Pyrotechnik nicht erlaubt in Deutschen Stadien

Zitat von Erik M.

Zwei kurze Anmerkungen: wenn es eine absolute Minderheit ist, dann dürfen wir das Problem nicht größer machen als es ist. Dann ist es beherrschbar. Zum anderen: ich habe da eine andere Erkenntnis gewonnen. Beharrlich, über viele Jahre hinweg in kleinen Schritten. Aber man kann sehr wohl mit Worten sehr viel erreichen. Restliche Ausnahmen wird es leider immer geben. Aber davon lass ich mir nicht vermiesen, woran ich Spaß habe.

Ich bewundere dein Engagement und ich ziehe den Hut davor. Ich bin auch seit einiger Zeit nicht mehr so aktiv in der Szene unterwegs, wie du es bist. Ich habe also einen anderen Eindruck und eine andere Sichtweise. Ich kann keinen echten Trend zum Guten erkennen. Wie gesagt, aus meiner etwas entfernteren Sicht. Da willigt der Verein ein, Stehplätze zu errichten und was ist die Antwort? Die Aktion in Düsseldorf. Reichlich dämlich. Mal sehen, wie lange der Verein sich auf der Nase rumtanzen lässt. Sonderzüge oder Busse sind versifft, das Benehmen ist bei einigen unter aller Sau. Was habe ich mich gewundert was für einen Hochsicherheitstrakt in Düsseldorf für den Gästebereich installiert wurde. Ich habe mir Karten direkt neben dem Gästebereich geordert und wollte vorher trotzdem das eine oder andere Bierchen mit ein paar Leuten trinken. Das war absolut unmöglich, weil der Gästebereich total isoliert war. Muss das so sein? Oder woher kommt das? Es mag sein, das es auch am allgemeinen Trend durch die Medien und vom DFB angezettelte Sicherheitsdebatte liegt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit...
Und von einer absoluten Minderheit zu sprechen halte ich für falsch. Da ist mit Sicherheit ein gewisses Potenzial vorhanden. Unsere Auswärtszahlen sind zwar besser geworden, aber weit, weit weg von dem was möglich wäre. Woran die geringe Auswärtsbeteiligung liegt wäre mal interessant zu erfragen. Vielleicht gibt es dazu ja mal eine Umfrage...

Zitat von schmidty

. Was habe ich mich gewundert was für einen Hochsicherheitstrakt in Düsseldorf für den Gästebereich installiert wurde. Ich habe mir Karten direkt neben dem Gästebereich geordert und wollte vorher trotzdem das eine oder andere Bierchen mit ein paar Leuten trinken. Das war absolut unmöglich, weil der Gästebereich total isoliert war. Muss das so sein? Oder woher kommt das? Es mag sein, das es auch am allgemeinen Trend durch die Medien und vom DFB angezettelte Sicherheitsdebatte liegt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit...

Oh mein Gott ist das und das nicht mehr zitierte lächerlich. In Leverkusen kann ich auch nicht einfach in den Gästeblock latschen und ein Bier trinken. Das ist schon seit ewigen Zeiten so.
Zu Behaupten in Leverkusen würde der Mob reagieren finde ich schon sehr seltsam.

Zitat von Erik M.

Zwei kurze Anmerkungen: wenn es eine absolute Minderheit ist, dann dürfen wir das Problem nicht größer machen als es ist. Dann ist es beherrschbar.

Genau da unterscheiden sich unsere Sichtweisen. Aus meiner Sicht zeigen die letzten Jahre, dass das Problem durch die Fanszene selbst nicht mehr beherrschbar ist. Leider!

Auch ich lass mir den Spass nicht verderben. Ich schau mir das, auf das es mir wirklich ankommt - nämlich das Spiel meines Clubs - künftig halt aus anderen Bereichen des Stadions an.

Zitat von Rheinlaender_Lev

Oh mein Gott ist das und das nicht mehr zitierte lächerlich. In Leverkusen kann ich auch nicht einfach in den Gästeblock latschen und ein Bier trinken. Das ist schon seit ewigen Zeiten so.
Zu Behaupten in Leverkusen würde der Mob reagieren finde ich schon sehr seltsam.

Wo habe ich das behauptet? Und es ist sehr wohl in einigen Stadien immer noch so, das man sich frei bewegen kann. Als wir in D´dorf unsere Heimspiele hatten war auch alles offen.....

In Hamburg, Frankfurt und München ist auch alles offen. In vielen anderen Satdien aber auch nicht...

Ich fahre je gleich mim VVV VEnlo Fanbus nach Rotterdam. Da wird man wohl via Tunnel in den Gäste bereich gekarrt... Ich buin mal gespannt und werde hier kurz berichten wie es da so ist...

[quote='schmidty',index.php?page=Thread&postID=1722439#post1722439Wie gesagt, aus meiner etwas entfernteren Sicht. Sonderzüge oder Busse sind versifft, das Benehmen ist bei einigen unter aller Sau[/quote]

Ja, das gibt es. Nicht nur Sonderzüge, auch Regionalzüge etc. pp. - da ist aber das Problem, dass es wirklich einfach eine unkontrollierbare Masse ist. Und klar, die Sonderzüge wurden auch nicht abgeschafft, weil alles super war. Es gab für alles Gründe, was ich aber gerade dabei eher prinzipiellem Verrohen von Umgangsformen anlaste und damit einem gesamtgesellschaftlichen Thema als einem speziellen Fußballproblem. Mir macht aber hier beispielsweise Hoffnung, wie unser Schiff nach der Tour ausgesehen hat. Minimale Schäden, da hat keiner rumgesaut, nicht mal einer auf den Teppich gekotzt oder was auch immer. Ich hatte am Morgen der Tour noch ein ungutes Gefühl, aber letztlich bin ich so entspannt wie nie auswärts gefahren. Es mag sein, dass dazu beigetragen hat, dass wir nur Mitglieder haben mitfahren lassen und damit automatisch auch eine kontrollierbarere Masse hatten. Sicher. Aber es ist eben auch dann das Verantwortungsgefühl der Leute deutlich größer gewesen. Da war offenbar jedem an Bord bewusst, was für ne geile Sache das ist im Gegensatz zu der Tour 2009, die kurz vor dem Abbruch stand. Direkt nach Eröffnung des Stadionecks gab es bekanntlich das Dortmund-Spiel mit den unschönen Begleiterscheinungen. Was war das Geschrei damals groß. Zurecht. Und wie positiv hat sich das seitdem bei uns am Stadioneck entwickelt! Es ist kein Zufall, dass da immer weniger Polizei steht. Da haben alle beteiligten dran mitgearbeitet und dazu beigetragen. Ganz viele Leute haben verstanden, was das Problem damals war, warum das Mist war und dass es so nicht weitergehen konnte. Natürlich gilt es, das auch weiterhin unter Beweis zu stellen, jeden Tag aufs neue. Aber sind ganz offensichtlich lernfähig in unserer Fanszene. Und so sehe ich es jetzt eben auch. Da ist gerade ein massiver Erkenntnisprozeß im Gange. Ultras sind in aller Regel eher nicht die, die selbst öffentlich Position beziehen zum eigenen Verhalten und wenn dann eher verteidigend als kritisch (damit meine ich Ultras im Allgemeinen und nicht die UL im Speziellen). Wenn ich aber die zitierten Dinge sehe, wenn ich das Engagement sehe, dann glaube ich auch fest daran, dass wir alle gemeinsam hier etwas reißen können. Wenn wir dieses Grundvertrauen nicht hätten, könnten wir auch aufhören, klar. Das gibt mir nicht die Illusion, dass es nie mehr Rückschläge geben wird. Das gehört zum Leben dazu, dass es auch Enttäuschungen gibt so wie in Düsseldorf. Wichtig ist aber, dass man sich davon nicht umwerfen lässt. Deswegen werbe ich auch weiterhin dafür, aufeinander zuzugehen und nicht voneinander weg. Und dann bleibe ich dabei, dann ist es beherrschbar.

Ich kann nicht empirisch belegen, wieviele Leute mehr es wären, die Auswärtsfahren würden. Ich glaube Dir persönlich auch absolut, dass Deine Gründe zutreffen. Aber ich habe generell in Leverkusen schon auch immer das Gefühl, dass wir uns gerne mal Gründe suchen, warum dies das und jenes nicht geht und als letztes bei uns selber danach suchen. Frage nicht, was Dein Verein für Dich tun kann, frage Dich, was Du für Deinen Verein tun kannst. Das ist, was ich mir deutlich mehr für Leverkusen wünschen würde, als es insgesamt in der Breite vorhanden ist.

Was die Abschirmung des Bereiches in Düsseldorf angeht: das fand ich sehr ärgerlich, ist aber bei sogenannten Risikospielen leider immer öfter der Fall. Derbys zählen da eben zu. Das würde ich weniger bis gar nicht auf Pyrotechnik schieben, sondern auf die getsiegene Erlebnisbereitschaft bei vielen Leuten. Das kann aber wie bereits beschrieben auch in neutralen Bereichen passieren - wie Samstag in Düsseldorf...

@ Erik M:

ich finde das eine absolut phantastische und bewundernswerte Einstellung, die Du da hast.
Trotz der Tatsache, daß permanent irgendwelche Spezialisten das zuvor erreichte mit Füssen treten, weiter zu machen und den Glauben nicht zu verlieren.

Wäre mir persönlich schlicht zu anstrengend bzw. ich könnte mir diesen Glauben einfach nicht für so eine lange Zeit aufrecht erhalten.

Im übrigen findet die Diskussion hier im Moment eigentlich im falschen Fred statt.
Ich denke, daß es hier vielen gar nicht mehr um Pyro im besonderen geht, sondern vielmehr um das generelle Verhalten einiger "Fans".
Aber zumindest findet es mal sehr sachlich und respektvoll statt.....

Ich will an dieser Stelle mal an die klasse Choreo gegen München erinnern. Auf der Blockfahne waren Supporter aller Art abgebildet, die gemeinsam hinter dem Bayer stehen. Das soll unsere Fanszene ausmachen. Egal welcher Gruppierung ich angehöre sollte ich mit Respekt für die anderen Leute in unseren Reihen im Stadion unterwegs sein (mit oder ohne Promille im Blut...beim Derby genauso wie bei Spielen gegen Fürth...Zuhause oder Away)!

Eine Kurve, Deine Kurve, Nordkurve...

Zitat

Und von einer absoluten Minderheit zu sprechen halte ich für falsch. Da ist mit Sicherheit ein gewisses Potenzial vorhanden.

Diese Minderheit war, ist und wird wohl immer bei fast allen Vereinen von der ersten bis zur dritten Liga vorhanden sein. Einige jahre zurück geblickt noch deutlich zahlreicher als heute. Ihr tut hier gerade so als wäre das eine absolut neue Entwicklung, die bei uns in Leverkusen besonders ausgeprägt wäre. Das ist lächerlich.

Ebenso lachhaft ist, dass ihr von ein paar Führungsköpfen fordert eine Masse von mehreren hundert aktiven Bayerfans so zu kontrollieren und in die Schranken zu weisen, dass nie wieder etwas passiert. Die NK tut doch alles, was sie kann um angenehme und möglichst reibungslose Bedingungen herzustellen, was zu 95% auch klappt. Letztendlich ist aber jeder Mensch für sich selbst verantwortlich und muss wissen, was er tut. Wenn der Sonderzug nach Dortmund fährt kann man nicht für 800 Personen den Babysitter spielen, da helfen dann eben Polizei und Ordner dabei die Ordnung zu wahren.

Wer genau ist denn ihr ?!
Und wer fordert hier irgend etwas ?!

Die meisten Nörgler (die Fanblöcke und organisierte Touren scheinbar meiden) fordern doch hier den sogenannten "Selbstreinigungsprozess"

@ Denz :

Es gibt heute zweifelsohne ( innerhalb der Gesellschaft ) eine deutliche
Verrohung der Sitten , die zunächst mal nichts mit dem Fußball zu tun haben.
Siehe harmlose U-Bahnfahrer etc. , die aus nichtigem oder gar keinem Anlaß ins
Koma geprügelt werden.

Die Hemmschwelle ist extrem gesunken....und zieht sich durch verschiedene
Ebenen.Sei es durch Morddrohungen oder Mobbing via Internet oder durch tatsächliche,
physische Gewalt.

Zudem scheinen viele der Ansicht zu sein , daß unter dem Deckmantel "Fußball" so
ziemlich alles erlaubt sei.

Da wird einem Spieler (Kadlec) der gegnerischen Mannschaft die Nase gebrochen ,
Busse überfallen und mit Steinen beworfen.

Bei einigen Derbys K*öln vs Gladbach herrschten vor ein paar Jahren ohne Übertreibung
bürgerkriegsähnliche Zustände im Umfeld der Stadien.

Das hat mit ( auch großer ) sportlicher Rivalität nichts mehr zu tun.

Oder man nehme diese Geschichte ( ich glaub es war K*ln gegen Schalke ) wo irgendwelche
Asis in Bierbecher gekackt und die S.cheisse in den Gästeblock geworfen haben.

Zu guter Letzt die Vorfälle in Ddorf ( Pyro lasse ich da mal ganz außen vor ) : Volle Bierbecher
mit offensichtlich (?) daraus resultierender Platzwunde und Gerotze auf die eigenen Leute.

Nicht , daß es gegen gegnerische Fans besser wäre - aber wie verdammt asozial ist das ?

Es sind immer noch Randausfälle - was einen aber wohl wenig tröstet , wenn Du derjenige
bist ,der die Platzwunde hatte oder die Rotze ( S.cheisse ) abbekommen hat.

Und wenn der eine oder andere auf soetwas keinen Bock mehr hat , empfinde ich das keines-
falls als fadenscheinige Ausrede , dem Ganzen vermehrt fernzubleiben.

Zitat von Vincent Vega

Es gibt heute zweifelsohne ( innerhalb der Gesellschaft ) eine deutliche
Verrohung der Sitten , die zunächst mal nichts mit dem Fußball zu tun haben.
Siehe harmlose U-Bahnfahrer etc. , die aus nichtigem oder gar keinem Anlaß ins
Koma geprügelt werden.

Das ist eine Behauptung die du so nicht belegen kannst. Wenn ich mal mit einigen aus dem älteren Semester rede, sagen die dir genau das Gegenteil.

Zitat von carvajal04

Das ist eine Behauptung die du so nicht belegen kannst. Wenn ich mal mit einigen aus dem älteren Semester rede, sagen die dir genau das Gegenteil.

Ja das sehe ich auch so. Heutzutage gibt es sicherlich Leute dessen Verhalten man nicht tolerieren kann, aber früher war der Umgangston insgesamt doch deutlich rauer als heutzutage. Zugfahrten mit gegnerischen Fans finde ich heute viel entspannter als z.B. vor 10 Jahren oder so.

@Carvajal und BayerMania :

Unterschiedliche Erfahrungen und daraus resultierende Wahrnehmungen.
Nach mehr als 30 Jahren , die ich inzwischen zum Fußball gehe , könnt Ihr
mir mal getrost abnehmen , daß ich weiß , wovon ich spreche.

Trotzdem ist es sicherlich so, dass die Vergangenheit oft übertrieben schön geredet wird. Das typische "früher war alles besser" trifft sicherlich nicht zu.

Ist zwar der falsche Thread, aber auch ich muss sagen das mich das Verhalten einiger Fans aus den eigenen Reihen in Düsseldorf echt verwundert hat.
Das werfen mit Bierbechern, egal wie befüllt scheint echt zum Modetrend zu werden. Offenbar sind die Bierpreise noch nicht hoch genug.
Spass mach so etwas nicht mehr.

Zitat von BayerMania87

Trotzdem ist es sicherlich so, dass die Vergangenheit oft übertrieben schön geredet wird. Das typische "früher war alles besser" trifft sicherlich nicht zu.

Was ich mit keiner Silbe getan habe.

Ändert aber nichts an dem Eigentlichen meiner aufgeführten Punkte bezüglich
unseres Blocks zuletzt.
Hier wurde ja einigen "vorgeworfen" , sie würden mit Pseudo-Argumenten ihr
Fernbleiben z.B. bei Auswärtsspielen erklären.
Das sehe ich anders. Wobei jeder natürlich eine andere "Schmerzgrenze" dessen hat,
was er noch als akzeptabel empfindet oder lieber darauf verzichtet.

Zitat von NoMaam

Ist zwar der falsche Thread, aber auch ich muss sagen das mich das Verhalten einiger Fans aus den eigenen Reihen in Düsseldorf echt verwundert hat.
Das werfen mit Bierbechern, egal wie befüllt scheint echt zum Modetrend zu werden. Offenbar sind die Bierpreise noch nicht hoch genug.
Spass mach so etwas nicht mehr.

Im Fall "Düsseldorf" würde ich eher sagen, der Pfand auf die Becher ist nicht hoch genug.

Zitat von BayerMania87

Ja das sehe ich auch so. Heutzutage gibt es sicherlich Leute dessen Verhalten man nicht tolerieren kann, aber früher war der Umgangston insgesamt doch deutlich rauer als heutzutage. Zugfahrten mit gegnerischen Fans finde ich heute viel entspannter als z.B. vor 10 Jahren oder so.

Dies mag evtll. zutreffen, nur mit dem Unterschied, dass "früher" vielleicht der Umgangston ein wenig rauher war, heutzutage jedoch die Verhaltensweise (auch untereinander) teilweise intolerabel ist. - Wie Vega schon schrieb, da gibt es zweifelsohne eine Verrohung der Gesellschaft, (fußballunabhängig) sich jedoch auf diese leider überträgt und unendschuldbar ist!

@ Mucki
Heute blieb ja alles "trocken"