Vom Adler und zwei "Fliegenfängern"

  • Vom Adler und zwei "Fliegenfängern"


    07.08.2011, 19:52 Uhr



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    Entscheidender Fehler in Mainz, statt seine Chance zu nutzen: Leverkusens Torwarttalent Fabian Giefer. (Foto: dpa)


    "Es ist natürlich bitter, wenn man kurz vor dem Saisonstart den Stammtorhüter für längere Zeit verliert", sagte Bayer Leverkusens Lars Bender im Interview mit FUSSBALL.DE vor dem 0:2 zum Bundesliga-Auftakt in Mainz. Nach dem blamablen Pokal-Aus bei Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden und dem Null-Tore- und -Punkte-Ausflug zum Karnevalsverein steht fest: René Adlers Ausfall ist nicht nur bitter, sondern offensichtlich nicht zu kompensieren. Routinier David Yelldell kassierte vier Stück in Dresden, und Talent Fabian Giefer legte den Mainzern deren erstes Tor durch einen Horror-Fehlpass in der 32. Minute auf.


    Zu allem Überfluss musste der 21-Jährige nach der Begegnung mit Verdacht auf eine schwere Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Giefer war in der 84. Minute mit dem eingewechselten Mainzer Eric-Maxim Choupo-Moting zusammengeprallt.









    Dutts Vertrauen zwei Mal enttäuscht


    Beide Adler-Vertreter sind nach den ersten beiden Pflichtspielen bereits "verbrannt", weil der neue Trainer Robin Dutt Neuzugang Yelldell nach Dresden sofort das Vertrauen entzog und Giefer dieses in Mainz nicht zu rechtfertigen wusste. Bayers Vereinsführung ist zum Handeln gezwungen.


    Hilft der VfB Stuttgart?


    Es liege am VfB Stuttgart, ließ Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser bei Sky vor dem Anpfiff in Mainz wissen, ob Bernd Leno dem Champions-League-Starter kurzfristig aus seiner misslichen Lage auf der Schlüsselposition helfen könne. "Leno ist ein Thema. Ob wir ihn holen, hängt auch vom VfB Stuttgart ab." Dessen Sportdirektor Fredi Bobic bestätigte die Verhandlungen mit Bayer und Lenos Berater Uli Ferber. "Aber es ist noch keine Entscheidung gefallen." Angedacht ist ein Ausleihgeschäft, beschränkt jedoch auf die Hinrunde.



    Leno wittert seine große Chance


    Leno bestätigte in der "Bild"-Zeitung das Interesse aus Leverkusen. "Es ehrt mich. Ich habe zwar noch einen Vertrag bis 2014 beim VfB, aber das ist natürlich eine Riesen-Chance für mich, in der Bundesliga und vielleicht sogar in der Champions League zu spielen." Vor der Saison beförderte der VfB den 19-jährigen Zweitmannschafts-Keeper in den Bundesliga-Kader.


    Adlers Patellasehne muss ausheilen


    Adler wird nach einem Eingriff an seiner Patellasehne voraussichtlich noch bis Oktober nicht zur Verfügung stehen. Laut Holzhäuser solle die Neuverpflichtung "stärker sein als die beiden anderen", als Yelldell und Giefer, aber keine Konkurrenz zum unumstrittenen Adler.


    Lehmanns zweites Comeback nach offiziellem Rücktritt?


    Auch der Name Jens Lehmanns fiel in diesem Zusammenhang. Der ehemalige Nationaltorwart ist auch ein Jahr nach seinem offiziellen Rücktritt noch heiß und ehrgeizig genug für die Bundesliga. Für ein paar Monate half der 41-jährige Veteran zum Ende der vergangenen Saison bei seinem Ex-Klub Arsenal London aus. In der Folge dachte auch der FC Schalke 04 nach Manuel Neuers Verkauf nach München vor einigen Wochen an eine Rückholaktion. "Über Lehmann haben wir noch nicht ernsthaft gesprochen", betonte hingegen Holzhäuser. Sein 394. und bisher letztes Bundesligaspiel betritt Lehmann für Lenos Arbeitgeber VfB Stuttgart: am 8. Mai 2010 in Hoffenheim.


    Anfang Mai 2010 noch die Nummer eins in Deutschland


    "René ist immerhin einer der besten Torhüter in Deutschland und für unsere Mannschaft sehr wichtig", sagte Bender. Ehe Adler wegen einer hartnäckigen Rippen-Verletzung Anfang Mai 2010 seine Reise zur WM nach Südafrika absagen musste, wo er die Nummer eins gewesen wäre, besaß Leverkusen den vielleicht besten Torhüter bundesweit. Davon spricht seit der WM und Neuer niemand mehr. Selbst die Rolle als Stellvertreter Neuers muss sich Adler - wenn genesen - mühevoll zurückholen.