ZitatAlles anzeigenDas
im Stadion und vor Spielbeginn zumindest einen Teil der Anhängerschaft
angekündigt, der Ultra-Support gegen Berlin gänzlich entfällt ist deren
gutes Recht.
Es stimmt 100%-ig dass diese Gruppierung nicht für
die Stimmung im Stadion allein verantwortlich ist. Die Tragweite des
Boykotts ist so scheint mir allerdings nicht jedem klar gewesen. Da man
die positive Stimmung der Ultras überwiegend schätzt und deren
Anfeuerungen und Vorgesängen folgt, war bzw. ist es scheinbar nicht
möglich kurzfristig selbst für ergänzende Stimmung zu sorgen.
Zumindest
auf absehbare Zeit steigt und fällt die Stimmung mit den Ultras. Von
daher betrifft deren Boykott die ganze Stadionstimmung, so bedenkswert
dies auch ist.
Das bedeutet für mich:
Wenn man weiterhin
auf die Ultras als Stimmungs- und Kreativzentrale bauen möchte, dann
sollte man sie a) so weit wie möglich unterstützen und b) die Ultras
sich ihrer Aufgabe und Tragweite bewusst sein und zukünftige Aktionen
eben nicht nur im kleinen Kreis beschließen und in einem erweiterten
Kreis kommunizieren.
Wenn man sich etwas von der Abhängigkeit der
Vereinigung lösen möchte, dann muss man einiges für tun, um selbst
wieder für Stimmung und kreative auch provokante Aktionen zu sorgen. Das
braucht Zeit und kluge und nachhaltige Köpfe.
Eine gemeinsame Lösung zusammen mit Ultras und den "Alternativen" wäre evtl. das beste mit regelmäßigem Austausch.
Die
Rückschlüsse die du (und andere) da ziehen, sinngemäß "Wenn die 100
Ultras nichts machen ist die Stimmung tot" ist bezogen auf das gestrige
Spiel doch absolut unzulässig.
Ein Großteil der Leute (in meinem
Umfeld, allesamt sangeswütige Nicht-Ultras) mit denen ich da gesprochen
habe hat sich mit den Ultras solidarisiert und ebenfalls nicht
supported (zumindest über weite Teile der ersten Halbzeit). Einfach,
weil die Maßnahme zwar etwas überzogen (Länge! Nächstes mal lieber
wieder 19:04 Minuten und dann mit gezielten Protestrufen noch mal die
wichtigsten Punkte artikulieren - und ab da Vollgas für den Verein) aber
im Kern und in der Begründung absolut richtig ist!
Wer diesen
Verein liebt und lebt kann einfach nicht immer und immer wieder zur
Tagesordnung übergehen. Mir selbst geht die Situation und Attitüde
einiger weniger Spieler auch ziemlich auf die Eier - und ich konnte mich
über unsere Tore und die klaren Verbesserungen in der Anfangsphase
vorgestern überhaupt nicht freuen...
Worauf ich hinauswill: Würde
die UL "grundlos" fernbleiben bzw. über mehrere Spiele gar nichts
machen und es wäre eine Stimmung wie gegen Berlin, dann würde ich deinen
Absatz zur Abhängigkeit so unterschreiben.
Aber wenn sich zu den
ca. 100 Boykottern noch mal groß und vorsichtig geschätzt das 20-30fache
an Sympathisanten anschließt, dann ist es halt sehr ruhig.
Man
hat ja auch Samstag gesehen, wie viele potenzielle Stimmungsnester wir
da haben. Mir persönlich gefällt das ja wesentlich besser, da es
irgendwie natürlicher und authentischer ist. Aber ich mag es auch mit
der UL und Robert/Jordan. Dann ist es jedenfalls insgesamt mehr los.
Lauter würde ich es nicht nennen (laut wirds ja eh nur wenn alle
mitziehen), aber anhaltender.
---
Was mich dagegen stört
sind diese Pseudo-Ultras in Trainingshose mit Bauchtäschchen und
Seidenschal auf dem Zaun, die 80 Minuten nichts machen (jedes Spiel,
nicht speziell Sonntag), sich drei mal umdrehen um den Block
anzuschnauzen, sie sollten doch singen, sonst nur pöbeln, unpassend und
provokant mit Fahnen wedeln - und dann wenn Sonntag in der 85. Minute
die UL rausgeht einfach stehen bleiben und weiter am Zaun hängen.
Wie
sagte es einer doch so treffend im Abgang? "Ihr tragt unsere Sachen,
könnt aber nicht mal jetzt mit uns rausgehen?" (frei zitiert, ist ja ein
paar Stunden her ). Komisches Volk. Aber jeder wie er mag.