LEVERKUSEN
kicker: Herr Leno, 1:7 bei Barca und 2:3 in Wolfsburg – ist Bayers Aufwärtstrend beendet?
Bernd Leno (20): Das würde ich nicht sagen. Wir spielen in der Rückrunde offensiv viel besser. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass der Aufwärtstrend beendet ist. Lässt man Barcelona außen vor, war die Niederlage gegen Wolfsburg ein Ausrutscher.
kicker: Hat das 1:7 nachgewirkt?
Leno: Nein. Wenn man sieht, wie wir in den ersten 15 Minuten in Wolfsburg aufgetreten sind, zeigt das, dass die Mannschaft Barcelona ausgeblendet hat. Es lag nicht am 1:7, sondern daran, dass wir am Anfang nicht die Tore gemacht haben. Das wird halt bestraft.
kicker: Jetzt geht es gegen Gladbach. Welche Bedeutung hat diese Partie?
Leno: Sie ist extrem wichtig. Wir wissen, dass es nach oben, aber auch nach unten schnell gehen kann. Wenn wir jetzt gegen Gladbach und dann auf Schalke gewinnen, hätten wir eine positive Marke gesetzt. Das sind beides Sechs-Punkte-Spiele.
kicker: Welche Lehren ziehen Sie aus dem glücklichen 2:2 im Hinspiel?
Leno: Man hat gesehen, dass Gladbach eine gute Mannschaft hat. Wir waren damals nicht so gut, waren in Unterzahl. Gladbach ist sehr kompakt, spielt gut nach vorne und schaltet sehr gut von der Defensive auf die Offensive um. Das geht ruckzuck. Da müssen wir hellwach sein, um das unterbinden zu können.
kicker: Wo ist der VfL verwundbar?
Leno: Schwer zu sagen. Gladbach hat seit zwei Spielen kein Tor mehr geschossen und Punkte liegen gelassen. Es gab Zeiten, da lief es für Gladbach überragend, gegen Schalke und Bayern haben sie super Fußball gespielt. Jetzt haben sie augenscheinlich nicht die beste Phase. Wir wollen das ausnutzen.
kicker: Sehe Sie noch Chancen für sich, in den EM-Kader zu rutschen?
Leno: Darüber mache ich mir wirklich keine Gedanken. Ich freue mich, dass ich in den Kreis der Beobachteten gerutscht bin, dass meine Leistungen anerkannt werden. Doch ich konzentriere mich jetzt auf Bayer. Hier ist im Moment alles viel zu wichtig. Ich fordere nichts. Wenn es so weit käme, würde ich mich darüber freuen.
INTERVIEW: STEPHAN VON NOCKS
Quelle: kicker-Printausgabe vom 15.03.2012