Trainer Dutt lobt: „Castro könnte ich auf sechs Positionen stellen und hätte sechs Topspieler“
Und noch ein Ausfall auf den Flügeln: Nach Tranquillo Barnetta (26) und Renato Augusto (23, beide im Aufbau nach Knieoperationen) fehlt nun auch Sidney Sam (23) zum Rückrundenstart. Der Linksfüßer fällt mit einem Faserriss im Oberschenkel etwa vier Wochen aus.
Ein Schlag für Robin Dutt (46), der jetzt nur noch drei Spieler für die zwei offensiven Außenpositionen hat: Neben André Schürrle (21) Talent Karim Bellarabi (21), der bislang keine echte Alternative war, nur auf 37 Einsatzminuten kam, sowie Gonzalo Castro (24). Letzteren sähe Dutt lieber zentral im Mittelfeld – und geklont: „Ihn könnte ich sofort auf sechs Positionen stellen und hätte sechs Topspieler!“
Da es Castro nur einmal gibt, möchte Dutt Verstärkungen: „Es gibt keinen Trainer, der keine Wünsche hat“, gesteht er. Verständlich: Es besteht ein Engpass. Auch rechts hinten ist Castro die einzige echte Alternative zu Daniel Schwaab (23). Weitere Ausfälle und Formschwächen wären so nicht aufzufangen. Also schließt Sportdirektor Rudi Völler Nachkäufe nicht aus, bremst aber: „Wenn überhaupt würden wir etwas im kleineren Bereich machen.“ Ergibt sich die Gelegenheit, soll Dutt ein oder zwei Spieler bekommen, die den Kader auf den Außenbahnen offensiv und defensiv stärken, ein Rechtsverteidiger gilt als Priorität. „Wir sind intern einer Meinung“, erklärt der Trainer.
Dutt neue Alternativen zu geben, wäre nur konsequent. Bei den Langzeitverletzten Barnetta und Renato Augusto erwartet man, dass sie nach dem im Februar angestrebten Einstieg ins Teamtraining mehrere Wochen brauchen, bis sie wirklich helfen können. Dutt bestätigt seine Not: „Ohne dass man weiß, ob sie im Februar oder März zurückkommen, ist das ärgerlich, besonders wenn es deine erste Saison im Verein ist.“ Und dass man „langfristig“ mit Dutt arbeiten will, haben die Bosse zuletzt eindeutig betont.
S. VON NOCKS
Quelle: kicker-Printausgabe vom 09.01.12
