Doping im Leistungssport

  • @ Ansteff: Soweit ich weiß haben die Radsportler einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, zu jeder Zeit kontrolliert werden zu können. Die haben ja auch eine Meldepflicht, wenn sie in den Urlaub fahren. So ist ja damals Mikael Rasmussen gesperrt werden, weil er seinen Standort nicht bekannt gegeben hatte und die Kontrolleure ihn nicht kontrollieren konnten.


    Davon ist man im Fußball weit entfernt. Da wird jetzt hin und wieder mal ne Probe nach den Spielen entnommen, wenn es hoch kommt auch mal beim Training. Aber in der restlichen Zeit können die machen, was sie wollen.

  • @ Ansteff: Soweit ich weiß haben die Radsportler einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, zu jeder Zeit kontrolliert werden zu können. Die haben ja auch eine Meldepflicht, wenn sie in den Urlaub fahren. So ist ja damals Mikael Rasmussen gesperrt werden, weil er seinen Standort nicht bekannt gegeben hatte und die Kontrolleure ihn nicht kontrollieren konnten.


    Davon ist man im Fußball weit entfernt. Da wird jetzt hin und wieder mal ne Probe nach den Spielen entnommen, wenn es hoch kommt auch mal beim Training. Aber in der restlichen Zeit können die machen, was sie wollen.

    Dazu kann ich aufgrund meiner Unkenntnis nur wenig beitragen. Das war aber auch nicht mein Kritikpunkt und hat auch nur wenig mit dem zu tun, was du eingangs geschrieben hattest (und woran ich mich gerieben hatte):

    Zitat

    Blutproben werden ja erst zu dieser Saison eingeführt und das mit großem Tamtam, wahrscheinlich als Vorwarnung, damit es auch sicher keine positiven Proben gibt.

    Nochmals: Die Vorwarnung zur Einführung dieses Kontrollsystems (inkl. Einwilligung) ist aus juristischen Gründen zwingend notwendig. Das zu kritisieren und gleichzeitig zu vermuten, es geschehe nur, um positive Proben zu vermeiden entbehrt somit jeder Grundlage!

  • Nochmals: Die Vorwarnung zur Einführung dieses Kontrollsystems (inkl. Einwilligung) ist aus juristischen Gründen zwingend notwendig. Das zu kritisieren und gleichzeitig zu vermuten, es geschehe nur, um positive Proben zu vermeiden entbehrt somit jeder Grundlage!

    In diesem Fall wurde aber Monate vorher angekündigt, dass Blutproben zur neuen Saison eingeführt werden. Es gab also genug Zeit für alle, um darauf zu "reagieren".


    Es ist ja schon schlimm genug, dass es diese Blutproben bisher noch gar nicht gab.

  • In diesem Fall wurde aber Monate vorher angekündigt, dass Blutproben zur neuen Saison eingeführt werden. Es gab also genug Zeit für alle, um darauf zu "reagieren".

    Welche Frist wäre denn aus deiner Sicht bei der Ersteinführung von Blutkontrollen im Fußball (inkl. der Benachrichtigung und Aufklärung aller Betroffenen, sowie der Einholung von deren Einverständniserklärung) angemessen, so dass du keine Verschwörung witterst?


    Die Einführung des Blutpasses im Radsport wurde übrigens auch schon Monate vorab angekündigt. Bereits in der Vergangenheit gesammelte Daten durften für diese Art der Auswertung meines Wissens nicht verwertet werden. Diente das auch der Verschleierung? Nö! Es ist schlicht und ergreifend der Vorlauf, den man benötigt, um so ein System organisatorisch und rechtlich einwandfrei aufzusetzen.

  • Ich habe übrigens nie etwas von Verschwörung oder Verschleierung gesagt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass frühzeitig angekündigt und damit auch gewarnt wurde. Das ist auch vollkommen legitim und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass nichts gefunden wird.

  • Die Frage ist hier bei der Ankündigung, inwiefern Kontrollen vorher vielleicht schon möglich waren, sprich, ob hier der "Überraschungseffekt" unnötig verpufft ist oder ob es gar nicht anders möglich ist.


    Ich habe auch eine Dopingerklärung unterschreiben müssen, weiß aber ehrlich gesagt gerade nicht, was da genau drin steht. Erst mal nur eine Verpflichtung, dass ich auf leistungssteigernde Mittel gemäß NADA-Liste verzichte und erkläre, sauber zu sein und mich mit Kontrollen einverstanden erkläre.


    Es war aber viel Text und ich habe diese bislang nie komplett in Ruhe gelesen (auch, weil ich die unterschrieben abgeben musste und die gewünschte Kopie nie bekommen habe). Klar ist, dass auf niedrigem Leistungsniveau praktisch nie kontrolliert wird, Meldeauflagen blanker Unsinn wären und das letztlich nur eine reine Ehrenerklärung ist.


    Aber ob da jetzt theoretisch Blutkontrollen möglich wären, oder "nur" Urinproben oder das auf ein "Schau mich mal an, Hauch mich mal an" hinausläuft, keine Ahnung.


    Aber das interessiert ja auch keinen, zurück zum Profifußball: Die Frage ist, ob die Sportler nicht ohnehin schon ne Blankvollmacht für Kontrollen unterschrieben hatten, oder ob Blutkontrollen zusätzlich neu gegengezeichnet werden mussten. Ob man dazu was rausfinden kann?

  • Ich habe übrigens nie etwas von Verschwörung oder Verschleierung gesagt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass frühzeitig angekündigt und damit auch gewarnt wurde.


    Aha. Dann hab ich das

    Zitat

    als Vorwarnung, damit es auch sicher keine positiven Proben gibt

    und das

    Zitat

    genug Zeit für alle, um darauf zu "reagieren"

    und das

    Zitat

    Der Fußball wird nie einen wirklichen Dopingskandal bekommen, da werden die Verbände und auch Länder schon für sorgen

    wohl total überinterpretiert. Für mich sind das Umschreibungen von Verschleierung bzw. Verschwörung. Aber das wollte ich dir natürlich nicht in den Mund legen. Nochmals: Der zeitliche Abstand zwischen Ankündigung und Umsetzung ist völlig im Rahmen (s. Radsport) und wird mit ziemlicher Sicherheit auch benötigt, damit das System überhaupt eingeführt werden kann. Die von dir genannten Gründe sind extrem einseitig und bestenfalls eine Unterstellung.

  • Das gab es vorgestern schon schriftlich beim WDR: http://www1.wdr.de/themen/sport/manfredommer100.html

    Der redet doch auch nur um den heißen Brei herum:

    Zitat

    Vor den Europameisterschaften in Helsinki 1971 hat Professor Joseph Keul im Rahmen der Leichtathletik-Nationalmannschaft gesagt: Pass auf, wenn dann und dann Wettkampf ist, dann müsst ihr dann und dann die Anabolika absetzen. Krasser geht es doch nicht. Ich hab ja auch keinen Hörfehler. Ich weiß noch, wer da saß und wer 1971 meine Mannschaftskameraden waren. Wenn die jetzt alle sagen, sie wissen nichts, ist das deren Thema.

    Warum benennt er denn nicht die Kollegen, die da neben ihm saßen?

  • In einem Interview? Das macht keiner. Wenn die Namen nennen, dann gegenüber der NADA oder WADA. Aber die werden sich jetzt kaum noch dafür interessieren.


    Im ZDF hat er übrigens das gesagt:

    Zitat

    "Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass im Fußball gedopt wird" "Der DFB hat das zu meiner Zeit als Präsident recht lasch behandelt. Aussagen wie 'Durch Doping schießt man keine bessere Ecke' sind natürlich idiotisch", sagte der 62-Jährige.

  • Gestern war im heute journal nen recht vernünftiges Interview zur Dopingproblematik mit Manfred Ommer
    Interview Manfred Ommer


    Ist schon ein clever Kerlchen der Manfred. Immer schon gewesen. Hat(te) zwar an seinem Ego schwer zu tragen, den Durchblick bei wichtigen Dingen hatte der schon. Er wusste - wie alle Spitzenleute - was zu tun ist, um Spitzenleistung zu bringen. Das jetzt aufkochende Moralgeplärre darf man sich gern an den Hut stecken.
    Ab Samstag gibt es wieder die Spiele derer, die wissen. wie es geht :LEV18

  • Zitat

    Beckenbauer hat sich da gerade im Sportstudio um Kopf und Kragen geredet. Hat zugegeben "Vitaminspritzen" bekommen zu haben, ohne zu wissen, was drin ist.


    Bin gespannt ob das noch Wellen schlägt,das hat sich ja schon kurios angehört

  • Als ob ein 20jähriger Spieler in den 60er Jahren seinen Mannschaftsarzt gefragt hätte "Hey Doc, was ist denn da so drin in der Spritze. Ist das denn überhaupt erlaubt?" Den Spielern würde ich als letztes einen Vorwurf machen.

    Mein Allstar-Team: Vollborn, Jorghinho, Juan, Hörster, Heintze, Schneider, Vidal, Emerson, Schuster, Cha, Kirsten