LEVERKUSEN: Sami Hyypiä mahnt „100 Prozent Konzentration“ an
Konzentration – das Zauberwort des Sami Hyypiä. „Alles“, sagt der Leverkusener Trainer, „kannst du erreichen, wenn du dich konzentrierst.“ Jeden Gegner könne man schlagen, jedes Ziel erreichen – aber umgekehrt auch alles verspielen.
Konzentration auf die Mannschaft, das nächste Spiel, das Training. Hyypiä verlangt nicht mehr und nicht weniger als 100 Prozent Beschäftigung mit dem Job und dem Arbeitgeber. Und hat es deshalb nicht gerne, wenn seine Spieler mit anderen Klubs in Verbindung gebracht werden. Heung-Min Son ist so einer. Dem Koreaner wurde in dieser Woche ein Flirt mit Manchester United nachgesagt, ausgerechnet also der Mannschaft, gegen die es am kommenden Dienstag in der Champions League geht. Fakt ist, dass Manchester United ihn auf dem Schirm hatte – wie ein Dutzend anderer Top-Talente in ganz Europa.
„Ich habe nicht den Eindruck, dass Sonny abgelenkt oder mit den Gedanken bei einem anderen Klub ist. Ich bin sicher, er konzentriert sich auf Leverkusen“, sagt Hyypiä. Doch bei Bayer ist man vorgewarnt: André Schürrle, der schnell keinen Hehl daraus machte, dass er Bayer nur als Zwischenstation auf dem Weg zu einem „großen“ Klub sah, war bei einem Teil der Anhänger ebenso schnell unten durch. Fans verzeihen einiges, Legionärsdenken gehört nicht dazu. Davon will Son freilich nichts wissen: „Ich habe mich ganz bewusst für Leverkusen entschieden und ebenso bewusst für einen langfristigen Vertrag. Ich will Erfolg mit Bayer. Alles andere zählt nicht“, sagt der 21-Jährige, der bis 2018 an die Werkself gebunden ist, für die kommenden zwei Jahre sieht der Kontrakt nach kicker-Informationen keine Klausel vor, die einen Ausstieg ermöglicht.
Vor allem anderen steht ohnehin die Leistung. Son offenbarte seine Vorzüge (schnell, dribbelstark, beidfüßig und mit einer tollen Schusstechnik gesegnet), ließ jedoch Konstanz vermissen – kein Wunder, der Junge ist 21 und arbeitet sich angsam an die höheren Anforderungen in Leverkusen heran. Die nächste Gelegenheit kommt am Samstag, danach kann er an Manchester denken. Aber nur bis Dienstagabend.
FRANK LUßEM
Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.09.13