Michael Schade

  • Natürlich ist das richtig. Aber es geht für mich in eine ähnliche Richtung wie die Ansprache von uns als Kunden (die ja zum Glück abgeschafft wurde), obwohl es doch eigentlich mehr sein sollte

    Selbst mit Sky HD verbessert sich die Qualität eines FC K*ln Spiels nicht!

  • Ich finde die Außendarstellung sehr
    unglücklich. Natürlich ist jeder Profiverein auch ein
    Wirtschaftsunternehmen aber in erster Linie geht es doch eben um
    Fußball. Angefangen bei der Homepage über das Bayer04 TV erinnert
    mich alles eher an eine reine Unternehmenspräsentation und nicht an
    einen Fußballverein. Alles oder besser Vieles ist trocken und
    größtenteils emotionslos. Finde daran sollte in allen Bereichen
    gearbeitet werden.

  • Ich bin nicht in allem einer Meinung mit seinen Äusserungen, die im Prinzip seines "Sportjournalisten-berufes" wirksam daher kommen, aber ich fand das sehr sympathisch, wie er sich präsentierte.
    auch die Filmepisode mit seinem Vater, und die paar Griechen-Nettiketten.


    auch wenn Kind viel mehr Kanten und aphorismen hatte, eins fand ich von Schade überdurchschnittlich: wenn ehrlichkeit wirklich eine von ihm im Profifussball zu realisierende Tugend ist, dann meine Anerkennung und Respekt.

  • Hier mal der offene Brief von Michael Schade, bezgl. der Vorkommnisse in Augsburg. Quelle: http://www.bayer04.de


    Nach den Vorfällen beim
    Bundesligaspiel am vergangenen Samstag in Augsburg, als im Fanblock
    von Bayer 04 Pyrotechnik gezündet wurde, erreichte die Bayer
    04-Fanbetreuung eine offizielle Reaktion des FC Augsburg. Die Ereignisse in der
    SGL-Arena und die Reaktion der Augsburger nimmt Bayer
    04-Geschäftsführer Michael Schade zum Anlass für einen offenen
    Brief an die Bayer 04-Fans.


    In dem
    Schreiben von Edgar Schweininger, Sicherheitsbeauftragter des FC Augsburg,
    heißt es:


    „Schade, dass es beim
    Spiel des FC Augsburg gegen Bayer 04 Leverkusen zu einem massiven
    Vertrauensbruch kam. Wir haben im Vorfeld des Spiels alles getan, um
    ein guter Gastgeber zu sein. Alle Wünsche in Bezug auf Fanutensilien
    und Choreografie wurden von uns bestätigt und genehmigt. Obwohl wir
    wissen, dass es bei Choreografien zu Pyrotechnischen Zwischenfällen
    kommen kann, haben wir Euch und Euren Fans unser Vertrauen geschenkt.
    Desweiteren wurden Euch Shuttlebusse zur Verfügung gestellt und auch
    eine vernünftige Organisation am Einlass gewährleistet, damit jeder
    Fan trotz der massiven Verspätung rechtzeitig im Stadion ist. Die
    Verschiebung der Choreografie zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde
    von uns sofort ermöglicht. Deshalb ist es für mich total
    unverständlich und nicht nachzuvollziehen, dass gerade dann die
    Fanszene mit unserem entgegengebrachten Vertrauen die Choreografie
    mit dem Einsatz von Pyrotechnik missbraucht. Ich werde meine Kollegen
    der Bundesliga über diesen Zwischenfall informieren und setze Euch
    schon mal davon in Kenntnis, dass für unbestimmte Zeit keinerlei
    Fanutensilien oder Choreografien für Eure Fanszene in der SGL-Arena
    erlaubt sein werden.“


    Die Vorfälle in der
    SGL-Arena und die Reaktion des FC Augsburg nimmt Bayer
    04-Geschäftsführer Michael Schade zum Anlass für einen offenen
    Brief an die Bayer 04-Fans:



    Liebe Fans von Bayer 04,


    ich habe mich in Augsburg
    sehr geärgert und war tief enttäuscht – und das lag nicht alleine
    am unglücklichen Ausgleich in der Nachspielzeit. Weitaus wütender
    war ich über die Pyro-Attacken in unserem Fanblock. Dafür habe ich
    mich geschämt und bei den Gastgebern des FC Augsburg entschuldigt.
    Denn Bengalos sind keine Wunderkerzen, mit denen man für ein paar
    Minuten Stimmung machen und Aufmerksamkeit erregen kann. Bengalos
    sind eine große Gefahr für alle – und deshalb zu Recht verboten.


    Der FC Augsburg hat in
    einer Mail am Mittwoch die Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, dass
    eine vorher genehmigte Choreografie der Bayer-Fans so schändlich
    missbraucht wurde. Man fühlt sich hintergangen, spricht von einem
    schwerwiegenden Vertrauensbruch und will die Kollegen in anderen
    Clubs über diesen Vorgang informieren. Die SGL-Arena ist jedenfalls
    für zukünftige Choreografien „verbrannt“. Schade!


    Ich habe immer wieder
    bekundet, ein „Fan der Fans“ zu sein. Und das ist beileibe kein
    bloßes Lippenbekenntnis, denn ich habe großen Respekt vor jenen
    Anhängern, die weder Kosten noch Mühe und Zeit scheuen, um unsere
    Mannschaft überall auf der Welt zu unterstützen. Deshalb habe ich
    von Beginn meiner Tätigkeit an versucht, einen intensiven und
    regelmäßigen Gedankenaustausch mit den Fan-Vertretern zu
    unterhalten.


    Wir haben uns häufig
    getroffen, haben diskutiert und unsere Meinungen ausgetauscht, die
    naturgemäß nicht immer übereinstimmend sein müssen. Wir haben
    unsere Fans über Planungen informiert und uns deren Wünsche
    angehört, von denen eine Vielzahl schnell erfüllt wurde.


    Beginnend mit dem Ausbau
    der Nordkurve über die lang erhoffte Modernisierung von Kiosken und
    Toiletten bis hin zur Eröffnung der Fankneipe „Schwadbud“ als
    kommunikativer Mittelpunkt für Bayer- Anhänger bei vielen Anlässen.



    Wir haben finanzielle
    Unterstützung gewährt, so bei der Halbierung der Ticketpreise für
    das CL-Spiel in Paris oder mit einer Bezuschussung des Fan-Charters
    für das Spiel in Madrid. Derzeit arbeiten wir gerade an einer neuen
    Lösung für ein Fan-Haus, das ebenfalls vom Verein finanziell
    getragen wird.


    Wir geben viel, aber wir
    fordern auch. Deshalb habe ich immer wieder unmissverständlich
    deutlich gemacht, dass über drei Dinge mit uns nicht diskutiert
    werden kann: 1. Gewalt im Stadion, 2. Diffamierung von Gegnern und
    Gästen und 3. Pyrotechnik. Noch beim jüngsten Treffen mit dem Fan-
    Beirat vor wenigen Tagen haben wir uns intensiv in sehr harmonischer
    Atmosphäre ausgetauscht und diese Spielregeln abermals untermauert –
    nicht zuletzt vor dem Hintergrund der derzeit in der Öffentlichkeit
    laufenden Diskussionen nach den Ereignissen in Mönchengladbach.


    Ich bin davon überzeugt,
    dass die weit überwiegende Zahl unserer Fans so ist, wie jeder Club
    sich seine Anhänger wünscht: Begeistert, engagiert, treu und
    zuverlässig – ohne jeden Anflug von Gewalt. Aber leider bringen
    immer wieder einige wenige Hirnlose und Unbelehrbare sofort die ganze
    Gruppe in Misskredit.


    Deshalb haben wir
    fortwährend gebeten: Schützt euch alle und euren guten Ruf und
    sortiert die Krawallmacher in einem Verfahren der Selbstreinigung
    aus. Denn: Ein fauler Apfel bringt schnell den Inhalt eines ganzen
    Korbes zum Schimmeln. Schaut nicht weg, wenn neben euch ein Bengalo
    gezündet oder ein diffamierendes Transparent ausgerollt wird. Für
    die öffentliche Wirkung ist dann immer die gesamte Nordkurve
    verantwortlich – Sie alle.


    Vor dem Spiel in Augsburg
    hatten wir mit dem Fan-Beirat nochmals besprochen, dass ein
    „Samba-Express“ zu einem Auswärtsspiel stets als offizielle
    Delegation des Vereins betrachtet wird. Deshalb waren wir uns einig,
    dass an Bord dieser Vergnügungsreise – die wir übrigens generell
    begrüßen und unterstützen – auch keine Fans mit aktuellem
    Stadionverbot sein dürfen. Zwar kann ich den Wunsch nach einem
    Gemeinschaftserlebnis durchaus nachvollziehen, aber Strafen müssen
    verbüßt werden – speziell, wenn grobe Vergehen zugrunde liegen.


    Denn bevor wir bei Bayer
    04 nach vielen Prüfungen und einer Betrachtung des Falles durch eine
    neutrale Kommission eine solche Maßnahme ergreifen, muss schon viel
    passiert sein.


    Man hatte uns zugesagt,
    diese Abmachung einzuhalten. Wenn dann offenkundig wird, dass fünf
    Fans mit aktuellem Stadionverbot mit an Bord des Zuges waren, ist
    dies ein herber Bruch der Versprechungen und des Vertrauens. Und
    Vertrauen sollte die Basis jeglicher Kooperation sein.


    Wer Gewalt sät, Gegner
    unflätig diffamiert und Pyrotechnik zündet ist kein echter Fan,
    sondern ein Krawallmacher, der den von uns allen geliebten Fußball
    nur als Bühne für hirnlose und gewalttätige Aktivitäten nutzt.
    Wir werden die Bilder aus Augsburg auswerten und alles versuchen, die
    Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Wir werden alles in die
    Wege leiten, um die auf uns zukommenden Kosten bzw. Strafen
    zivilrechtlich einzuklagen oder aber – falls dies nicht gelingen
    sollte – diese Summe aus dem Fanbudget zu streichen. Das mag hart
    klingen, ist aber als abschreckendes Beispiel unumgänglich. Wer
    nicht hören will, muss fühlen!


    Pyrotechnik ist gefährlich
    – und deshalb zu Recht verboten. Das ist kein Kavaliersdelikt oder
    eine nette Unterhaltung mit Feuerwerk. Wir wollen nicht, dass es
    irgendwann einmal zu einem schweren Unfall kommt, wie in anderen
    Stadien bereits geschehen. Deshalb werden wir den Weg des Verbots
    konsequent weiter beschreiten. Denn wir wollen stolz sein auf unsere
    Fans, die dies zu 99 Prozent auch rechtfertigen und verdienen. Aber
    wir wollen nicht irgendwann zum Aufmacher der Medien werden. Was mit
    einem Bengalo scheinbar harmlos beginnt, kann mit einem Krawall
    großen Ausmaßes enden – wie jüngst in Rom erlebt.


    In diesem Sinne bitte ich
    unsere Fans: Unterstützen Sie unsere Mannschaft, leben Sie Ihre
    Freude am Fußball, Ihre Begeisterung, vielleicht auch manches Mal
    Ihre Enttäuschung aus, aber halten Sie sich an die Spielregeln. Dann
    werden wir bei Bayer 04 stets ein zuverlässiger und großzügiger
    Partner sein. Ich möchte ein stolzer „Fan der Fans“ bleiben –
    ohne jede Einschränkung.


    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Schade,
    Geschäftsführer Bayer 04 Fußball GmbH



  • Tja, kann da vieles, auch seine und die Enttäuschung der Gastgeber, besonders nach den offenbar kurz vorher durchgeführten Diskussionen/Infoveranstaltungen durchaus nachvollziehen.


    Allerdings sollte er sich primitiv-polemische Ausreißer sparen.
    Denn "was mit einem Bengalo scheinbar harmlos beginnt", hat in Wirklichkeit bereits beim ersten Kindergeburtstag mit der Kerze auf der Torte angefangen...

  • Der Brief liest sich gut und ist auch ein verständlicher Appell an die Fanszene.


    Was ich traurig finde, ist der Gebrauch der Wörter "hirnlose und gewalttätige" im Bezug auf Pyro. Bei Politikern und Medien kenne ich ja die Vermischung der beiden Themen, aber Herr Schade sollte doch differenzieren können. Das finde ich Schade.

    W11-1.Liga <= Deutscher Kicker-Meister 2016/2017 =>


    Da geht er, ein großer Spieler. Ein Mann wie Steffi Graf! (Jörg Dahlmann zum Abschied von Lothar Matthäus)

  • Es ist ja nicht das erste Mal, dass die Gastfreundschaft eines Vereins völlig missbraucht wurde. Im Gegensatz zu St. Pauli wird man aber auf Augsburg auch weiterhin treffen. Bitter für alle Auswärtsfahrer.


    Warum? Hattest du eine Choreo geplant?

    Egal wie laut die Kölner schrein,
    Der Bayer bleibt die Macht am Rhein!

  • Vom Grundsatz her logisch, aber unfassbar, wie hier Dinge, Begrifflichkeiten und Vorfälle vermischt werden, somit unsachlich und leider absolut unseriös. Schade.


    Genau das habe ich mir auch gedacht. Der Ansatz ist gut und es steht auch viel Wahres im Brief, aber leider wird das mMn komplett durch solche polemischen Aussagen zerstört. Da hätte er sich einige Phrasen sparen können.

    w11 - 3. Liga 16/17


    Baumann - Bicakcic, Bernat, Ignjovski (R. Hilbert) - V. Stocker, T. Müller, Halilovic, Jairo, L. Gustavo (H. Altintop) - R. Kruse, Aubameyang


    W11-Liga 4 Meister 2015

  • Vom Grundsatz her logisch, aber unfassbar, wie hier Dinge, Begrifflichkeiten und Vorfälle vermischt werden, somit unsachlich und leider absolut unseriös. Schade.


    So sehe ich das auch.


    Was vorher zusammen im Fanbeirat besprochen wurde, kann ich nicht beurteilen, von daher sage ich dazu nichts.
    Ich kann auch seinen Ärger über die Pyro nachvollziehen, da Bayer 04 hier nunmal den Kopf hinhalten und zahlen muss...


    Womit ich aber NICHT einverstanden bin, ist der Vergleich der Pyro-Choreo in Augsburg zu den Ausschreitungen in Gladbach / Rom.


    Wie gesagt, die Vereinssicht verstehe ich vollkommen, aber diese Gleichstellung der Ergeignisse in Augsburg und Gladbach/Rom sind in meinen Augen ein Unding. In Augsburg ist die Pyro - bei aller berechtigter Kritik, von wegen Verboten, etc., pp - brauchen wir nicht neu durchkauen - ... 100% kontrolliert abgebrannt worden, es wurde kein Zeug geschmissen, nichts. Das sind keine Krawalle, oder Randalde, das ist einfach ne (verbotene) Lichtshow gewesen.

  • Ich sehe das eigentlich nicht als Vergleich, sondern als Begründung, warum Pyro nicht erlaubt ist. Als Konsequenz für den Verein ist es daher erst mal egal, ob es eine kontrollierte Lichtshow war oder nicht.
    Letztlich hat man sich doch bewusst dafür entschieden, trotz bekannter Position des Vereins die Pyro-Choreo zu veranstalten. Da darf man sich doch jetzt nicht wundern, wenn der Verein not amused ist und auch deutliche Worte findet.

  • Es tut mir leid, aber dieser Brief ist ne Katastrophe. Kernaussage mag ja stimmen, aber alles andere ist boulevardesk und völlig undifferenziert! Ein Vergleich zwischen Augsburg und MG/Rom ist lächerlich und auch gefährlich. Kann seine Meinung ja nachvollziehen, aber das ist wirklich fragwürdig formuliert. Und über die Intelligenz Unbekannter zu sprechen ist auch noch eine Unverschämtheit.


  • Es tut mir leid, aber dieser Brief ist ne Katastrophe. Kernaussage mag ja stimmen, aber alles andere ist boulevardesk und völlig undifferenziert! Ein Vergleich zwischen Augsburg und MG/Rom ist lächerlich und auch gefährlich. Kann seine Meinung ja nachvollziehen, aber das ist wirklich fragwürdig formuliert. Und über die Intelligenz Unbekannter zu sprechen ist auch noch eine Unverschämtheit.



    :bayerapplaus

  • Ich glaube, es gibt niemanden, der den Brief wegen seiner Grundintention verurteilt. Der Verein spricht sich aus seiner Position nachvollziehbaren Gründen gegen Pyro aus. Soweit so gut, aber die Art und Weise ist jedoch einfach haarsträubend. Ich kann mir immer noch nicht erklären, wie einem Medienprofi so etwas passieren kann.