Doping im Leistungssport

  • Da wird jetzt auch nichts mehr passieren. Die Studie ist ja draußen und dennoch ziemlich schockierend. Vielleicht hilft sie aber dabei, in Deutschland endlich ein Anti-Doping-Gesetz einzuführen, damit man den aktuellen Spitzensport besser kontrollieren kann.


    Dass diejenigen, die die Studie gemacht haben, nun einen großen Wirbel veranstalten, ist ja nicht erstaunlich. Die wollen ihr Werk gewürdigt wissen. Aber ist denn überhaupt irgendetwas grundlegend Neues bei der ganzen Arbeit herausgekommen? Meiner Meinung nach nicht! Was in Freiburg (Keul, Klümper...) und manchen Sportarten Sache war, wusste man doch spätestens seit der detaillierten Aufklärung des Falles Dressel durch den Spiegel. Das war schockierend!
    Und was den Fußball angeht: Ich lese da "nur" etwas von Indizien und Gerüchten. Das ist aber weit weg von einem Beweis und reicht nun wirklich nicht aus, um daraus einen Skandal zu stricken.


    Wie schon gesagt: Die investigative Arbeit wäre sinnvoller in aktuellen Geschehnisse investiert worden.

  • Es ist ja auch "nur" eine Studie.


    Neu ist doch dabei, dass offenbar die Politik mit drin hängt. Laut de SZ ist das, was jetzt im Netz zu finden ist, eine gekürzte Version der Studie, in der die Namen hochrangiger Politiker fehlen. Das ist schon vergleichbar mit dem Fall Fuentes, bei dem ebenfalls die Politik ihre Finger im Spiel hatte und eine Aufklärung verhindern konnte.


    Siehe: http://www.sueddeutsche.de/spo…-details-fehlen-1.1739516

  • Naja das die Studie raus ist, ist toll. Nun wissen wir das die 54er Weltmeisterelf nicht nur Tech-Doping (Stollenschuh) betrieben hat, sondern auch gespritzt wurde. Aber ich gebe Ansteff insofern recht das ich den Wirbel nicht ganz (bzw) teilweise nachvollziehen kann. Das sich ehmalige Ostdeutsche Sportler / Funktionäre eine komplette Aufklärung wünschen kann ich verstehen. Immerhin wurde die ja nach der Wende wie die Säue durchs Dorf getrieben, dabei war der Westen "anscheinend" nicht besser.


    Aber man sollte die Kraft / Geld / Zeit in den aktuellen Sport stecken. Zumindest verstehe ich nicht warum der aktuelle Innenminister, jetzt zu Dingen Stellung nehmen soll, wo er selbst noch in den Windeln geschissen hatte bzw im Sandkasten mit Förmchen gespielt hatte. Aber okay, es ist Sommerloch...

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Der Wirbel ist eben typisch deutsch. Hier wird das Thema Doping mit deutlich mehr Aufmerksamkeit bedacht als in anderen Ländern. Auch wenn der Bezug zum Fußball noch in den meisten Fällen gemieden wird.


    Btw: Wo ist eigentlich Caminos? Das müsste doch genau sein Ding sein, auch wenn es nicht um Radsport geht.

  • Der Wirbel ist eben typisch deutsch. Hier wird das Thema Doping mit deutlich mehr Aufmerksamkeit bedacht als in anderen Ländern. Auch wenn der Bezug zum Fußball noch in den meisten Fällen gemieden wird.

    Vielleicht wird er gemieden, weil es nur Gerüchte und Hörensagen, aber eben kaum oder keine Beweise gibt? In Deutschland gibt es sicher in keiner anderen Sportart so viele Profis wie im Fußball. Wenn dort systematisch gedopt würde - wäre die Wahrscheinlichkeit, dass der ein oder andere Spieler mal auspackt oder auffliegt nicht riesengroß? Aber außer dem Buch vom Tünn, der verpassten Dopingprobe vom Ballack und der ein oder anderen Unregelmässigkeit war da doch nichts, oder? Ich glaub ja auch nicht, dass in der BL alle eine reine Weste haben, aber so lange es keine Beweise gibt, sollte man sich doch besser etwas bedeckt halten...

  • Vielleicht wird er gemieden, weil es nur Gerüchte und Hörensagen, aber eben kaum oder keine Beweise gibt? In Deutschland gibt es sicher in keiner anderen Sportart so viele Profis wie im Fußball. Wenn dort systematisch gedopt würde - wäre die Wahrscheinlichkeit, dass der ein oder andere Spieler mal auspackt oder auffliegt nicht riesengroß? Aber außer dem Buch vom Tünn, der verpassten Dopingprobe vom Ballack und der ein oder anderen Unregelmässigkeit war da doch nichts, oder? Ich glaub ja auch nicht, dass in der BL alle eine reine Weste haben, aber so lange es keine Beweise gibt, sollte man sich doch besser etwas bedeckt halten...


    Naja der Neururer :LEV14 hatte das Thema public gemacht, das die Profis in den 80er reihenweise Captagon geschluckt haben.

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  • Naja der Neururer :LEV14 hatte das Thema public gemacht, das die Profis in den 80er reihenweise Captagon geschluckt haben.

    Das meinte ich mit Gerüchte. Ein Beweis ist für mich eine Blut- oder Urinprobe mit dem Nachweis der betreffenden Substanz. Wenn das "reihenweise" genommen wurde, sollte es doch auch nachweisbar sein.

  • Das meinte ich mit Gerüchte. Ein Beweis ist für mich eine Blut- oder Urinprobe mit dem Nachweis der betreffenden Substanz. Wenn das "reihenweise" genommen wurde, sollte es doch auch nachweisbar sein.


    Tja da können wir lange drauf warten. Jens Lehmann hatte damals die Aussagen von Neururer bestätigt, der DFB wollte der Sache nachgehen und dann hat man nichts mehr gehört. Ich glaube wir erleben eher das Outing eines Spielers bevor ne positive Probe in der BuLi bekannt wird.

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  • Naja der Neururer :LEV14 hatte das Thema public gemacht, das die Profis in den 80er reihenweise Captagon geschluckt haben.


    Völlig richtig Tapeworm.


    Captagon wurde in Hoclheistungsmannschaftssport stark genutzt.1 Std vor dem Spiel eine und 10 Minuten vor dem Spiel eine war die optimale Dosierung für die gesamte Spielzeit. Hatten Fälle, wo nach Spielen die entsprechenden negativen Folgeerscheinungen vom Mannschaftsarzt in der Kabine behandelt werden mussten. Die dadurch Captagon verursachten Herzkasper waren in einigen Fällen nicht von Pappe.


    Ist allerdings alles IMMER Eigeninatiative der Sportler gewesen im Gegensatz zum Doping-Geschäft im Ostblock. Da war bekannterweise Vorgabe in den Betreuungsplänen der Sportler, dass sie "optimal" medizinisch eingestellt wurden. Die hatten keine Wahl. Hier konnte man immer nein sagen. Es verblieb letzlich immer in der Eigenverantwortung, wobei die Verführung per "Erfolgsaussicht" natürlich immens war, ist und beleiben wird. Deshalb wird dopen immer der Begleiter von Spitzensport sein.


    Wenn schon in den Muckibuden der Republik von Bewegungslegastenikern und Third-Level-Artisten sich ständig was reingeschmissen wird........


  • Tja da können wir lange drauf warten. Jens Lehmann hatte damals die Aussagen von Neururer bestätigt, der DFB wollte der Sache nachgehen und dann hat man nichts mehr gehört.


    Bist du dir da sicher???


    Neururer hat die Aussagen abgestritten: "Ich habe dem DFB schriftlich erklärt, dass ich falsch zitiert wurde und dass ich diese Behauptung nie gemacht hatte. Danach war die Sache auch schnell beendet." und der DFB hat dann nachdem diese Aussage schriftlich vorlag auch nichts mehr unternommen. Logisch... Und Lehmann hat nicht bestätigt, was Neururer sagte, sondern seine Aussage war: "Als ich angefangen habe, mit 17 oder 18 Jahren, da habe ich so etwas gehört." Womit wir wieder beim Thema Hörensagen und Gerücht wären...

  • Ansteff
    Wenn jemand sich aus dem Fenster lehnt und sagt: "Ich weiß definitiv, dass es damals genommen wurde. Es war gang und gäbe. Das weiß jeder, der nicht die Augen zu hatte. Viele wussten auch, wer was genommen hat", aber ok es ist Neururer (deswegen auch der Smiley). Das er danach zurück rudert ist nur verständlich (aus seiner Sicht, immerhin möchte er noch arbeiten). Immerhin hatte Kindermann Konsequenzen für Neururer gefordert. Das dieses Mittel geschluckt wurde, haben ja mehrere gesagt, auch Röber. Aber wie du sagst, alle sagen sie hätten "nur" etwas gehört, denn arbeiten wollen alle noch,

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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  • Wenn schon in den Muckibuden der Republik von Bewegungslegastenikern und Thrid-Level-Artisten sich ständig was reingeschmissen wird........


    Doping im Amateur-Bereich ist in der Tat so eine Sache - und nicht nur in der Muckibude! Ich war total schockiert, als ich bei einem Volkslauf (Halbmarathon) mit regionaler Meisterschaft im Vorfeld eine Reihe von Läufern hinter einer Hecke beim Einwerfen von Pillen und "Speed-Inhalieren" beobachtete. Der etwas abgelegene Ort schien für diesen Zweck ein beliebter Treffpunkt zu sein, denn in dem betreffenden Mülleimer lagen reihenweise Medikamentenverpackungen und Asthma-Inhalatoren. Bei einer Veranstaltung, in der der Schnellste eine popelige 1:10 auf der HM-Strecke erzielte!!

  • Eigentlich hat sich bis jetzt jeder auch nur noch so kleine Verdachtsmoment als wahr herausgestellt. Woher sollte man den jetzt Proben/Nachweise aus den 80ern bekommen. Selbst heutzutage müssen doch pro Spiel nur 2 von 11 zur Dopingkontrolle. Und in den 80ern wird das noch deutlich weniger gewesen sein. Und ich glaube nicht, dass viele Proben von damals konserviert wurden. Damit hat man eigentlich erst so ab Ende der 90er oder eher noch später angefangen.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • BayerMania87
    Es ist insg. fraglich, ob die nachzuweisende Substanz über einen so langen Zeitraum überhaupt stabil in Blut oder Urin ist. Das müsste zunächst mal belegt sein, damit man so etwas vor Gericht als Beweis anerkennen würde. Auch darum glaube ich, dass es nichts bringt, in diesen alten Kamellen herzumzuwühlen. Über den Anfangsverdacht wird man bei diesen Nachforschungen kaum hinauskommen. Wirklich interessant und relevant ist daher nur die jüngere Vergangenheit.

  • Eigentlich hat sich bis jetzt jeder auch nur noch so kleine Verdachtsmoment als wahr herausgestellt. Woher sollte man den jetzt Proben/Nachweise aus den 80ern bekommen. Selbst heutzutage müssen doch pro Spiel nur 2 von 11 zur Dopingkontrolle. Und in den 80ern wird das noch deutlich weniger gewesen sein. Und ich glaube nicht, dass viele Proben von damals konserviert wurden. Damit hat man eigentlich erst so ab Ende der 90er oder eher noch später angefangen.


    Es gab keine "Doping-Kontrollen" In den Buli Mannschaftssportarten bis Ende der 80iger, dann auch nur sehr lückenhaft und mehr deklaratorischer Art.


    Captas sind als Amphetamine 2 Tage später noch im Blut nachweisbar. Hat sich keiner drum gekümmert. Einziges Kümmern war, nach Einnahme und abgelieferter Leistung viel Trinken und viele Vitamine und Mineralien schnell zuführen. Ist halt so gewesen, heute wird es ebenso sein. Nach meinen, eingeschränkten Beobachtungen waren keine gravierenden gesundheitlichen Schäden bei den "Usern" festzustellen, ua. weil sich die User allein auf den Moment der Leitung, auf ein Spiel hin beschränkten, das Zeugs wurde nicht täglich genutzt. Die draus entstehende psychische Veränderung des " Users" wäre auch zu offensichtlich geworden. Der wäre auch "draußen" gewesen.

  • Captas sind als Amphetamine 2 Tage später noch im Blut nachweisbar.

    Blutproben werden ja erst zu dieser Saison eingeführt und das mit großem Tamtam, wahrscheinlich als Vorwarnung, damit es auch sicher keine positiven Proben gibt. Wo in anderen Sportarten mit dem Überraschungseffekt gearbeitet wird, um Sünder zu überführungen, gibt es im Fußball große Ankündigungen.

  • BigB
    Es würde mich sehr wundern, wenn heutzutage irgendwo die Neueinführung der Entnahme von Blutproben nicht schon lange im Vorfeld angekündigt werden müsste. Zur Entnahme von Blutproben für diese Zwecke benötigt man vermutlich im Vorfeld sogar eine schriftliche Einwilligung. Ohne diese hätte man vermutlich den Tatbestand einer Körperverletzung.

  • Im Radsport beispielsweise werden Fahrer nachts aus dem Bett geklingelt und zur Dopingprobe gebeten, selbst im Urlaub. Außerdem kommen sie immer wieder mit neuen Tests um die Ecke, die neue Substanzen nachweisen können. Auch im Nachhinein. Im Fußball war es bis heute möglich, all das an Dopingsubstanzen zu benutzen, was nur im Blut nachweisbar ist. Das war quasi Narrenfreiheit. Man kann ja nicht mal frühere Proben auswerten, wie es im Radsport gerade wieder erfolgt ist, weil es gar keine früheren Proben gab. Die Möglichkeiten für Doping im Fußball waren und sind weiterhin unheimlich vielfältig vorhanden. Es wäre naiv zu glauben, dass in einem finanziell so lukrativen Sport solche Möglichkeiten nicht ausgeschöpft wurden.


    Didier Deschamps hat übrigens die Veröffentlichung seines Interviews im Rahmen der Doping-Studie der Franzosen nicht zugelassen. Wäre zu interessant gewesen, was er so über Juve damals und die französische Nationalmannschaft erzählt hat.


    Der Fußball wird nie einen wirklichen Dopingskandal bekommen, da werden die Verbände und auch Länder schon für sorgen. Das bedeutet aber nicht, dass nicht gedopt wurde und wird.

  • Im Radsport beispielsweise werden Fahrer nachts aus dem Bett geklingelt und zur Dopingprobe gebeten, selbst im Urlaub. Außerdem kommen sie immer wieder mit neuen Tests um die Ecke, die neue Substanzen nachweisen können. Auch im Nachhinein. Im Fußball war es bis heute möglich, all das an Dopingsubstanzen zu benutzen, was nur im Blut nachweisbar ist. Das war quasi Narrenfreiheit. Man kann ja nicht mal frühere Proben auswerten, wie es im Radsport gerade wieder erfolgt ist, weil es gar keine früheren Proben gab. Die Möglichkeiten für Doping im Fußball waren und sind weiterhin unheimlich vielfältig vorhanden. Es wäre naiv zu glauben, dass in einem finanziell so lukrativen Sport solche Möglichkeiten nicht ausgeschöpft wurden.

    Das mag ja sein und ist auch möglich, wenn die Proben einmal vorliegen. Aber dennoch ist und war es auch im Radsport nicht möglich ohne entsprechende Ankündigung und Aufklärung im Vorfeld (dass künftig Blutproben entnommen werden und was damit passiert) und ohne eine aktuelle Einwilligung der Athleten Blutproben zu entnehmen. Das:

    Blutproben werden ja erst zu dieser Saison eingeführt und das mit großem Tamtam,

    ist also ein übliches und aus juristischen Gründen nötiges Verfahren und ganz sicher nicht aus diesem von dir vermuteten Grund so angekündigt:

    wahrscheinlich als Vorwarnung, damit es auch sicher keine positiven Proben gibt.


    Nur um irgendwelchen Verschwörungstheorien von dir vorzubeugen...

  • Sicherlich gibt es im Fußball auch Doping. Die Beispiele Juve/Frankreich/Barca deuten ja in die Richtung hin. Allerdings ist der Anreiz im Fußball nicht so hoch wie in anderen Sportarten. Im Fußball hat unter normalen Umständen zumindest jeder Bundesligaprofi ausgesorgt. In den dopingaffinen Sportarten muss man allerdings schon nen Topstar sein um davon Leben zu können bzw. finanziell abgegesichert zu sein. Durch diesen Erfolgszwang hat man in diesen Sportarten halt ganz andere Anreize für Doping. Da stellt sich dann halt die Frage entweder mit dem professionellen Sport aufhören oder Erfolg um jeden Preis.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba