Spiele & Newsthread: Deutsche Nationalmannschaft

Wie vorhin angerissen, ist das nicht als Pauschalurteil zu verstehen.

Ich kann Kritik gut verstehen, sehe die N11 selber auch recht kritisch.
Ist aber für mich kein Grund das ganze Gebilde zu verteufeln und mich ggf. für die Inselaffen zu freuen.

Come one, Inselaffen? Das ist ja mal wirklich stilvoll.

Aber um es nochmal zu unterstreichen, nur weil es "deutsch" ist, muss ich es nicht mögen. Gottseindank das diese Zeiten vorbei sind.

"Diese Zeiten" gab es jahrzehntelang nicht. Und wenn hier auch immer wieder auf sogenannte "Eventfans" zur EM oder WM rumgehackt wird...ich finde es toll das endlich mal wieder die Deutschen hinter ihrem Team stehen.

Solche Aktionen wie "wer reißt die meisten Deutschlandfahnen von Autos" kann ich nicht nachvollziehen. Ich fand das "Sommermärchen" absolut Hammer und wünsche mir eigentlich nur mehr davon. Und ich schaue dabei nicht auf Personalien.

Welche "Zeiten" meinst du eigentlich?

Vandalismus ist immer zu verurteilen, aber blinder Gehorsam auch.

Eventies kann ich für meinen Teil gar nicht ab, öberflächliches Fangehabe ebenso. Spielt eigentlich noch dieser Ballack vom FC Bayern?

Ich meine Zeiten, wo es verpönt war, Fan der Deutschen N11 zu sein, weil sich das aufgrund der Geschichte (was Du wohl mit "diese Zeiten" meinst) per se verbietet.

Ich habe überhaupt nichts gegen Leute, die sich nur in Zeiten der WM oder EM für Fußball interessieren. Ist doch schön, das diese Sportart wenigstens hin und wieder größere Massen mobilisieren kann.

Weiterhin hat für mich dieser Begriff "Eventfans" etwas von einem gewissen Standesdünkel. Es habe gefälligst keiner Fußballfan zu sein, der nicht das ganze Jahr sein ganzes Geld in die Stadien der Republik trägt. Das hat etwas von diesem Elitegedanken, den Du weiter oben als "Diese Zeiten" verteufelst.

Warum kann nicht mal begrenzt auf ein paar Wochen all das ausgeräumt sein ?

Keine Ahnung, wann das war. An solche Zeiten kann ich mich nicht mehr erinnern. Und nur weil es damals so war, ist es nicht weniger idiotisch. Ich kann mögen was ich will, ohne das mich die Gesellschaft dafür anklagt, wenn es inhaltlich nicht in irgendeneiner art und weiße Fragwürdig ist.

Tut mir leid, Eventies kann ich leider nicht ernst nehmen, ich gebe zu, jeder kann feiern was er will und wann er will, aber trotzdem würde ich mir solche Leute zum Fussball gucken nicht mehr nachhause einladen.Soory, nervt irgendwann

Ok, Johny, lassen wir das und möge jeder nach seiner Facon glücklich werden...wie der olle Fritz sagen würde. Gute Nacht!

Ja, ich denke so kommen wir zu einem gutem Abschluss, gute Nacht Bird

Zitat von Bird

Welches ist den der richtige Ansatz?

So wie ich das sehe gilt es momentan in Werkself-Foren-Kreisen als chic, nicht auf die deutsche N11 zu stehen.

Ich kann nur für mich sprechen, und da hat es nichts mich "chic" zu tun. Fansein ist einfach ein Gefühl. Entweder es ist da oder nicht. Bei mir ist es seit 2006 langsam aber stetig abhanden gekommen. Ich habe das nicht großartig hinterfragt und ich fühle mich auch nicht schlecht oder "falsch" dabei. Ich spüre nur, dass ich nichts spüre.

Zitat von Bird

Was ist Dein konkretes Problem mit den Deutschen? Der Jogi-Trainer? Der Kader? Die Aufstellung?

Von allem etwas. Dazu die Persönlichkeiten der allermeisten Spieler. Ich bringe es einfach nicht fertig, einem Neuer, Lahm, Schweinsteiger, Götze, Kroos oder Schürrle zuzujubeln. Vom Typ her mag ich noch am ehesten einen Thomas Müller. Aber der alleine reicht nicht. Dazu kommt, dass ich Löw für einen högscht mittelmäßigen Trainer halte - sportlich, wie menschlich. Ich gönne dem einfach, dass er auf die Schnauze fällt.

Da kann ich BL92 nur zustimmen. 2002 konnte man sich mit der Holzfäller Truppe identifizieren, 2006 konnte man sich mit Jugend forsch indentifizieren. Aber seit der Entwicklung nach 2008 ist es vorbei.

Ein Schwabenklüngel der sich sein eigenes Imperium aufbaut, Spieler die eher an Söldnertum (Neuer, Götze, etc.) erinnern als an Nationalhelden und eine Mannschaft die in ihrem eigenen Schönspiel untergeht. Ein künstliches Party-Abfeier-Gebilde drum herumgebaut.

Bis zur Euro 2008 war ich schon noch für Deutschland, auch wenn meiner Meinung nach die WM 2006 vieles zerstört hat und zu 99% bei Heimspielen nur noch Klatschpappendeppen im Stadion sind. Aber dazu kommt, das ich mich mit 3,4 aktuellen Nationalspielern nicht identifizieren kann, die für Deutschland spielen.

Wenn diese "Bubis" beim Bayer spielen würden, wäre hier die Euphorie grenzenlos.

Manche übertreiben wirklich maßlos. Die deutschen Nationalspieler sind im großen und ganzen sehr korrekte Jungs, die sich auch neben dem Platz angemessen verhalten (Ausnahmen bestätigen die Regel), was man nicht von allen Nationalspielern aus anderen Ländern sagen kann. Wie kann man jetzt Schürrle hassen?

Es sind einfach die Spielertypen um Lahm, Schweinsteiger, Neuer, Götze & co mit denen man allgemein kaum noch was anfangen kann.Das sind für mich einfach alles charakterlose Spieler
Der Müller ist in der Tat noch einer zu dem man leichte symphathien hat.

Gerade als Leverkusener kann man mit dem Trainerteam eigentlich sowieso nur auf Kriegsfuß stehen. Früher waren die Qualispiele noch ein Highlight und es gab so etwas wie vorfreude. Heute heissts überall: "schon wieder ein Nationalmannschaftsspiel?". Irgendwie nervt es fast alle bekannten und Verwandnten nur noch, das fing nach 2008 an, als die Nationalelf so langsam eine Marke werden sollte.
Aber für so eine Marke fehlen mir pers. die Ballacks, Kahns, Effenbergs & co.
Einen Löw & Lahm kann und werde ich niemals einen WM/EM Titel wünschen, daher hoffe ich auf ein frühes aus (so komisch und hart das klingt), sodass der Jogi endlich verschwindet und es einen neuanfang gibt.

Naja früher waren die Qualispiele spannender, weil es einfach viel enger war für uns Aber der Fußball war echt zum abgewöhnen, im Gegensatz zu heute.

Das mit dem Trainerteam muss man natürlich mittlerweile so sehen. Der Jogi ist hoffentlich nach der WM weg, aber deswegen wünsche ich mir kein WM-Aus, das finde ich irgendwie krank. Ich habe es auch nie gemocht, wenn eine Mannschaft gegen den Trainer gespielt hat.

Die Effenbergs, Ballacks und Baslers von früher sind heute leider nichtmehr erwünscht. Auch und gerade in Leverkusen nicht. Schade, aber das ist der Lauf der Zeit. Abgesehen davon wurden Kahn und Co. zur damaligen Zeit auch bundesweit gehasst

Bird, du missachtest bei deiner Sichtweise aber den ganz entscheidenden Punkt hier. Es geht nämlich momentan überhaupt nicht um fehlenden Nationalstolz, sondern einfach um die Charaktere, die in dieser Fußball-Nationalmannschaft eben diesen vertreten SOLLEN.

Das ganze fängt mit Spielern an, die keinen Charakter zu haben scheinen. Das fängt bei Neuer an, der vor ein paar Jahren getönt hat, dass er niemals zum FC Bayern gehen würde und sich jetzt dort seit 2 Jahren zum Hampelmann macht, geht über einen Philipp Lahm, der wohl der hinterhältigste, charakterloseste und uncharismathischste N11-Kapitän ist, den Deutschland je gesehen hat und geht bis M. Götze, für den ähnliches zutrifft, wie auf Manuel Neuer.

Mein Vater, der für ausgeprägte Emotionalitäten nicht viel übrig hat, brachte es vor kurzem noch treffend auf den Punkt: Wenn sich solche Fußballer so verkaufen, werden sie NIEMALS einen Heldenstatus erreichen, wie es frühere Nationalspieler geschafft haben. Götze zum Beispiel war in Dortmund DER Superstar. In München wird er die Titel als einer von vielen einsammeln. Und in der N11 wird er genau so untergehen in den großen Spielen, wie alle anderen auch.

Man könnte diese Liste auch noch weiter führen. Da ist der für die deutschen Medien vielleicht beste 6er der Welt, der sich aber seit gefühlten 20 Spielen für jedes Freundschaftsspiel zu schade ist, da ist ein Prinz Doppelkeks, dessen Daseinsberechtigung in der N11 seit 3-4 Jahren eigentlich abgelaufen ist. Und so weiter und sofort.

Das ganze wird dann aber noch getopt von einem Trainer- und Funktionsteam, welches in ihrer Art und Weise seinesgleichen sucht. Da ist ein Teammanager, dessen Aufgabe es ist, schöne Hotels für die N11 rauszusuchen, sich aber ständig in der Öffentlichkeit zu profilieren versucht. Und an der Spitze ein Bundestrainer, der wohl von keinem seiner Vorgänger unterboten werden konnte. Nicht einmal von Erich Ribbek.
Vom sportlichen möchte ich nicht einmal anfange. Da weiß jeder, der sich auch nur ein bisschen auskennt, dass all seine "Erfolge" AUSSCHLIEßLICH auf der guten Arbeit in den Vereinen fundieren. IMMER, wenn er mal was außergewöhnliches ausprobiert hat, ging das in die Hose (siehe das Italienspiel bei der EM 2012).

Viel schlimmer ist aber seine Art und Weise, mit Spielern umzugehen, die nicht in sein "Beuteschema" passen. Da werden verdiente Nationalspieler wie Ballack und Frings einfach hinterhältig abgesägt. Da gibt es einen Spieler, der sich in den letzten Jahren stetig gesteigert hat, mit dem Höhepunkt, dass er in der letzten Saison mit 25 Toren Torschützenkönig wurde. Und wie wird mit ihm umgegangen? Ihm wird vorgeworfen, dass international die Luft für ihn dünner wird... Soso. Wo hat ein Kruse in den letzten Jahren denn international bewiesen, wie geil er ist? Seit wann hat ein Miroslav Klose nicht mher CL gespielt oder mal gegen ein großes Team in der N11 getroffen? Wann satnden Heiko Westermann und Marcell Jansen zuletzt in der CL?
All diese Faktoren, und man könnte sie noch ausgiebig weiterführen, führen offensichtlich nicht nur bei mir dazu, dass die Nationalmannschaft nur noch mit Gleichgültigkeit beachtet wird. Keinen interessiert mehr, wenn man die Färoer Inseln mit 3:0 besiegt oder gegen Irland in einem unansehnlichen Spiel ebenfalls 3:0 siegt. Viel mehr freuen sich die Leute, wenn dieser Haufen ein 4:0 gegen mittelmäßige Schweden innerhalb einer halben Stunde verspielt.

Ich für meinen Teil habe Nationalstolz. Aber den lebe ich lieber bei Sportarten aus, wo weniger charakterlose Typen rumlaufen wie bei unserer Fußball-Nationalmannschaft. Ich habe mich neulich über den Einzug der Frauen-Volleyballer ins Finale riesig gefreut. Ich fiebere jedes mal mit, wenn die Handballer wieder bei einem Turnier auflaufen. Ich bin ein riesen Olympia Fan, wenn Sportler, die einmal in 4 Jahren für ein paar Tage ihre verdiente Aufmerksamkeit bekommen, unfassbare Leistungen abrufen. Aber mit der N11 habe ich -und ich behaupte noch viele andere Fußball-Fans- in der Form einfach abgeschlossen und ja, ich würde mich freuen, wenn in Brasilien wieder im HF, besser noch im Achtel- oder Viertelfinale Schluss sein sollte. Wobei dann sicher wieder die Hitze Schuld sein wird, auf die man sich nicht einstellen konnte.

Zitat von Duschlampe

Bird, du missachtest bei deiner Sichtweise aber den ganz entscheidenden Punkt hier. Es geht nämlich momentan überhaupt nicht um fehlenden Nationalstolz, sondern einfach um die Charaktere, die in dieser Fußball-Nationalmannschaft eben diesen vertreten SOLLEN.

Das ganze fängt mit Spielern an, die keinen Charakter zu haben scheinen. Das fängt bei Neuer an, der vor ein paar Jahren getönt hat, dass er niemals zum FC Bayern gehen würde und sich jetzt dort seit 2 Jahren zum Hampelmann macht, geht über einen Philipp Lahm, der wohl der hinterhältigste, charakterloseste und uncharismathischste N11-Kapitän ist, den Deutschland je gesehen hat und geht bis M. Götze, für den ähnliches zutrifft, wie auf Manuel Neuer.

Mein Vater, der für ausgeprägte Emotionalitäten nicht viel übrig hat, brachte es vor kurzem noch treffend auf den Punkt: Wenn sich solche Fußballer so verkaufen, werden sie NIEMALS einen Heldenstatus erreichen, wie es frühere Nationalspieler geschafft haben. Götze zum Beispiel war in Dortmund DER Superstar. In München wird er die Titel als einer von vielen einsammeln. Und in der N11 wird er genau so untergehen in den großen Spielen, wie alle anderen auch.

Man könnte diese Liste auch noch weiter führen. Da ist der für die deutschen Medien vielleicht beste 6er der Welt, der sich aber seit gefühlten 20 Spielen für jedes Freundschaftsspiel zu schade ist, da ist ein Prinz Doppelkeks, dessen Daseinsberechtigung in der N11 seit 3-4 Jahren eigentlich abgelaufen ist. Und so weiter und sofort.

Das ganze wird dann aber noch getopt von einem Trainer- und Funktionsteam, welches in ihrer Art und Weise seinesgleichen sucht. Da ist ein Teammanager, dessen Aufgabe es ist, schöne Hotels für die N11 rauszusuchen, sich aber ständig in der Öffentlichkeit zu profilieren versucht. Und an der Spitze ein Bundestrainer, der wohl von keinem seiner Vorgänger unterboten werden konnte. Nicht einmal von Erich Ribbek.
Vom sportlichen möchte ich nicht einmal anfange. Da weiß jeder, der sich auch nur ein bisschen auskennt, dass all seine "Erfolge" AUSSCHLIEßLICH auf der guten Arbeit in den Vereinen fundieren. IMMER, wenn er mal was außergewöhnliches ausprobiert hat, ging das in die Hose (siehe das Italienspiel bei der EM 2012).

Viel schlimmer ist aber seine Art und Weise, mit Spielern umzugehen, die nicht in sein "Beuteschema" passen. Da werden verdiente Nationalspieler wie Ballack und Frings einfach hinterhältig abgesägt. Da gibt es einen Spieler, der sich in den letzten Jahren stetig gesteigert hat, mit dem Höhepunkt, dass er in der letzten Saison mit 25 Toren Torschützenkönig wurde. Und wie wird mit ihm umgegangen? Ihm wird vorgeworfen, dass international die Luft für ihn dünner wird... Soso. Wo hat ein Kruse in den letzten Jahren denn international bewiesen, wie geil er ist? Seit wann hat ein Miroslav Klose nicht mher CL gespielt oder mal gegen ein großes Team in der N11 getroffen? Wann satnden Heiko Westermann und Marcell Jansen zuletzt in der CL?
All diese Faktoren, und man könnte sie noch ausgiebig weiterführen, führen offensichtlich nicht nur bei mir dazu, dass die Nationalmannschaft nur noch mit Gleichgültigkeit beachtet wird. Keinen interessiert mehr, wenn man die Färoer Inseln mit 3:0 besiegt oder gegen Irland in einem unansehnlichen Spiel ebenfalls 3:0 siegt. Viel mehr freuen sich die Leute, wenn dieser Haufen ein 4:0 gegen mittelmäßige Schweden innerhalb einer halben Stunde verspielt.

Ich für meinen Teil habe Nationalstolz. Aber den lebe ich lieber bei Sportarten aus, wo weniger charakterlose Typen rumlaufen wie bei unserer Fußball-Nationalmannschaft. Ich habe mich neulich über den Einzug der Frauen-Volleyballer ins Finale riesig gefreut. Ich fiebere jedes mal mit, wenn die Handballer wieder bei einem Turnier auflaufen. Ich bin ein riesen Olympia Fan, wenn Sportler, die einmal in 4 Jahren für ein paar Tage ihre verdiente Aufmerksamkeit bekommen, unfassbare Leistungen abrufen. Aber mit der N11 habe ich -und ich behaupte noch viele andere Fußball-Fans- in der Form einfach abgeschlossen und ja, ich würde mich freuen, wenn in Brasilien wieder im HF, besser noch im Achtel- oder Viertelfinale Schluss sein sollte. Wobei dann sicher wieder die Hitze Schuld sein wird, auf die man sich nicht einstellen konnte.

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Exakt, meine gleiche Gefühlslage

Klasse Post. Spiegelt meine Gedanken exakt wieder.

Ich würde mal sagen: gerade damit es nicht mehr allzulange dauert, bis man wieder voll Freude und Fieber die Spiele der Nationalmannschaft sehen kann, wünscht man ihr bei der WM im kommenden Jahr alles Schlechte; auf daß der Löw-Spuk mit Günstlingswirtschaft, Leistungsindifferenz, medialer Gefallsucht, taktischer Verheerung und Unfähigkeit zum Coaching bald vorbei sein möge und man zumindest einigermaßen wieder verstehe, was da passiert.

Das hat nichts mit Schuldkomplex, Sündenstolz oder ähnlichem zu tun. Kurz: es ist nichts Politisches, das hat uns alles die Sissi gebracht.

Der Kern dieser ganzen Misere ist 2006 in der " Klinsmann - Ära " zu suchen. Man hatte Panik bei der WM im eigenen Land spielerisch überlaufen zu werden, dies war ja seinerzeit durchaus noch möglich. Klinsmann ist es damals irgendwie gelungen der Nation Bock auf Fußball, Bock auf die WM zu injizieren ! Das Land wurde, eigentlich durchaus menschlich, in einen Emotionstaumel gerissen und hat die Mannschaft mehr oder weiniger ins Halbfinale getragen. Das war eigentlich sensationell.

Es folgte die Entdeckung / Entwicklung einer neuen, eigentlich untypisch, deutschen Spielweise. Hinzu kam eine ungewöhnlich hohe Zahl an Talenten für die Besetzung des Mittelfeldes. Man könnte meinen dass damit unsere Fußballwelt rosarot sein müsste und wir alle längst auf die WM 2014 hinfiebern sollten. Aber: Es fehlt etwas ganz entscheidendes: Diese neuen Spielertypen repräsentieren den Mainstream. Weil sie unerträglich brav und angepasst sind. Höhepunkt ist für mich nach wie vor die Einforderung der Binde durch Philipp Lahm. Solch ein Vogel wäre zu der Zeit von Netzer / Overath / Beckenbauer froh gewesen, seinen Mitspielern das Bier kalt stellen zu dürfen. Heutzutage darf dieser Mensch den Sportdirektor seines Vereins öffentlich ankacken. Respekt !

Ich persönlich kann nicht einmal ansatzweise Interesse für die N11 mehr aufbringen; mein persönliches Verständnis von Fußball ist da zu 0 % verwirklicht. Im Sommer des nächsten Jahres werde ich mich vor diesen Events mit hysterischen Menschen mit schwarz-rot-goldener Schminke drücken und hoffe dass der Kelch an mir vorübergeht in irgendeinem Schrebergarten diesen Mist gucken zu müssen.

Dabei denke ich gerne an die 80er Jahre zurück wo wir zwar einen unansehnlichen Stolperfußball spielten, der aber authentisch daherkam.