.




    Quelle: Sport1.de

    Wenn Schei**e fliegen könnte, dann wäre das Kölner RES ein Flughafen !!!