Spiele & Newsthread: Deutsche Nationalmannschaft

  • Ach herrje, da werden die Nationalisten wieder schäumen... :LEV18


    Zitat

    Bundestrainer Joachim Löw darf sich möglicherweise über eine weitere Alternative in der Offensive freuen: Borussia Mönchengladbachs Brasilianer Raffael könnte sich vorstelllen, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen.

    sport 1

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • ganz schön off topic...


    mich würde es nicht stören, aber wenn ein Brasilianer (wie die Zeitung ja auch schreibt) für die Deutsche N11 spielt, wo ist der Sinn von Nationalmannschaften?
    Dann kann man das ganze auch abschaffen...bei Özil, Khedira, Podolski & Co. ist das übrigens was ganz anderes...

    Wir schlugen Juuuuuve,Baaarceloona und die Tüüürken sowieso...Liveeerpool und ManUnited, und in Glaaasgow war'n wir schon...

  • ...ich glaube eigentlich, dass die Zeiten vorbei sind, da man es in der deutschen Nationalmannschaft als Offensivspieler leichter hat als in der brasilianischen. Raffael ist 28; wen will er verdrängen? Reus, Götze, Özil? Alberner Typ.


    Zum Thema des eingebürgerten Nationalspielers: Ich persönlich finde diese Nummer in zwei Varianten unschön. Erstens, wenn man offensichtlich aus Karrieregründen versucht, Bürger eines Landes zu werden, um dann dort Nationalspieler sein zu können. Zweitens, wenn man in einem Land aufgewachsen ist und dort alle U-Mannschaften durchlaufen und auch Chancen auf die A-Nationalmannschaft hat, dann aber plötzlich sein inneres Vaterland entdeckt und Nationalspieler im Lande seiner Ahnen wird. - Ersteres degradiert die Nationalmannschaften irgendwie zu einer weiteren Form von Club; wenn man mit sowas anfängt, kann man eigentlich direkt den internationalen Transfermarkt aufmachen. Letzteres finde ich einfach nur verlogen; erst die Vorteile eines Integrationsprozesses abgreifen, dann plötzlich doch das Fremde betonen, na vielen Dank für`s Vorbild.


    Wenn allerdings jemand einfach die Staatsbürgerschaft eines Landes hat, in dem er nicht geboren wurde - wenn er dort seinen Lebensmittelpunkt hat und sich identifiziert - warum soll er dort nicht auch Nationalspieler sein?


  • Letzteres finde ich einfach nur verlogen; erst die Vorteile eines Integrationsprozesses abgreifen, dann plötzlich doch das Fremde betonen, na vielen Dank für`s Vorbild.


    Gebe dir grundsätzlich Recht. Nur darf man auch hier nicht pauschalisieren. Denn die eigene Identität ist im Jugendalter noch längst nicht gefunden. Da spielt man in den Jugendteams des Landes in dem man lebt, weil man es nicht anders kennt. Im jungen Erwachsenenalter kann die Beziehung zur Heimat aber eine ganz andere sein. Sowas entwickelt sich von selbst im Optimalfall. Und dann muss man den Wunsch eines Wechsels respektieren.


    Scharf zu kritisieren sind hier eher die Verbände, die Jugendliche für ihr Land abgreifen wollen, in dem sie eben auf die oben genannten Punkte versuchen gezielt Einfluss zu nehmen. Genauso wie Spieler, die sich ganz offensichtlich nur der Karriere wegen für ein Land entscheiden. Stichwort Vorbild.

  • wenn man in einem Land aufgewachsen ist und dort alle U-Mannschaften durchlaufen und auch Chancen auf die A-Nationalmannschaft hat, dann aber plötzlich sein inneres Vaterland entdeckt und Nationalspieler im Lande seiner Ahnen wird.


    Du bist einfach anscheinend noch nicht in der Realität angekommen. Diese ist ganz einfach heutzutage dass viele (vor allem türkischstämmige Jugendliche) einfach zwei Identitäten haben. Die sind einfach nicht nur Deutscher oder nur Türke und wenn es dann halt in der deutschen Nationalmannschaft nicht klappt dann versucht man es eben in der anderen. Sehe ich überhaupt kein Problem darin. Die Zeiten ändern sich eben.

  • Scharf zu kritisieren sind hier eher die Verbände, die Jugendliche für ihr Land abgreifen wollen, in dem sie eben auf die oben genannten Punkte versuchen gezielt Einfluss zu nehmen.

    Warum? Die machen doch nur ihre Arbeit - das beste für ihren Verband herausholen...


    Genauso wie Spieler, die sich ganz offensichtlich nur der Karriere wegen für ein Land entscheiden. Stichwort Vorbild.

    Warum findest du das doof? Da versucht ein Spieler - im Nebenberuf auch Mensch - etwas aus seinem kleinen, kurzen Leben zu machen; künstliche, willkürliche Zwangsjacken - die Nationen darstellen - (Afrika ist so Klasse - einfach mit dem Lineal durch die Landschaft gelaufen und "Grenzen" festgelegt) als Hindernisse abzulegen und das soll dann aus welchem Grund kein Vorbild sein? Verstehe ich nicht. :LEV9

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)


  • künstliche, willkürliche Zwangsjacken - die Nationen darstellen - (Afrika ist so Klasse - einfach mit dem Lineal durch die Landschaft gelaufen und "Grenzen" festgelegt) als Hindernisse abzulegen


    ?


    Richtig, das wird das erste sein woran die Betroffenen denken, wenn sie sich für eine Nationalmannschaft entscheiden.

  • Du bist einfach anscheinend noch nicht in der Realität angekommen. Diese ist ganz einfach heutzutage dass viele (vor allem türkischstämmige Jugendliche) einfach zwei Identitäten haben. Die sind einfach nicht nur Deutscher oder nur Türke und wenn es dann halt in der deutschen Nationalmannschaft nicht klappt dann versucht man es eben in der anderen. Sehe ich überhaupt kein Problem darin. Die Zeiten ändern sich eben.

    Sehe ich anders. Wenn man sich zB daran erinnert, welchem Mobbing von Seiten türkischer Verbände, aber auch Einzelpersonen (die Altintops! Geboren in Gelsenkirchen!) etwa ein Mesut Özil ausgesetzt war, als er sich für Deutschland entschieden hat, muss man schon konstatieren, dass es nicht um zwei Herzen, ach, in der Brust geht, sondern darum, junge Menschen gezielt aus der Identität ihres Geburts- und Heimatlandes zu entfremden. Das ist für mich eine echt bedenkliche Sabotage der Integrationskultur, die wir in unserer Gesellschaft brauchen und - hoffentlich! - betreiben.


    Wenn es einfach nur um die Karriere ginge, wäre es ja ab einem gewissen Punkt verständlich. Deutschland klappt nicht - spiel ich halt für die Türkei/Polen/Tunesien. Aber gerade bei den jungen Deutschtürken steckt mir da gelegentlich zu viel externer Druck hinter, wird mir diesen Jungs zu massiv suggeriert, dass sie als Erwachsene gefälligst eine nationale Identität als Türken anzunehmen haben, alles andere wäre ein Charakterfehler. Wie gesagt, ich erinnere mich da besonders an ein unfassbar dummdreistes Interview, dass zu diesem Thema die Gebrüder Altintop mal gegeben haben. - Letztendlich geht es hier für mich nicht um Nationalismus oder nationale Besitzstandswahrung, sondern einfach darum, dass solche Beispiele einfach ein Schlag ins Gesicht für jede Integrationsbemühung sind. Man will ja eine funktionierende Multikulti-Gesellschaft produzieren, keine Parallelkultur. Und gerade der Fußball kann und muss da Vorbild sein, eigentlich...

  • Zitat

    Wenn man sich zB daran erinnert, welchem Mobbing von Seiten türkischer Verbände, aber auch Einzelpersonen (die Altintops! Geboren in Gelsenkirchen!) etwa ein Mesut Özil ausgesetzt war, als er sich für Deutschland entschieden hat, muss man schon konstatieren, dass es nicht um zwei Herzen, ach, in der Brust geht, sondern darum, junge Menschen gezielt aus der Identität ihres Geburts- und Heimatlandes zu entfremden. Das ist für mich eine echt bedenkliche Sabotage der Integrationskultur, die wir in unserer Gesellschaft brauchen und - hoffentlich! - betreiben.

    Ball flach halten.
    Es ist legitim, dass der türkische Fussballverband versucht seine nationale Mannschaft mit den bestmöglichen Spielern zu versorgen. Erst recht energisch, seit dem die in einem aber richtig tiefen Leistungsloch gefallen sind. Erst seit kurzem werden junge, türkischstämmige Spieler seitens des Verbandes überhaupt angesprochen. Das war noch vor ein paar Jahren nie der Fall, so dass ein Gündogan, ein Özil oder Tasci dem DFB zugesagt hatten; nun ein Toprak, Sahin, Ekici, Torun, Töre u.s.w. dem TFF die Zusage gaben.
    Nebenbei: Das der türkische Nationalismus genauso dämliche Stilblüten treibt wie anderswo zeigt doch wie wenig zukunftsversprechend, nutzbringend dieser ganze
    nationale Wahn im Grunde ist. Nationalismus = Konflikt statt Kooperation.


    Zitat

    Wenn es einfach nur um die Karriere ginge, wäre es ja ab einem gewissen Punkt verständlich. Deutschland klappt nicht - spiel ich halt für die Türkei/Polen/Tunesien. Aber gerade bei den jungen Deutschtürken steckt mir da gelegentlich zu viel externer Druck hinter, wird mir diesen Jungs zu massiv suggeriert, dass sie als Erwachsene gefälligst eine nationale Identität als Türken anzunehmen haben, alles andere wäre ein Charakterfehler. Wie gesagt, ich erinnere mich da besonders an ein unfassbar dummdreistes Interview, dass zu diesem Thema die Gebrüder Altintop mal gegeben haben. - Letztendlich geht es hier für mich nicht um Nationalismus oder nationale Besitzstandswahrung, sondern einfach darum, dass solche Beispiele einfach ein Schlag ins Gesicht für jede
    Integrationsbemühung sind. Man will ja eine funktionierende Multikulti-Gesellschaft produzieren, keine Parallelkultur. Und gerade der Fußball kann und muss da Vorbild sein, eigentlich...

    Wo haben wir denn im Fussball ein Problem mit der Integration, gerade im wichtigen Nachwuchsbereich?
    Im WM-Kader der erfolgreichen "deutschen"-U17 in Mexico waren von 21 Spielern acht mit "türkischen" Wurzeln inegriert: Levent Aycicek, Okan Aydin, Kaan Ayhan, Koray Günter, Koray Kacinoglu, Robin Yalcin, Samed Yesil und Emre Can. Ich behaupte: Ohne diese Spieler hätte der DFB niemals das WM-Turnier überhaupt gespielt. Die wären bereits in der Quali gescheitert.
    In der siegreichen U21 des DFB bei der Euro 2009 in Schweden standen beim Auftatkspiel neun Spieler in der Startformation der DFB-Auswahl, bei denen mindestens ein Elternteil aus dem "Ausland" stammt. Aus Tunesien, Nigeria oder Ghana, mit Geburtsorten in Sibirien, Bosnien oder im Iran, mit Staatsangehörigkeiten von Polen, der Türkei oder Spanien.
    Anscheinend hat so eine Vermischung verschiedener Kulturen und Charaktere zumindest auf den Fussball bezogen eine positive Auswirkung.


    Historisches:
    Am 04.07.1954 spielten im Berner Wankdorfstadion im Endspiel der WM die Ungarn gegen den DFB. Zwei Spieler unterhielten sich während des Spieles auf ungarisch: der "Deutsche" Josef "Jupp" Posipal und der "Ungar" Zoltan Czibor. Die beiden kannten sich noch als Kinder, besuchten gar diesselbe Schule:
    In Lugoj, Rumänien...

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Du kannst doch die glorreiche Weltmeisterelf von 1954 nicht mit der aktuellen Situation vergleichen! Das war eine völlig andere Zeit! Mir ist auch bewußt, daß schon immer ein paar Spieler mit ausländischen Wurzeln für Deutschland gespielt haben, oder das auch beim WM Finale 1974 kaum einer die Nationalhymne mitgesungen hat! Aber es nimmt einfach Überhand mit den Spielern mit ausländischen Wurzeln inzwischen! Das ist einfach nicht mehr schön! Ich mag diesen "Multikultimist" einfach nicht!
    Es ist völlig klar, das Özil & Co. nur für Deutschland spielen, weil sie hier ihren Marktwert verbessern können und nicht etwa, weil sie sich auch so deutsch fühlen! Und das kotzt mich einfach nur noch an!
    Und wenn ich dann sowas lese wie, daß schon wieder irgendeine Gurke "eingebürgert" werden soll, um für Deutschland zu spielen, wird mir richtig schlecht!
    Von mir aus kann "Deutschland" bei der WM in Brasilien alles gewinnen oder alles verlieren, Weltmeister werden oder in der Vorrunde ausscheiden! Für mich ist es keine "deutsch" Nationalmannschaft mehr! Und dies wird sich auch in der Zukunft nicht ändern, wenn man die von dir genannten Beispiele sieht.

  • Kann deine Ausführungen überhaupt nicht teilen. Aktuell ist der Stamm der Nationalelf so deutsch wie lange nicht. Und bei Leuten wie Özil, die in Deutschland geboren sind , gibt es für mich da überhaupt keine Diskussion. Solche Einbürgerungen wie damals von Rink oder Dundee kann man kritisch sehen, aber im aktuellen Team gibt es solche Fälle ja nicht.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Ich habe selten so einen Schrott gelesen. Aber gut mir auch klar, dass in Deutschland noch genug Ewiggestrige leben. Özil wurde hier geboren. Schon seine Großeltern sind nach Deutschland ausgewandert als sein Vater 2 war. Aber nein der ist natürlich kein Deutscher. Da fehlt einfach das auf acht Generationen nachgewiesene rein deutsche Blut damit er bei den teddys dieser Welt als Deutsch durchgeht.

  • Ich fasse es nicht, im Jahre 2013 in einer globalen Welt wird immer noch so diskutiert.


    Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen oder Angst haben soll. Ausländische Wurzeln??!!??

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Du magst diesen "Multikultimist" nicht? Das ist Rassenlehre vom allerfeinsten, das ist kein diskussionswürdiger Standpunkt mehr, das ist schlicht und einfach Rassismus.


    Ganz abgesehen davon, was sind denn deiner Meinung nach die Kriterien, um "Deutscher" zu sein? Reicht es nicht, in Deutschland geboren und aufgewachsen zu sein?


    Zudem sind deine Äußerungen einfach falsch, wo gab es denn in letzter Zeit Bemühungen, Spieler nur für die Nationalmannschaft einzubürgern? Und jetzt komm mir nicht mit Raffael, das war eine Äußerung von ihm selber, seitens des DFB gibt es da absolut keine Bestrebungen.

    (Alles was in Klammern steht, kann man ignorieren.)
    Murphys Gesetze, VI/II, 6.21

  • Ich finde die diskussion eigentlich ziemlich interessant,ich selber habe polnische wurzeln.ich wüsste nicht wie ich mich entscheiden würde.das land in dem ich lebe oder das aus dem 70% meiner *gelebten kultur* kommt.das aggressive anwerben kann ich schon irgendwie verstehen,wie schon gesagt möchte jeder verband das beste spielermaterial für sich haben und wieso dann nicht in halb europa wildern und *überzeugungsarbeit* leisten.


    Erfolg oder vaterland, schon knifflig

  • Ich finde die diskussion eigentlich ziemlich interessant,ich selber habe polnische wurzeln.ich wüsste nicht wie ich mich entscheiden würde.das land in dem ich lebe oder das aus dem 70% meiner *gelebten kultur* kommt.das aggressive anwerben kann ich schon irgendwie verstehen,wie schon gesagt möchte jeder verband das beste spielermaterial für sich haben und wieso dann nicht in halb europa wildern und *überzeugungsarbeit* leisten.


    Erfolg oder vaterland, schon knifflig

    Echt? In der heutigen Zeit, finde ich diese Diskussion genauso überflüssig, ob ein Boenisch als Kind in Bayern Bettwäsche gepennt hat, oder ein Rensing von Köln über Leverkusen nach Düsseldorf zieht.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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