Ich sehe hier keinen, der sein Verhalten (bzw. das, was von seinem Verhalten sichtbar ist) verteidigt, nur solche, die aus Wertschätzung für ein paar rechtsstaatliche Prinzipien davor warnen, ein Urteil noch vor oder schon wenige Sekunden nach der Anklage zu sprechen.
Genau diese rechtsstaatlichen Prinzipien sollten m. E. gewahrt bleiben, bevor man sich von den Medien die vereinsinternen Entscheidungen vorschreiben lässt!
Selbst dann, wenn das Strafverfahren nicht gegen irgendeine Auflage eingestellt wird, dürfte das Strafmaß nicht annähernd an die 90 Tagessätze heranreichen, die z. B. Reus kassiert hat. Vorausgesetzt, dass Spahic nicht schon mal belangt wurde. Dazu kommen mögliche zivilrechtliche Forderungen, auch dafür gibt es rechtsstaatliche Regelungen...
Bei aller berechtigter Kritik an Spahics Verhalten: warum um alles in der Welt sollte der Verein bei einer internen Sanktionierung jede Relation zu dem zu erwartenden Strafmaß nach StGB vermissen lassen und Spahic rauswerfen? Man könnte dem Spieler jede Mengen Brücken bauen, um sich z. B. durch soziales Engagement zu rehabilitieren. Das hätte den größeren Vorbildcharakter und würde einen souveräneren Umgang des Vereins deutlich machen als wenn man dem medialen Gebrüll und den Vorverurteilungen einzelner Hardliner voreilig folgen würde.