Carlinhos - Carlos Vinicius Santos de Jesus

Wo bei mir das Verständnis aufhört:
Carlinhos z.B. beklagte im Film, dass er den Anschluss nicht fand. Ich weiss es nicht und es ging aus dem Film nicht hervor, aber dennoch geh ich jede Wette ein, dass er kein Wort deutsch sprach.
Fussballer haben extrem viel Zeit, da muss es doch selbstverständlich sein, schnellstmöglich die Sprache zu lernen. Verstehe nicht wie man jahrelang irgendwo leben kann ohne Verständigungsmöglichkeit mit der Umwelt. So ist es verständlich, dass da Heimweh aufkommt.
Gerade wenn man aus solchen Verhältnissen kommt und die Chance erhält, muss man doch alles in die Waagschale werfen.

Fand die Doku insgesamt sehr interessant, ein Wunder, dass sowas nicht wie ÖR-üblich in der Nacht lief...

Tapeworm: Du meinst "Tom meets Zizou" (ich Korinthenkacker).

@Tape, ja Tom meets Zizou ist klasse, jedem zu empfehlen!

Zu Milik, naja weiss nicht so recht. Er verdient gutes Geld, kommt umher, kann Sprachen lernen... Ein recht komfortables Sklavenleben
Er wird nicht in der Lohnklasse eines Bundesligaspielers sein und am Ende der Karriere wenns so weiter läuft wohl nicht ausgesorgt haben, aber wenn er die Zeit schlau nutzt, kann er der Grundstein für das Leben danach legen (Sprachen, Studium etc.) und das völlig ohne Stress.

Allerdings sind ja einige so bescheuert und stecken das in irgendwelche sinnlosen Karren u.ä.

Zitat von Sarpei04

Tapeworm: Du meinst "Tom meets Zizou" (ich Korinthenkacker).

Jap

Zitat von MarcoSVB

@Tape, ja Tom meets Zizou ist klasse, jedem zu empfehlen!

Zu Milik, naja weiss nicht so recht. Er verdient gutes Geld, kommt umher, kann Sprachen lernen... Ein recht komfortables Sklavenleben
Er wird nicht in der Lohnklasse eines Bundesligaspielers sein und am Ende der Karriere wenns so weiter läuft wohl nicht ausgesorgt haben, aber wenn er die Zeit schlau nutzt, kann er der Grundstein für das Leben danach legen (Sprachen, Studium etc.) und das völlig ohne Stress.

Allerdings sind ja einige so bescheuert und stecken das in irgendwelche sinnlosen Karren u.ä.

Gut Sklavenhandel ist es etwas übertrieben, klar verdient ein Milik gutes Geld. Und Amsterdam ist ja auch die schönste Stadt der Welt wo die schönsten Menschen der Welt geboren werden

Aber junge Talente, werden gerne über den Globus verteilt. Du verstehst doch was ich meine, oder? Fernandes funktioniert nicht in Leverkusen, zakk nach Zagreb, oder dieses finnische Talent, geholt und direkt nach Sandhausen und jetzt Fortuna Düsseldorf.

Edith: Ich will jetzt auch nicht die große Moralkeule schleudern, denn schließlich bin ich als Fan der ins Stadion geht, SKY hat, ein Teil dieses System.

Ja klar verstehe ich was du meinst.

Aber ich denke dennoch, dass auch die die nach Sandhausen müssen/dürfen/sollen dankbar sein sollten - sofern sie gut beraten sind. Damit fallen sie immer noch in den Kreis, der Privlegierten. Wenn ihnen jedoch eingeredet wird, sie sind die grössten und der nächste Messi, dann ist es logisch hart.

Darum meine ich, wenn die gut beraten sind (gerade vom Umfeld under Familie) nutzen die die Zeit sinnvoll und dann haben sie auch etwas für die Zeit danach. Gab ja mal so ein 11Freunde Interview mit dem von der Spielergewerkschaft, dass viele Fussballer nach der Karriere ein Problem haben, weil Fussball das einzige ist was sie können. Aus- und Weiterbildungen wurden völlig vernachlässigt.

Aber bei Carlinhos ging es mir vor allem dadrum, er erhält die einmalige Chance, da darf man doch nichts unversucht lassen. Die Welt dreht sich nicht von alleine um einen 18-jährigen Neuzugang.

Zu dem Amsterdamsatz sag ich mal nichts

Zitat von MarcoSVB

Ja klar verstehe ich was du meinst.

Aber ich denke dennoch, dass auch die die nach Sandhausen müssen/dürfen/sollen dankbar sein sollten - sofern sie gut beraten sind. Damit fallen sie immer noch in den Kreis, der Privlegierten. Wenn ihnen jedoch eingeredet wird, sie sind die grössten und der nächste Messi, dann ist es logisch hart.

Darum meine ich, wenn die gut beraten sind (gerade vom Umfeld under Familie) nutzen die die Zeit sinnvoll und dann haben sie auch etwas für die Zeit danach. Gab ja mal so ein 11Freunde Interview mit dem von der Spielergewerkschaft, dass viele Fussballer nach der Karriere ein Problem haben, weil Fussball das einzige ist was sie können. Aus- und Weiterbildungen wurden völlig vernachlässigt.

Aber bei Carlinhos ging es mir vor allem dadrum, er erhält die einmalige Chance, da darf man doch nichts unversucht lassen. Die Welt dreht sich nicht von alleine um einen 18-jährigen Neuzugang.

Zu dem Amsterdamsatz sag ich mal nichts

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Das stimmt. Milik ist natürlich jetzt nicht das beste Bsp gewesen. Das Problem bei Süd/Mittelamerikaner, aber auch Afrikaner, ist, dass die ganze Familie ihre Hoffnung in die Beine des Jungens stecken. Was bei Milik ja jetzt nicht so der Fall ist. Konnte man auch bei der Familie von Carlinos schön sehen, wie sie gewohnt haben, als er nach Leverkusen kam und wie sie gewohnt haben als er dann in Deutschland war. Schön renoviert, TV/Hi-Fi High End Anlage (für deren Verhältnisse), die Panik, als Carlinos via Skype seine Rückkehr angekündigt hatte. Der bölde Spruch der Mutter: "Ich komme dich besuchen. Ich habe schon deinen Berater gefragt, ob er mir einen Pass besorgt". Vorher sagte der nämlich vorwurfsvoll: "Du könntest mal nach Deutschland, aber dafür bräuchtest du natürlich einen Pass". Kein Pass um den eigenen Jungen zu besuchen, aber High End Fernseher.

Ja das 11 Freunde Interview, wurde ja auch durch die Abschaffung unserer UII-Mannschaft, wieder aktuell. Deswegen auch meine Bsp, es kann jeden treffen (mit dem falschen Umfeld), auch einen Tschechen, Amerikaner oder Deutscher. Und wie gesagt mir kamen die Vereine zu kurz. Hatte mich auch gewundert, dass Bayer dem Bericht zugestimmt hat.

Zitat von BigB

Das war sehr interessant. Carlinhos war einfach psychisch noch nicht so weit. Vergleichbar mit Landon Donovan damals. Ob man sich auch schlecht oder unzureichend um ihn gekümmert hat, kann man anhand dieser Doku nicht feststellen. Seine Familie war mit seiner Rückkehr auf jeden Fall nicht einverstanden. Dabei sieht er gar nicht so aus, als würde ihn sowas wie Heimweh belasten.

Naja, ich fand da eine Szene im Bericht schon sehr bezeichnend: als er beim skypen andeutet, dass er Heimweh hat redet die ganze Familie - die im von seinem Geld um zwei Etagen aufgestockten hi-tech-ausgestatteten Haus sitzt - auf ihn ein, dass es seine Aufgabe wäre, sein Gottgegebenes Talent doch gefälligst mal zu nutzen und durchzuhalten. Da hätte ich mit 18 von meinen Eltern doch ein bisschen was anderes erwartet, wenn ich gefühlt am Ende der Welt sitzen würde...

Sehe es ähnlich wie Bigb und Jule04. Was der Verein macht kommt im Bericht gar nicht vor. Hätte ich auch mal interessant gefunden.
Ob das Fernsehteam wirklich Dante's WM Nominierung Live mitbekommen hat? Wirkte ein wenig nachgestellt. Aber insgesamt interessante Einblicke.

Ob der Spieler (weiss nicht mehr wer) seiner Mutter dankbar ist, die da erzählte, dass er als er schon grösser war immer noch an der Brust nuckeln wollte (und durfte)?

Ich hoffe, das Wendell nicht so ähnlich enden wird..

Traurige Geschichte.

Was ist eigentlich aus Ortega geworden ?

Die Doku ist in der Mediathek zu finden:

http://www.ardmediathek.de/das…ebens?documentId=21501004

Klar ist das doof gelaufen für den Jungen. Man muss natürlich auch vorher wissen, dass wir auch einen harten Winter haben können.

Bei allem Mitleid sollte man bedenken, dass es auch viele deutsche junge Spieler nicht schaffen in die Stammmannschaft eines Bundesligisten zu kommen.
Klar ist das hier auch gleichzeitig ihr Heimatland. Aber trotzdem stehen die dann auch mit leeren Händen da.

Man muss sich selbst auch einschätzen können. Was kann ich. Nur weil ich in Brasilien drei Übersteiger nacheinander machen kann, bin ich noch lange kein Spitzenspieler.
Das ist auch immer das Gleiche, was sich manche Spieler denken, wenn sie sie zu den Bayern gehen. Eine Saison überdurchschnittlich gespielt und schon meinen sie sie sind der neue Messi. Für die meisten geht das in die Hose. Auch weil ganz einfach die Qualität fehlt.

Dass sich junge Spieler überschätzen und scheitern ist ja weniger das Problem - die Ausweglosigkeit vieler Brasilianer, entweder Fußballprofi zu werden oder im Sumpf zu bleiben, schon viel eher. Irgendwelche Drecksagenturen zwingen dich in irgendwelche Verträge durch tolle Versprechen, um an dir Geld zu verdienen. Nutzen aber letztlich nur die Armut aus.

Bitteres Ende eines Fußballtraums

Ein Jahr spielte der 18 Jahre alte Carlinhos in Deutschland - auch beim SSV Jahn Regensburg +++ Danach kehrt er gescheitert nach Brasilien zurück

Vor ziemlich genau einem Jahr sitzt ein junger Brasilianer in einem Flugzeug und reist von Deutschland zurück in seine Heimat. Für Carlos Vinicius Santos de Jesus, genannt Carlinhos, geht ein Ausflug nach Europa zu Ende, in dessen Verlauf sein großer Traum zerplatzt ist. Gerade mal 18 Jahre alt geworden, zog er aus, um Profi-Fußballer zu werden und viel Geld zu verdienen - jetzt kehrt er gescheitert und verzweifelt nach Hause zurück.

bitte weiterlesen >>> fupa.net

Zitat von HeikSem

Klar ist das doof gelaufen für den Jungen. Man muss natürlich auch vorher wissen, dass wir auch einen harten Winter haben können.

Bei allem Mitleid sollte man bedenken, dass es auch viele deutsche junge Spieler nicht schaffen in die Stammmannschaft eines Bundesligisten zu kommen.
Klar ist das hier auch gleichzeitig ihr Heimatland. Aber trotzdem stehen die dann auch mit leeren Händen da.

Man muss sich selbst auch einschätzen können. Was kann ich. Nur weil ich in Brasilien drei Übersteiger nacheinander machen kann, bin ich noch lange kein Spitzenspieler.
Das ist auch immer das Gleiche, was sich manche Spieler denken, wenn sie sie zu den Bayern gehen. Eine Saison überdurchschnittlich gespielt und schon meinen sie sie sind der neue Messi. Für die meisten geht das in die Hose. Auch weil ganz einfach die Qualität fehlt.

Hier geht es nicht (nur) ums sportliche Scheitern...
Deutsche Spieler haben hier ein soziales Umfeld.

Zitat von FiLEV

Hier geht es nicht (nur) ums sportliche Scheitern...
Deutsche Spieler haben hier ein soziales Umfeld.

Wer als knapp 18-Jähriger mit entsprechender Lebenserfahrung und Vorbildung aus einer Favela in Brasilien ins 9000+ Kilometer entfernte Deutschland kommt, muss das und anderes natürlich alles längst wissen.
Ganz sicher?