Leverkusen –
Während sich die brasilianische Nationalelf auf die Testspiele in Costa Rica und Mexiko vorbereitet, trainiert ein vom Nationaltrainer nicht berücksichtigter und trauriger Renato Augusto in diesen Tagen mit den verbliebenen Spielern von Bayer.
„Renato ist geknickt und verletzt“, gab Teamkollege Gonzalo Castro nach dem 3:1-Sieg über Wolfsburg einen Einblick in das Seelenleben des sensiblen Technikers.
Die harsche Kritik von Klubchef Wolfgang Holzhäuser („Renato spielt derzeit wie ein Alibi-Fußballer“) – inhaltlich sicherlich nicht falsch – hat den 23-Jährigen arg mitgenommen. So sehr, dass er schweigt. „Der Junge möchte sich zurzeit nicht äußern“, ließ Kommunikationschef Meinolf Sprink ausrichten.
In der nächsten Woche nach Holzhäusers Urlaub muss Renato aber intern sprechen. Die Bayer-Bosse wollen sich mit dem im Tief steckenden Spieler aussprechen. „Renato hat einen Durchhänger. Wir werden mit ihm darüber in der nächsten Woche sprechen. Auch Wolfgang Holzhäuser hat ausdrücklich diesen Wunsch geäußert“, sagt Sportdirektor Rudi Völler dem EXPRESS.
Was wird die Botschaft sein? Die Bosse werden Renato verdeutlichen, dass sie mehr von ihm verlangen, aber sie werden dem Brasilianer auch Mut zusprechen und erklären, dass sie auf ihn bauen.
Völler: „Von einem Fußballer seiner Klasse erwarten wir mehr. Da muss er sich Kritik und Gegenwind gefallen lassen. Wir wollen einen Renato sehen, der wieder funktioniert. Für unsere hohe Ziele brauchen wir ihn“, sagt Völler.
Renato - ein Star am Scheideweg. Als er 2008 von Flamengo Rio de Janeiro nach Leverkusen kam, galt er in seiner Heimat als eines der größten Talente. Erste Länderspiel-Sporen hat er sich auch schon verdient. Sein Marktwert wird (noch) auf rund 15 Mio. Euro taxiert. Doch bei Bayer wartet Renato (Vertrag bis 2014) weiter auf den Durchbruch.