Das Image unseres Vereins

  • Titel?... welchen Mehrwehrt hatte die Meisterschaft für Wolfsburg? Die hatten ein paar Wochen/Monate einen kleinen Hype und sind heute immernoch so uninteressant wie kein anderer Verein in der Buli...das würde sich auch mit 2 oder 3 Meisterschaften nicht groß ändern.


    Die Imagepflege und somit das Interesse der Medien findet doch auf einer ganz anderen Ebene statt. So wird das Image eines Vereins maßgeblich von der Anhängerschaft geprägt. Hexenkessel oder Stimmungsfriedhof ? ...große Auwärtsmobs oder nur 2 Busladungen Fans?... leidenschaftliches und treues Publikum oder eine Operettenzuschauerschaft?


    Fans sind in der Lage einen uninteressanten Verein interessant zu machen !... von daher kann jeder Einzelne schon am Samstag etwas zur Imagepflege beitragen und nicht auf irgendwelche Titel warten, die an der Grundsituation NICHTS ändern würden.

    Also Titel? Da stimme ich dir zu das müssten 4-5 erfolgreiche Titelverteidigungen sein, gepaart mit dem ein oder anderen CL-Titel. Aber welches Image hätten wir denn dann? Vielleicht den eines erfolgreichen Vereins und sonst?


    Oh Fans? Gut Fans mögen und können das Bild eines Vereins zeichnen, Bsp BvB boah alles supi-dupi, Dresden alle pfui, das stimmt, da stimme ich dir zu. Aber das Interesse von Medien wecken sie nicht, das Interesse der Medien ist da, wo für sie das meiste Geld zu holen ist und nicht mehr und nicht weniger. Was gerade angesagt ist. BvB ist momentan angesagt Bayern sowieso (da dauer Erfolg), sollte der BvB mal 2-3 Saisons durchschnittlich sein, dann wird er trotz supi-dupi Fans so interessant für die Medien wie Werder jetzt, weil es dann ein anderen Verein gibt der um Platz 2 spielt. Wenn es Hoffenheim ist, wird über sie berichtet usw.


    Ansonsten weiß ich nicht was ihr wollt, ich habe kein Problem. Ansonsten sollte immer noch Fans unter das Traditionstrauma leiden, da wird sich nichts ändern, bis der letzte Traditionsfackelträger ausgestorben ist.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

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    Die Imagepflege und somit das Interesse der Medien findet doch auf einer ganz anderen Ebene statt. So wird das Image eines Vereins maßgeblich von der Anhängerschaft geprägt. Hexenkessel oder Stimmungsfriedhof ? ...große Auwärtsmobs oder nur 2 Busladungen Fans?... leidenschaftliches und treues Publikum oder eine Operettenzuschauerschaft?


    Fans sind in der Lage einen uninteressanten Verein interessant zu machen !


    Bedingt vielleicht. Die Frankfurter müssten nach diesem Kriterium eigentlich immer im Gespräch sein, auch Gladbach. Bayern bietet diesbzgl. erheblich Masse, aber vglw. wenig Klasse (s. deren Dispute bei der Allianz-Stimmungsdiskussion). Wir pflegen bewusst das Werkself-Image. Mag ne nette PR-Idee gewesen sein, aber ändert wenig am grauen Image des gesponserten Industrie-Fußballclubs.
    Was sich hier positiv bewegt, interessiert ausserhalb der eigenen Familie/Fanszene sehr wenige, wenn überhaupt...leider!!

  • "Graues Industrie-Fußballclub Image" schreibst du, Portello. Das kann ich so nicht unterschreiben. Einen "Arbeiterclub" a la Schalke 04 (bzw allgemien die Clubs im Ruhrgebiet) macht doch genau dieses Arbeiterimage aus. Ich kann es nur nochmal wiederholen: Fehler wurden meiner Meinung nach in den 90er Jahren gemacht, als man sich Familien und Vips ins Stadion holte, ohne gleichzeitig auch zu versuchen die Fankultur voranzutreiben und einen ordentlichen Fanbereich zu schaffen. Ich will jetzt nicht wie Bayerbolz3000 klingen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir heute zumindest bei anderen Fans in Deutschland ein besseren Stand hätten.


    Zumindest hat das zum Plastikclubimage sicher beigetragen.

  • @sbzk
    Das Image haben wir solange ich denken kann und mein erstes Spiel war 81. Das hat mit Vips und Schickimicki mal gar nichts zu tun. Und da war mit Vip Bereichen etc. mal gar nix!
    Das Wort "Plastik" ist dem Werk geschuldet, mich stört es aber kein bisschen. Lasse doch reden!

    "Wir sind zufrieden", schöner konnte man die Komfortzone nicht beim Namen nennen!
    Völler raus!!!

  • "Graues Industrie-Fußballclub Image" schreibst du, Portello. Das kann ich so nicht unterschreiben. Einen "Arbeiterclub" a la Schalke 04 (bzw allgemien die Clubs im Ruhrgebiet) macht doch genau dieses Arbeiterimage aus...


    Ja, aber sowas assoziiert man i.a. nicht mit uns bzw. mit dem was in Leverkusen (hart) erarbeitet wird. Nix hält sich hartnäckiger/nachhaltiger als irgendwelche platten Klischees, in der Fußballszene - so mein Eindruck - vermutlich noch intensiver als sonstwo. :wacko:


    Die Renaissance der Nordkurve ist jedoch eine richtige Antwort!

  • @sbzk
    Das Image haben wir solange ich denken kann und mein erstes Spiel war 81. Das hat mit Vips und Schickimicki mal gar nichts zu tun. Und da war mit Vip Bereichen etc. mal gar nix!
    Das Wort "Plastik" ist dem Werk geschuldet, mich stört es aber kein bisschen. Lasse doch reden!


    Ok, das war natürlich vor meiner Zeit...es ist halt mein Eindruck.


    Gerade Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre standen Begriffe wie Family-Street, Mac Donalds im Stadion und Hüpfburg davor eben für Bayer 04 Leverkusen und wurden eben eher Negativ von der Fanwelt bewertet. Aber das sind ja alles keine neuen Erkenntnisse. Und natürlich kann es einem egal sein, da man als Leverkusener ja weiß, dass wir mehr zu bieten haben und damals auch schon hatten ;)


    Jedenfalls bin ich der Überzeugung, dass das damals produzierte Image heute noch stark nachwirkt, auch wenn wir uns nicht wirklich von anderen Bundesligaclubs (was den Grad der Kommerzialisierung und den Eventcharakter betrifft) unterscheiden.


    Die neue Kurve ist in der Tat ein richtiger Schritt.

  • @sbzk
    Das Image haben wir solange ich denken kann und mein erstes Spiel war 81. Das hat mit Vips und Schickimicki mal gar nichts zu tun. Und da war mit Vip Bereichen etc. mal gar nix!
    Das Wort "Plastik" ist dem Werk geschuldet, mich stört es aber kein bisschen. Lasse doch reden!


    Doch ich finde SBZK hat in diesem Punkt schon recht. Klar Fußball war schon immer ein heißes Mediending, aber die richtige Vermarktung (mit all den Millionenbeträge) mit Pay-TV und CL-Gruppen fing doch in den 90er an und da hat Bayer leider etwas geschlafen, bzw auf das falsche Pferd gesetzt. Die "Marketing-Fehler" die in den 90er gemacht wurden, sind jetzt schwer aufzuholen, weil sich das Bild von Bayer sich in die "Konsumenten" festgesetzt hat.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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  • Ich denke, das sich das Image unseres Vereins gar nicht so sehr geändert hat. Oder anders ausgedrückt: Gemocht wurden wir noch nie. Ich war auch in den 80er bereits unterwegs. Damals wurden wir quasi nicht Ernst genommen. Wir hatten ein kleines Stadion und sehr wenige Fans. Was sehr viele Dummschwätzer allerdings vergessen ist die Tatsache, das in den 80er allgemein viel weniger in´s Stadion gingen. Es gab mal eine Saison, da haben die Düsseldorfer trotz Rheinstadion einen kleineren Zuschauerschnitt gehabt wie wir. Das glauben die einem nicht. Sprachlos wurden dann einige, als man das per Smartphone gezeigt hat..... Die Dortmunder haben auch vergessen, das damals nur teilweise 15000 im Westfalenstadion waren. Das zog sich bis in die 90 er hinein. Ich erinnere mich, das wir mit 13(!) Leuten in Nürnberg im Gästeblock standen, als wir dort 1:0 durch ein Tor von Kirsten gewonnen haben.
    Was man uns damals wie heute und auch in der Zukunft vorhält ist nun mal das Werk im Rücken. Hat man uns damals eher belächelt, ist heute der Neid Ursache für das schlechte Image.
    Im großen und ganzen denke ich aber schon, das wir heute etwas besser dastehen als früher. Viele "normale" Fußballfan erkennen an, das man über 30 Jahre in der Bundesliga spielt und das wir inzwischen eine Vielzahl von (Welt)klassespielern hervorgebracht haben.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

  • Die Dortmunder haben auch vergessen, das damals nur teilweise 15000 im Westfalenstadion waren. Das zog sich bis in die 90 er hinein.


    Das ist richtig! Anfang der 80er waren bei unseren Gastspielen beim BVB nie mehr als 20.000 Zuschauer. Das Stadion war damals aber auch noch nicht so ausgebaut wie heute. Die Stimmung war meiner Meinung nach aber auch mit nur 12.000 Besuchern ganz OK.


    Tapeworm
    Ich kann keine "Marketing"-Fehler in den 90ern erkennen. Wir haben damals größtenteils tollen und erfolgreichen Fussball gespielt. Der einzige Vorwurf, den man machen kann, sind die fehlenden Titel.

  • Selbstverständlich wurden Fehler gemacht. Es wurde das System der Fanclub-Jahreskarten geschaffen, was dazu geführt hat das sich viele "Jahreskartenbeschafferfanclubs" gegründet haben, um im D-Block und später auch noch im C und E-Block sehr günstige Karten zu erhalten. Tageskarten gab es offziell nicht. So hat man jungen Leuten den Weg in die Fankurve versperrt. Es gab zwar jedes Jahr einen neuen Jugend Fanclub, der durch das Fanprojekt und die Fanbetreuung unterstützt wurden. Das reichte aber bei weitem nicht aus.
    Die Fehler der Vergangenheit wurden und werden zum Glück nach und nach korrigiert. Und das Dank der UL und offenen Ohren im Verein. Dennoch ist noch längst nicht alles so wie es sein sollte. Geduld ist gefragt.

  • Tapeworm
    Ich kann keine "Marketing"-Fehler in den 90ern erkennen. Wir haben damals größtenteils tollen und erfolgreichen Fussball gespielt. Der einzige Vorwurf, den man machen kann, sind die fehlenden Titel.

    Ansteff


    gut ich bin jetzt keine Werbe/Marketing-Profi, aber da fing es an das derFußball zu einem Millionen-Spektakel wurde. Ich wohne erst seit 10 Jahren in Leverkusen und ehrlich, ich habe vorher den Verein nicht war genommen. Mir ist auch noch nie so was wie PettzyRaus passiert, das ich einen Zug einsteige und halb Europa mit einem Bayer Trikot in einem Wagon sitzen (womöglich noch Werktags) und dann wird der Zug gerockt. Wie gesagt der Verein schwirrte (vorher) unter meinem Radar, daher kann ich nicht sagen was Bayer falsch gemacht hatte, weil ich nicht mal weiß was sie gemacht haben. Das einzige woran ich mich erinnern kann (außerhalb der BuLi-Spiele) war ein Bericht (muss ZDF Sport Reportage gewesen sein) der lautet in etwa "Der Dicke mit dem Geldkoffer", da ging es um Calmund und seine Brasilienaktivitäten. Sonst habe ich nichts vom Verein gehört. Wobei ich aber sagen muss, das mich die BuLi zu diesem Zeitpunkt eh nicht dolle interessierte, da mich kein Verein ansprach. Da gab es nur Ajax für mich, Sportschau wurde nur geschaut um mitreden zu können, als die BuLi zu SAT1 ging "RAN" habe ich es gar nicht mehr verfolgt , weil die Sendung schei§e war.. Hier muss ich noch schnell erwähnen, das ich bevor nach LEV kam, in Solingen gelebt habe, also eine Stadt die durchaus zum Einzugsgebiet von Bayer hätte zählen können.


    Vielleicht hätte man da schon bewusster auf das "Werksimage" setzen sollen, auch international, einen stärkeren Bezug aufbauen, statt dessen hatte man wohl auf Familien gesetzt, da Leverkusen aber ne kleine Stadt ist, ist das Potential schnell ausgeschöpft. Man hätte hier vielleicht regionaler auftreten müssen / können. Jetzt sind diese Fußballanhänger, aber in 90er von anderen Vereine zu "Zweitfans" geworden. Was man auch an den Einschaltquoten sieht, man wechselt ja nicht den Verein von heut auf Morgen. Mag sein das Bayer da anfing erfolgreich und schön zu spielen, aber Fußball ist (leider) nicht nur der Sport /Erfolg ansich, sondern auch Image., besonders seit den 90er, weil da die Verkarktungsmechanismen anfing. Fußball spielen alle Vereine, das unterscheidet sie nicht, das Image schon.


    Das Werksimage / Plastikklubimage werden wir eh nie los. Sollten wir auch nicht, das sind wir. Dieses Traditionsgelaber wird eh in 50 / 60 Jahre ausgestorben sein, wenn der letzte Romantiker ausgestorben ist und keiner mehr sagen kann"Weißt du damals, war alles besser.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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    3 Mal editiert, zuletzt von Tapeworm ()

  • In unserer Hochphase war einfach das Stadion zu klein. Da wurde es möglichen neuen Fans zu schwer gemacht sich durch Stadionbesuche für den Bayer zu begeistern.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Ich denke, das sich das Image unseres Vereins gar nicht so sehr geändert hat. Oder anders ausgedrückt: Gemocht wurden wir noch nie. Ich war auch in den 80er bereits unterwegs. Damals wurden wir quasi nicht Ernst genommen. Wir hatten ein kleines Stadion und sehr wenige Fans. Was sehr viele Dummschwätzer allerdings vergessen ist die Tatsache, das in den 80er allgemein viel weniger in´s Stadion gingen. Es gab mal eine Saison, da haben die Düsseldorfer trotz Rheinstadion einen kleineren Zuschauerschnitt gehabt wie wir. Das glauben die einem nicht. Sprachlos wurden dann einige, als man das per Smartphone gezeigt hat..... Die Dortmunder haben auch vergessen, das damals nur teilweise 15000 im Westfalenstadion waren. Das zog sich bis in die 90 er hinein. Ich erinnere mich, das wir mit 13(!) Leuten in Nürnberg im Gästeblock standen, als wir dort 1:0 durch ein Tor von Kirsten gewonnen haben.
    Was man uns damals wie heute und auch in der Zukunft vorhält ist nun mal das Werk im Rücken. Hat man uns damals eher belächelt, ist heute der Neid Ursache für das schlechte Image.
    Im großen und ganzen denke ich aber schon, das wir heute etwas besser dastehen als früher. Viele "normale" Fußballfan erkennen an, das man über 30 Jahre in der Bundesliga spielt und das wir inzwischen eine Vielzahl von (Welt)klassespielern hervorgebracht haben.


    Da bin ich jetzt doch etwas erstaunt.
    Wenn Du das Spiel in Nürnberg meinen solltest, bei dem der Ulf schon in der 1. Minute das einzige Tor gemacht hat, da war ich auch dabei. Und wir waren zu dritt und eigentlich keine Allesfahrer. Somit wundere ich mich, dass wir nur mit 13 Leuten da gewesen sein sollen.

  • Ich denke, dass wir in den 80er Jahren so ein wenig das Licht der Welt gesehen haben, nachdem man von uns vorher kaum zur Kenntnis genommen hat. Dann in den 90er und frühen 2000er Jahren steckten wir in den Kinderschuhen mit Familystreet, Mc's im Stadion etc. und gerade werden wir Erwachsen (Stadionausbau und Nordkurve). Das dauert bei einem Fußballverein halt auch einfach ein paar Jahre.

  • Ich kann es nur nochmal wiederholen: Fehler wurden meiner Meinung nach in den 90er Jahren gemacht, als man sich Familien und Vips ins Stadion holte, ohne gleichzeitig auch zu versuchen die Fankultur voranzutreiben und einen ordentlichen Fanbereich zu schaffen.



    Das sehe ich anders. Ohne das Anlocken der Kids über die Family-Street wäre unsere Zuschauerzahl heute deutlich niedriger. Viele dieser "fehlerhaft" angelockten Kinder stehen heute als Fans in der Nordkurve anstatt zu Hause am Computer zu spielen.


    Das waren keine Fehler. Im Gegenteil. Erst durch Masse kann eventuell Klasse entstehen.

    Einen auf die eigene Mannschaft meckernden Rüdiger Vollborn werden wir also im Fanblock nicht erleben? VOLLBORN: Nein! So etwas mache ich nicht!
    Pyro--NEIN DANKE !! ANFEUERN statt ABFEUERN !!

  • Ich bin jetzt nicht sicher, ob man der GF wirklich vorwerfen kann den Zug in den 90ern verpasst zu haben. Bei vielen außenstehenden Fussballfans ist B04 der Inbegriff von Kommerzialisierung, sozusagen einer der Wegbereiter des modernen Fussballs.


    Vielmehr fürchte ich, dass es viele Faktoren sind, die zu unserem Image beigetragen haben.
    Zum einen die Fanszene selbst. Bei uns gibt es eben keinen, der sich auf einem B04-Friedhof beerdigen lassen würde (wie in Schalke oder Hamburg). Bei uns werden auch keine Flugzeuge gechartert um Transparente übers Stadion des Rivalen ziehen zu können (wie einst in Köln). Sowas gibt es bei uns nicht, sowas gibt es aber auch in Freiburg oder Mainz nicht und sowas braucht auch kein Mensch, weil es Kleinkinder-Kacke ist. Nur, solche Aktionen wandern durch die Presse und vermitteln dem neutralen Zuschauer / Leser die Existenz einer lebhaften, engagierten Fanszene. Die Aufteilung unseres Stehblocks (bisher) war auch total kontraprodutkiv und wird hoffentlich in Zukunft wieder besser. Aber auch in Wolfsburg haben sie einen großen Steher hinterm Tor, bringt das was fürs Image ?
    Warum z.B. war der Bayerblock am weitesten von den Mikros weg ? Da konnte man teilweise 20 Leute aus dem Charkiw-Block besser hören, als unseren kompletten Steher. Jedes Mal konnte man in den Foren lesen: Boah, die Gäste machen wieder mal mehr Alarm als die Bayerfans.
    Warum gibt es bei uns einen "Arbeitskreis Stimmung" ? Den hat natürlich eigentlich jeder Verein, bei uns klingt das aber irgendwie nach Parlamentssitzung, oder ?
    Warum steht auf unseren Plakaten auf der Rückseite eine Gebrauchsanweisung ? Braucht doch kein Mensch, sieht aber für Außenstehende so aus, als ob wir nicht wüßten wie man anfeuert.
    Warum habe ich bei uns immer das Gefühl, dass ein (verhältnismäßig) großer Teil der Zuschauer, neutral ist. Mir kommt es oft so vor, als wären 40% der Leute bei uns im Stadion "Konsumenten", statt Anhänger. Den gesamten F-Block kann man doch in die Tonne treten, oder ? Aber das ist der Block, der den Mikros am nächsten steht.
    Das Werkself-Image finde ich o.k., mir gefiel z.B. immer wunderbar der Trailer beim Einlaufen, bei dem Leverkusen gezeigt wurde. Dazu lief "Bittersweet Symphony", das Ganze war atmosphärisch, authentisch und einigermaßen furchteinflößend für den Gegner.
    Natürlich haben auch etliche (gut gemeinte) Äußerungen von Herrn Holzhäuser nicht unbedingt zum guten Image beigetragen.
    Und warum sieht man ganz selten mal historische Aufnahmen von alten Spielen aus den 60ern ?
    Wir haben damals Oberliga West gespielt, die höchste deutsche Spielklasse. Also was soll das Traditions-Gefasel ?
    Nur in der GF scheint das nicht angekommen zu sein, da muss man doch mal öffentlich drauf hinweisen.


    Andere Vereine sind auch klein (Bochum), aber ein Image-Problem haben die ganz bestimmt nicht. Grönemeyer, Redelings, Frank Goosen, das sind Typen, die sich zu dem Verein bekennen, wo sind solche Typen bei uns ?
    Und last but not least ist es längst an der Zeit mal mit breiter Brust auf unsere Transferpolitik zu verweisen. Da gibt es natürlich immer zwei Meinungen, aber prinzipiell finde ich schon toll wo der Bayer immer wieder diese Granaten herzaubert. Bender kam vor 2 (?) Jahren für 2 Mio. und wird jetzt von Arsenal umgarnt. Selbst Schürrle, der schon teuer kam, und hier ja nicht so doll ankam, hat uns mächtig viel Geld gebracht. Aktuellstes Beispiel: Spahic für 400.000,- € !
    Da wird mit der Kohle einfach sorgfältig umgegangen, selbst wenn ein dicker Konzern dahintersteht. Die Wolfsburger machen das z.B. nicht. Und dennoch werden wir immer in einen Topf mit denen geworfen.