CL: Gruppe A, Vorrunde 5. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen - Manchester United (Mittwoch, 27.11.2013, 20:45 Uhr; BayArena)

Hätte, hätte Fahrradkette. Ist müßig über "wenns" ud "abers" zu diskutieren.

Richtig. Interessiert keinen. Ist aber trotzdem so. Hätte Ballack damals ins richtige Tor getroffen wäre Vizekusen keinem ein Begriff.

Hätte Zidane nicht dieses absolute Traumtor erzielt...

hätte Schalke nicht dieses verdammte Freistoßtor (?) erzielt...

Zitat von Langzeitgedächtnis

Hätte Ballack damals ins richtige Tor getroffen wäre Vizekusen keinem ein Begriff.

Immer auf das Schlimme. Ich saß damals im ICE von Berlin nach Wiesbaden.

Mir geistern seit Mittwochabend verschiedende Dinge durch den Kopf:

• Wo war die Leidenschaft der Spieler, die für diese Partie hätten brennen MÜSSEN?
• Warum verfallen wir gegen solche Gegner - und Manchester hat für mich von seiner Klasse her bei weitem nicht das Niveau von Barcelona oder Bayern - fast immer in eine Kaninchenstarre? (Gibt es nicht nur ein Bayern-Sieger-Gen und ein Dortmund-Kämpfer-Gen sondern auch ein Bayer-Kaninchen-Gen?)
• Was kann ein Trainer(team) in Sachen Motivation bewirken, wenn die Mannschaft erkennbar - oder hat sie vorher Leidenschaft und eine brennende Vorfreude nur erfolgreich vorgetäuscht... - emotionslos in solche eine wichtige Partie geht?
• Wann finden wir unsere Spielfreude wieder oder: Was muss passieren, damit wir sie wiederfinden? (Abwarten bis zur Winterpause, in der der x. Verteidiger geholt wird oder reicht es doch noch zu einem Kreativ-Spieler fürs Mf, der dann der Heilsbringer sein soll?)
• Welchen Einfluss kann ein Trainer auf so ein Spiel nehmen (bspw. in der Pause...), das bis zur Halbzeit zwar sehr bescheiden abgelaufen aber letztlich noch nicht verloren ist? Können vorzeitigere Wechsel etwas bewirken...?
• Und jetzt provokativ: Wie lange feiern wir uns noch für den zugegebenermaßen (aktuell) hervorragenden 2. Platz, den wir m.E. aber auch durch eine (bisher) Riesenportion Glück innehaben?

Das nächste "Big-Point-Match" steht nächste Woche in Freiburg an, wo wir auf einen äußert giftigen aber auch - an guten Tagen - spielstarken Gegner treffen werden, der in dieser Saison noch nicht viel auf die Reihe bekommen hat. Ob die gegen uns auch so an- und auftreten wie wir gegen Manchester?

An das Dortmund-Spiel wage ich - zumindest in meiner derzeitigen frustierten Gefühlslage - noch gar nicht intensiver und positiver zu denken, aber ich befürchte, dass Klopp seinen Spielern so ganz nebenbei empfiehlt, mal einen Blick auf die Tabelle zu werfen und diese doch mal in ihrem Sinne zu korrigieren. Die werden wie aufgedreht laufen, spielen und kämpfen... Und wir die nächste Packung kassieren???

Zitat

....An das Dortmund-Spiel wage ich - zumindest in meiner derzeitigen frustierten Gefühlslage - noch gar nicht intensiver und positiver zu denken, aber ich befürchte, dass Klopp seinen Spielern so ganz nebenbei empfiehlt, mal einen Blick auf die Tabelle zu werfen und diese doch mal in ihrem Sinne zu korrigieren. Die werden wie aufgedreht laufen, spielen und kämpfen... Und wir die nächste Packung kassieren???

Der Gedanke schoss mir schon kurz nach dem Debakel auch durch den Kopf. Wir hätten mit dem unglaublichen Glückspunkt (trotz gefühltem 1:5) gegen Bayern, der Klatsche von Mittwoch und einem dohenden Untergang im Druck des Dortmunder Offensiv-Turbos die 3.Lektion zum Thema: Qualitäts-Status Quo abzuarbeiten. Mögen die Spiele gegen Nürnberg & Freiburg etwas zum Aufbau des Selbstbewusstseins beitragen, aber selbst das wird eine schwere Nummer, fürchte ich.

Ich finde es ziemlich erschreckend, wie wenig Support die Mannschaft in Spielen bekommt, wenn es nicht läuft. Und das bei einer bis dato sehr erfolgreichen Saison.

Da gehen sofort nach dem 0:3 die ersten Leute. Nach dem 0:4 sah das nach einer richtigen Flucht aus. Der größte Teil ist in dieser Zeit schon mal abgehauen und da waren noch ca. 15 Min. zu spielen!!!! Das Stadion sah ab da schon so was von leer aus. Nach dem 0:5 sind dann noch einige wenige gegangen. Der Support im D-Block war bis zum Ende natürlich gut und ich glaub, das hat den Spielern nochmal gut getan.

Naja.. man beschwert sich über fehlendes Image. Zudem sagt man bspw. Fortuna- oder Bayern-Fans nach, es seien größtenteils Erfolgsfans....

Auch WIR FANS können da ein Zeichen setzen und unseren Verein in einem besseren Licht dar stehen lassen.

Zum Spiel:

Gut angefangen. Ich meine Kieß hatte unmittelbar vor dem 0:1 sogar die große Chance zur Führung. Dann nach dem 0:1, kam die Druckphase von ManUtd, in der das 0:2 fiel. Da ist mir ziemlich aufgefallen, dass man gegen echt Kopfballstarke Teams, eher das Duo Toprak/Wollscheid gebraucht wird. Gegen Hertha war gut zu erkennen, wie stark bspw. ein Ramos aus dem Spiel genommen wurde.
In der 2.HZ war's eher mau. Die Bemühung konnte man dem Team nicht absprechen bis das 0:3 fiel. Dann sind die Köpfe runter gegangen.
Mir ist auch ziemlich aufgefallen, dass uns ein richtiger Impulsgeber fehlt. Bei solchen Spielen braucht man auch einen Spieler, der dazwischen funkt und durch gute Aktionen das Selbstvertrauen der Mannschaft wieder erobert. Derdiyok hat das mMn schon ziemlich gut gemacht. Jedoch ist er zu einem Zeitpunkt gebracht worden, in der alles schon gelaufen war und die Meisten auch den Kopf hängen gelassen haben.

Ich sehe das Spiel, als ein Lernprozess an. Wer weiß, wenn wir letzte Saison schon CL gespielt hätten und wir auch in solche Situationen (mit Rückständen) gekommen wären, wie Lewandowski reagiert hätte. Ich denke, dann wäre das Spiel von Mittwoch so nicht ausgegangen, da Hyypiä hier auch das Gelernte aus der letzten Saison hätte anwenden können.

PS: Mal eine Frage an die Leute, die das Spiel im TV gesehen haben. Hat man unsere Choreo gesehen? Bzw. wurde sie erwähnt? Und wenn ja, hat sie denn auch geklappt?

Wir waren die ersten 20 Minuten die bessere Manschaft, viel aktiver, hatten die gute Chance zur Führung DIREKT vor dem 0-1. Das 0-2 war einfach unglücklich, kann passieren.
Die erste Halbzeit war in dem Fall einfach geprägt durch massives Pech. Dennoch kann ich nicht nachvollziehen, wie man sich in den zweiten 45 Minuten so abschlachten lässt. Das spricht nicht wirklich für die Manschaft und war teilweise/zeitweise wirklich erschreckend. Bin mal gespannt, welche Reaktion morgen folgt. Dass wir zu 80% außerhalb von der Nordkurve ein Operettenpublikum haben, ist doch auch bekannt. Da sitzen Leute, die nen Sieg feiern und beklatschen, und bei der Niederlage pfeifen und 10-20 Minuten früher gehen. Unabhängig, ob zwischen Sieg und Niederlage 1 Tag, 7 Tage oder 100 Tage liegen. Das sind zum größten Teil wirklich Konsumenten, die wohl genauso zu einem anderen Verein pilgern würden, wenn wir nicht im Profifussball vertreten wären. Echte Verbundenheit ist was anderes. Aber das wird sich auch in den nächsten 15-20 Jahren nicht mehr ändern.

Sollten wir ins Achtelfinale kommen, wann könnten wir dann wieder auf United treffen?

Zitat von Stammtisch Trainer

Viertelfinale

Ich denke, EL tut uns besser. An der Quali fürs Achtelfinale reizt mich nur eins: Dann noch eine Runde weiter und United im Viertelfinale niederringen! Doch ich denke, das bleibt ein Traum... Wobei ich 2002 ähnlich dachte nach dem 1:4 gegen Arsenal und dem 0:4 bei Juve. Wer hätte da gedacht, dass wir...

Beim Ansehen der Aufzeichnung des Nürnbergs-Spiels wieder mal was hinzugelernt.
Und das schon im Vorspann.

Gut 10 Minuten vor Spielbeginn stand Heribert Faßbender dem Sky-Reporter Rede und Antwort.
Der Reporter suchte gleich mit der ersten Frage in der Manchester-Wunde zu stochern, so nach dem Motto, ob die Mannschaft denn die vernichtende Kritik in den Tagen nach dieser historischen Niederlage überhaupt wegstecken könne.

Die Reaktion von Faßbender war der Hammer.
Er erwiderte dem perplexen Sky-Reporter, schon einmal etwas wesentlich Schlimmeres erlebt zu haben, und das auch noch als Berufsanfänger.

Als er als Radioreporter beim WDR begann, so sagte er, sei er in freudiger Erwartung zu seiner ersten Europapokal-Reportage für den WDR nach Schottland geflogen.
Erste Runde im Europapokal der Landesmeister 1962/63.
Premiere der erstmals Meister gewordenen Kölner im Europapokal der Landesmeister.
Hinspiel beim Schottischen Meister Dundee United.

Köln fing sich eine historische Klatsche.
1:8 (Löwen-Recherche: bereits zur Halbzeit 0:5).

Während des Rückfluges habe er den Kölner Trainer Cik Cajkovski gefragt, wie die Mannschaft angesichts der hohen Erwartungen, die vor diesem Spiel in Köln geherrscht hatten, wohl empfangen werden würde.
Cajkovkis Antwort: "Am besten, Flugzeug stürzt ab!"

Womit sich erklärt, warum es gerade in unserer unmittelbaren Nachbarschaft in diesen Tagen einen derart großen Bedarf zum Auskotzen gibt...

P.S.
Leverkusens Premiere in der Champions League war 1997 übrigens ein Qualifikations-Sieg gegen Dynamo Tiflis.
6:1

Kölle am A****, am A****...

Wenn er zur Winterpause wechselt doch auch oder?
Ein Verein darf doch immer einmal zur Vorrunde und einmal zu den K.O. Spielen nominieren oder seh ich das falsch???

Die beste Möglichkeit dieses Sch.eiss-Spiel zu vergessen wäre nicht mehr darüber zu reden.

Zitat von mrnino1904

Die beste Möglichkeit dieses Sch.eiss-Spiel zu vergessen wäre nicht mehr darüber zu reden.

Warum?
Es gibt so Tage.
Da muss man mit leben.

Wer sich dazu entschließt, dauerhaft an einem mannschaftssportlichen Wettbewerb wie dem Fußball teilnehmen zu wollen, bei dem es Woche für Woche ein oder zwei Pflichtspiele zu gewinnen oder zu verlieren gibt, der darf nicht erwarten, dass so etwas über die Dauer von Jahrzehnten ohne - zumindest gelegentliche - Entblößungen gutgehen kann.
Vor grauenhaften Momenten, die noch Jahrzehnte später immer wieder zitiert werden, ist kein Verein gefeit.
Bayer 04 nicht, Dortmund nicht, und auch die Bayern nicht.
Barca nicht, Real nicht, ManUnited nicht, und und und auch sonst keiner.
Keiner.

Bei uns stehen dafür nun also für alle Zukunft ein 1:7 in Barcelona und ein 0:5 gegen ManUnited.
Und werden auch in 50 Jahren wieder hervorgeholt, wenn es sich anbietet.
Wort drauf.

Glaubt etwa jemand, die Fans in Dortmund oder Schalke könnten jemals deren 0:12- bzw. 0:11-Niederlagen auf dem Bökelberg vergessen?
Im Leben nicht.
Zumal das 0:12 der Dortmunder schwere Manipulationsvorwürfe nach sich zog, weil es am letzten Spieltag unter starker Beeinflussung der Meisterschaftsentscheidung geschah.

Auch die Bayern "durften" sich beispielsweise als amtierender dreifacher Serienmeister unmittelbar nach dem anschließenden Gewinn der Fußball-WM in Deutschland 1974 an einer 0:6-Packung bei Kickers Offenbach (!!!) genau so "erfreuen", wie wenige Jahre später als amtierender Sieger im Europapokal der Landesmeister (= heutige Champions League) einer angeblich dem Föhnwetter geschuldeten 0:7-Heimklatsche gegen Schalke.
Dass solche Demütigungen vor eigenem Publikum Rachegelüste fördern, sollte nicht weiter verwundern:
Die Bayern fegten Schalke in der darauffolgenden Saison mit 7:1 weg.

Gladbach und Ulm wiederum werden es bis heute nicht verknusen, dass sie vor eigenem Publikum gegen Leverkusen mit 2:8 bzw. 1:9 untergingen.
Im Gegensatz zu den untergetauchten Ulmern kam Gladbach bei Ballack & Co wenigstens zu einer verspäteten Revanche (3:6) für diese Schmach...

Gott sei Dank kann sich keiner den Zeitpunkt, an dem es solche Watschen setzt, aussuchen.
Wär sonst ja auch langweilig.

Zitat von Bergischer Löwe

Warum?
Es gibt so Tage.
Da muss man mit leben.

Wer sich dazu entschließt, dauerhaft an einem mannschaftssportlichen Wettbewerb wie dem Fußball teilnehmen zu wollen, bei dem es Woche für Woche ein oder zwei Pflichtspiele zu gewinnen oder zu verlieren gibt, der darf nicht erwarten, dass so etwas über die Dauer von Jahrzehnten ohne - zumindest gelegentliche - Entblößungen gutgehen kann.
Vor grauenhaften Momenten, die noch Jahrzehnte später immer wieder zitiert werden, ist kein Verein gefeit.
Bayer 04 nicht, Dortmund nicht, und auch die Bayern nicht.
Barca nicht, Real nicht, ManUnited nicht, und und und auch sonst keiner.
Keiner.

Bei uns stehen dafür nun also für alle Zukunft ein 1:7 in Barcelona und ein 0:5 gegen ManUnited.
Und werden auch in 50 Jahren wieder hervorgeholt, wenn es sich anbietet.
Wort drauf.

Glaubt etwa jemand, die Fans in Dortmund oder Schalke könnten jemals deren 0:12- bzw. 0:11-Niederlagen auf dem Bökelberg vergessen?
Im Leben nicht.
Zumal das 0:12 der Dortmunder schwere Manipulationsvorwürfe nach sich zog, weil es am letzten Spieltag unter starker Beeinflussung der Meisterschaftsentscheidung geschah.

Auch die Bayern "durften" sich beispielsweise als amtierender dreifacher Serienmeister unmittelbar nach dem anschließenden Gewinn der Fußball-WM in Deutschland 1974 an einer 0:6-Packung bei Kickers Offenbach (!!!) genau so "erfreuen", wie wenige Jahre später als amtierender Sieger im Europapokal der Landesmeister (= heutige Champions League) einer angeblich dem Föhnwetter geschuldeten 0:7-Heimklatsche gegen Schalke.
Dass solche Demütigungen vor eigenem Publikum Rachegelüste fördern, sollte nicht weiter verwundern:
Die Bayern fegten Schalke in der darauffolgenden Saison mit 7:1 weg.

Gladbach und Ulm wiederum werden es bis heute nicht verknusen, dass sie vor eigenem Publikum gegen Leverkusen mit 2:8 bzw. 1:9 untergingen.
Im Gegensatz zu den untergetauchten Ulmern kam Gladbach bei Ballack & Co wenigstens zu einer verspäteten Revanche (3:6) für diese Schmach...

Gott sei Dank kann sich keiner den Zeitpunkt, an dem es solche Watschen setzt, aussuchen.
Wär sonst ja auch langweilig.

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Mit dem was du sagst, hast du absolut recht! Dass dieses Spiel auf lange Zeit gesehen nicht in Vergessenheit geraten wird, ist klar. Ich meinte das auch eher auf den Moment bezogen. Morgen steht ein hartes Spiel gegen Freiburg an und am Samstag geht es gegen den BVB - da möchte ich persönlich nicht noch jeden Tag wieder an dieses Debakel erinnert werden, sondern dieses Spiel vorerst einmal ausblenden.

Tja, nur 2 Wochen später, und schon wieder etwas dazu gelernt:

Immerhin ist es uns gegen ManUnited erspart geblieben, mit einer Mischung aus Überheblichkeit, Übermut und Leichtsinn angesichts einer schon nach 12 Minuten herausgespielten 2:0-Führung dann doch noch eine derbe 2:5-Heimpleite zu kassieren.

Das daraufhin inszenierte Wut- und Spott-Geheule hätte den Orkan, der uns nach der 0:5-Packung um die Ohren gefegt ist, locker getoppt.
Ein 2:3 nach 2:0-Führung btw nicht minder.
Ganz zu schweigen davon, wenn eine Heimniederlage nach 2:0-Führung bei uns wie beim FC Bayern gestern abend einen möglichen Gruppensieg gefährdet, oder gar vermasselt hätte.
Nicht auszudenken, wie Medien-Schlaaand in einem solchen Fall wochenlang auf uns draufgehauen hätte.

Womit sich bezüglich des Strickmusters der Berichterstattung in den Medien die Frage, was es bedeutet mit zweierlei Maß zu messen, praktischerweise von selbst beantwortet...